BDR feiert fünf Europameister bei Heim-EM

Zwei Goldmedaillen am Schlusstag der Bahn-Europameisterschaften in Berlin krönten den überaus erfolgreichen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei ihrer Heim-EM in Berlin. Maximilian Levy gewann zum zweiten Mal nach 2013 den EM-Titel im Keirin, Kristina Vogel erwies sich erneut als die Königin der Sprinterinnen. Sie gewann nach ihrem Sieg im Keirin am Samstag am Schlusstag im Einzelsprint ihr zweites EM-Gold.

Besser hätte es kaum laufen können. Mit zwei weiteren Goldmedaillen am letzten Tag der Bahn-Europameisterschaften im Velodrom von Berlin katapultierte sich der Bund Deutscher Radfahrer auf Platz 1 im Medaillenspiegel.  Mit  insgesamt zwölf Medaillen – fünf Gold,- vier Silber und drei Bronzemedaillen  – war dies die erfolgreichste Europameisterschaft für den Bund Deutscher Radfahrer  seit  Einführung der Kontinental-Meisterschaften für die Eliteklassen im Jahr 2010. 2014 auf Guadeloupe holte man zwar eine Medaille mehr (13), belegte aber mit drei Gold-, vier Silber- und sechs Bronzemedaillen nur Platz drei im Nationenranking.

„Das ist eine sehr stolze Bilanz und der verdiente Lohn für die hervorragende Arbeit unserer Athletinnen und Athleten und unsere Bundestrainer in den Vorbereitungen auf diese für uns so wichtige Meisterschaft“, lobte BDR-Präsident Rudolf Scharping das Abschneiden von Berlin.

„Wir haben hier gezeigt, dass wir zur internationalen Spitze gehören“, zog BDR-Sportdirektor Patrick Moster ein ebenfalls positives Fazit dieser Heim-EM.  „Vor allem in den Kurzzeit-Disziplinen haben unsere Athletinnen und Athleten die Erwartungen übertroffen.“

Dort zeigte der Bund Deutscher Radfahrer Weltklasse-Niveau: Kristina Vogel war einmal mehr die herausragende Athletin des BDR. Nach Silber im Teamsprint (zusammen mit Miriam Welte und Pauline Grabosch) und Gold im Keirin gewann die Erfurterin am Schlusstag ebenfalls Gold im Sprint, wo sie im Finale die dreifache französische Juniorinnen-Weltmeisterin Mathilde Gros ohne Mühe glatt in zwei Läufen schlagen konnte. „Zu Hause zu gewinnen, wo soviele Freunde und die Familie zuschauen, ist einfach mega“, freute sich die dreifache Medaillengewinnerin von Berlin. „Alle erwarten das von mir, aber so leicht wie es aussieht ist es nicht,“ sagte Vogel, von dem Medien als „Bahnkönigin“ betitelt. „So lasse ich mich doch gern nennen“, lachte sie und entschwand zur Siegerehrung.

Miriam Welte holte Gold im 500-m-Zeitfahren und an der Seite von Vogel und Pauline Grabosch Silber im Teamsprint. Grabosch wurde außerdem im 500-m-Zeitfahren mit Silber dekoriert und belegte im kleinen Sprint-Finale Rang vier.

Im Teamsprint der Männer holten Robert Förstemann, Joachim Eilers und Maximilian Levy  die Silbermedaille.  Eilers gewann im 1000-m-Zeitfahren ebenfalls Silber.

Für die Krönung sorgte  Maximilian Levy im Keirin-Finale, wo der Cottbuser, der lange verletzt pausieren musste, an seine alte Klasse anknüpfte und souverän von der Spitze zum Titel fuhr und den Russen Shane Perkins und dem Ukrainer Andrii Vynokurov auf die Plätze verwies. Joachim Eilers belegte Rang acht. „In dem Moment, als ich vorn lag, dachte ich nur, Àugen zu und durch“, sagte Levy nach seinem Sieglauf. „Das ist der schönste Titel, den ich je gewonnen habe. Das noch so viel Leben in so einem alten Mann steckt, ich bin vollkommen überwältigt.“

Das fünfte Gold gewann Steher Franz Schiewer  an der Seite von Schrittmacher  Gerhard Gessler. Mit den Bronzemedaillengewinnern Stefan Schäfer/Peter Bäuerlein stand ein weiteres deutsches Paar auf dem Podest.

Bronze gewannen auch Maximilian Beyer im Punktefahren der Männer und Domenic Weinstein in der Einerverfolgung.

Im Bahn-Vierer verpasste das deutsche Quartett als Vierter nur knapp den Sprung aufs Siegertreppchen. Pech hatte der deutsche Frauenvierer, der nach einem Sturz eine gute Medaillenchance aufgeben musste. Dabei zog sich Lisa Brennauer eine Armfraktur zu und wird beim ersten Weltcup am ersten November-Wochenende pausieren müssen.

Die deutschen Medaillengewinner

Goldmedaillen
Kristina Vogel – Keirin
Kristina Vogel – Sprint
Miriam Welte – 500-m-Zeitfahren
Maximilian Levy – Keirin
Franz Schiewer/Gerhard Gessler – Steher

Silbermedaillen
Joachim Eilers – 1000-m-Zeitfahren
Joachim Eilers – Teamsprint
Maximilian Levy – Teamsprint
Robert Förstemann – Teamsprint
Pauline Grabosch – 500-m-Zeitfahren
Pauline Grabosch – Teamsprint
Kristina Vogel  – Teamsprint
Miriam Welte  – Teamsprint

Bronzemedaillen
Maximilian Beyer – Punktefahren
Stefan Schäfer/Peter Bäuerlein – Steher
Domenic Weinstein – Einerverfolgung

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