Ein trauriger Sieg

Pressemitteilung vom 24.08.2014

Ein trauriger Sieg

Grobert gewinnt 2. Weltcuprennen und gedenkt verunglückter Kollegin

Helen Grobert vom Focus XC Pro Team hat in Méribel ihren zweiten U23-Weltcupsieg gefeiert und beendet die Gesamtwertung hinter der Tageszweiten Yana Belomoina (Betch.nl Superior) auf Rang zwei. Grobert siegte nach 24,28 Kilometern in 1:23:52 Stunden mit 26 Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin. Dritte wurde die Schweizerin Linda Indergand (Strüby-BiXS, +0:54), die ihre Landsfrau Andrea Waldis (Colnago Südtirol, +0:55) im Sprint bezwang.

 

Die Siegesfahrt von Helen Grobert war wohl einer der bemerkenswertesten und emotionalsten Momente des Weltcups in den vergangenen Jahren, wenn auch mit einer eher betrübten Stimmungslage. Mit der Remetschwielerin war es ausgerechnet eine Teamkollegin der so tragisch verstorbenen Annefleur Kalvenhaar, die das U23-Rennen gewann.

 

Als Zeichen der Trauer um die am Samstag nach einem Unfall in der Qualifikation zum Eliminator verstorbene Annefleur Kalvenhaar hatten die Bikerinnen eine Blume an Helm oder Bike drapiert. Der Kommentar der viertplatzierten Schweizerin Andrea Waldis (Colnago Südtirol) spricht für sich. „Ich mag es der Helen so sehr gönnen, wir haben es uns alle gewünscht, dass sie gewinnt.“

 

Helen Grobert geht schon auf dem ersten Kilometer in Führung, allerdings nicht geplant, wie sie bekennt. „Ich wollte einfach einen schönen Start fahren und habe dann einfach gepowert. Es hat geklappt, ich bin so happy“, erklärte Grobert.

Die Dritte der Elite-DM holte rasch eine halbe Minute Vorsprung heraus, auch weil die Führende im U23-Weltcup, die favorisierte Französin Margot Moschetti in der Startphase stürzte und weit zurück fiel.

 

Hinter ihr bildete sich mit Yana Belomoina, Linda Indergand und Andrea Waldis eine dreiköpfige Verfolgergruppe. Belomoina verkürzte den Rückstand in den Anstiegen immer wieder, doch Grobert war technisch stärker.

„Ich wusste, dass ich am Berg nicht übers Limit gehen durfte, damit ich die technischen Passagen konzentriert nehmen kann“, erklärte Grobert ihre Strategie. Tatsächlich vergrößerte sie den Abstand im letzten Streckenteil immer wieder.

 

„Ab der Hälfte musste ich kämpfen. Ich habe immer wieder an Annefleur gedacht, aber es hat mich nicht behindert, sondern hat mir Kraft gegeben“, sagte Grobert zu den emotionalen Begleitumständen.

„Das ist unglaublich, ich bin ein Fan von Helen Grobert“, meinte ein französischer Journalist zu dieser Leistung.

Im Ziel war die Stimmung nicht übermütig, sondern eher ruhig, aber sehr bewegt und die Umarmungen fielen länger aus als gewöhnlich.

 

Grobert rückte im Gesamtweltcup noch von Rang vier auf die zweite Position hinter Belomoina, die mit 400 Punkten sechs Zähler vor der Südbadenerin lag. Bei einem dritten Platz der Ukrainerin wäre Grobert vorne gewesen. Das spielte angesichts der Umstände aber keine besondere Rolle mehr.

 

Während Lena Putz nach einem Sturz in der Startphase mit Verdacht auf Fingerbruch ausschied, wurde Sofia Wiedenroth (Sigmarszell) im erst zweiten Rennen nach ihrer langen Verletzungsphase 15. (+8:04). Die Allgäuerin von AMG-Rotwild musste weit hinten ins Rennen gehen und wurde auch von Moschettis Sturz aufgehalten.

„Beim Aufholen habe ich es am Anfang vielleicht ein paar Mal übertrieben, aber ab der zweiten Runde ging es. Top 15 war mein Hauptziel, deshalb bin ich zufrieden“, meinte Wiedenroth.

 

 

 

 
 
 

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