Frischgebackene Meisterin auf Platz vier

Pressemitteilung vom 24.08.2020

Frischgebackene Meisterin auf Platz vier

Zeitfahr-EM: Lisa Brennauer verpasst Podestplatz nur knapp – Hessmann Sechster

Nur einen Tag, nachdem sie auf dem Sachsenring erfolgreich ihren Titel im Einer-Straßenfahren verteidigte, wurde Lisa Brennauer (Durach) bei den Europameisterschaften in Plouay in Frankreich Vierte im Einzelzeitfahren. Die Weltmeisterin von 2014 verpasste nur um 15 Sekunden den Sprung aufs Podest. Lisa Klein (Erfurt) fuhr auf Platz neun.

„Schade, dass es für Lisa nicht zur Medaille gereicht hat. Sie war gut unterwegs, ist ein starkes Rennen gefahren. Wir hatten Probleme mit dem Funk, das hatte vielleicht Einfluss,“ sagte Bundestrainer André Korff und ergänzte, dass Van der Breggen (2.) und Reusser (3.) einige Zeit im Wechsel gefahren seien. „Das hat sie beide gepuscht,“ so Korff.

"Es war kein leichter Kurs, viele Kurven ständig rauf und runter. Und dann hatten wir Funkprobleme, ich hatte keine Zwischenzeiten, nichts. Dann habe ich mir gesagt, ok, ist so, Lisa mach dein Ding, und dann kam die Körperspannung wieder und ich bin mit einem guten Gefühl gefahren. Ich freue mich über das Ergebnis. Der vierte Platz ist ein großes Erfolgserlebnis. Und ich denke jetzt nicht darüber nach, was gewesen wäre, wenn ich vielleicht die Deutsche Meisterschaft ausgelassen hätte,“ sagte Brennauer sichtlich zufrieden nach dem Zeitfahren und blickt optimistisch auf den kommenden Donnerstag, wo sie im Straßenrennen an den Start gehen wird. „Wir sind mega motiviert, und ich bin überzeugt, dass wir als Mannschaft ein gutes Rennen fahren werden. Der Kurs liegt uns. Wir müssen den ganzen Tag vorn fahren und aufmerksam sein. Dann können wir aufs Podium fahren,“ ist die Deutsche Meisterin überzeugt.

Die Hoffnungen der Deutschen Zeitfahr-Meisterin Lisa Klein auf einen Podestplatz erfüllten sich nicht. Die Wahl-Erfurterin, die in den letzten Monaten viele gesundheitliche Probleme hatte und zuletzt noch bei der Streckenbesichtigung von Paris-Roubaix schwer stürzte, konnte nicht an die Leistungen des Vorjahres, wo sie hinter Van Dijk die Silbermedaille gewann, anknüpfen. Sie belegte mit einem Rückstand von 1:49 Minuten aber noch immer einen soliden neunten Platz.

„Lisa ist nicht voll losgefahren, hat eine Weile gebraucht, um reinzukommen. Hintenraus lief es dann besser bei ihr,“ sagte Korff. "Ich hatte eigentlich einen ganz guten Tag. Meine Wattwerte waren gut, die Strecke war halt völlig anders als vor einem Jahr. Bergauf merkte ich, dass meine Hüfte nicht so stabil ist (Anmerkung: Klein war vor einigen Tagen gestürzt), und ich hätte im ersten Abschnitt tiefer gehen müssen. Da habe ich sicher Zeit verloren, aber nicht so viel, dass es für eine Medaille gereicht hätte. Am Schlussanstieg hat es dann bei mir gefehlt," sagte Lisa Klein nach dem EM-Rennen.

Neue Europameisterin wurde Anna van der Breggen aus den Niederlanden, die die 25,6 km in 34:03,92 Minuten abspulte und 31 Sekunden schneller war als ihre Landsfrau Ellen van Dijk, die im letzten Jahr den Titel holte. Bronze ging in diesem Jahr an die Schweizerin Marlen Reusser (+ 59 Sek.).

Im Zeitfahren der männlichen Elite fuhren die beiden deutschen Starter Justin Wolf und Juri Hollmann ein gutes Rennen. Wolf konnte sich als Siebter eine Top-Ten Platzierung erkämpfen. Dabei fuhr er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 48 km/h und lag am Ende 1:31 Minuten hinter Sieger Stefan Küng aus der Schweiz zurück. Juri Hollmann verpasste als Zwölfter nur knapp den Sprung in die Top-Ten. "Justin Wolf hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Wir sind froh, dass er eingesprungen ist, weil andere gute Zeitfahrer wegen der Tour nicht starten konnten", sagte der Sportliche Leiter der Berufsfahrer, Jens Zemke.  "Er hat sich an die vorgegebene Rennstrategegie gehalten. Chapeau, er hat seine Chance genutzt."   Auch für Hollmann fand Zemke lobende Worte: "Juri ist noch ein sehr junger Fahrer und hat sich heute sehr gut verkauft."

Eine starke Leistung bot der erst 19-Jährige Michel Hessmann (Unna) in seinem ersten Titelkampf in der Klasse der U23. Der letztjährige WM-und EM-Vierte der Junioren fuhr sich im Zeitfahren der U23 auf den sechsten Platz, 1:05 Minuten hinter dem norwegischen Sieger Andreas Leknessund.  Miguel Heidemann wurde elfter mit 1:20 Minuten Rückstand. „Beide haben eine solide Leistung gezeigt,“ meinte Bundestrainer Ralf Grabsch. „Besonders Hessmann hat überzeugt, fährt er doch erst seit dieser Saison in der Klasse der U23.“

 

zum Bild: Lisa Brennauer unterwegs bei der Zeitfahr-EM.   Foto: BDR (im Rahmen dieser EM-Berichterstattung kostenfrei nutzbar)

 
 
 

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