Fünf Titel für den BDR

Herausragende männlicher Athlet der Bahn-Weltmeisterschaften der Junioren in Frankfurt/Oder war Tobias Buck-Gramcko (TUSPO Weende), der nach Gold in der Einer-und Mannschaftsverfolgung am Schlusstag sein drittes Gold im 1000-m-Zeitfahren gewann. Alessa Catriona Pröpster (Bahn-Team Rheinland-Pfalz) hat zum Abschluss der Bahn-Weltmeisterschaften der Junioren noch einmal Gold im Keirin gewonnen und damit ihre insgesamt vierte WM-Medaille gefeiert (2 Gold, 2 Silber).  Insgesamt gab es fünf Gold- und vier Silbermedaillen für den BDR.

Am letzten Tag der Junioren-Weltmeisterschaften im Bahnradsport in Frankfurt (Oder) haben Tobias Buck-Gramcko und Alessa-Catriona Pröpster jeweils eine weitere Goldmedaille für Deutschland gewonnen. Beide drückten der ersten Heim-WM seit 1985 deutlich ihren Stempel auf und sorgten für einen deutschen Sieg in der Nationenwertung. Im Madison steuerten Tim Torn Teutenberg und Hannes Wilksch eine Silbermedaille bei.

Tobias Buck-Gramcko hat sich am Schlusstag zum König der Weltmeisterschaft gekrönt. Nach Gold in der Mannschafts- und Einerverfolgung siegte der 18-Jährige am Sonntag auch im 1000-Meter-Zeitfahren. In 1:01,328 Minuten stelle er einen neuen deutschen Rekord in seiner Altersklasse auf und verwies den Niederländer Daan Kool (1:01,622) auf den zweiten Platz. Julien Jäger von Turbine Erfurt belegte nach einem Fahrfehler in 1:03,072 Rang sechs und blieb ohne Medaille.

„Ich wusste, dass ich das Rennen noch umbiegen kann“, sagte Buck-Gramcko strahlend, der einen tollen Steigerungslauf hinlegte. Nach der ersten Zwischenzeit lag er noch auf Platz acht, fuhr dann kontinuierlich schneller. 125 Meter vor dem Ziel war er Zweiter, fing aber den Niederländer Kool unter dem Jubel der Zuschauer ab. „Ich wusste, dass ich hinten liege. Aber über die 1000 Meter muss man ohnehin die ganze Zeit volles Brett fahren“, sagte Buck-Gramcko, der ab 1. November der Sportfördergruppe der Bundeswehr angehören wird. Für BDR-Sportdirektor Patrick Moster ist der 18-Jährige ein Ausnahmetalent. „Er ist sehr schnellkräftig und hat einen großen Motor. Für mich ist er ein Olympia-Kandidat – nicht erst 2024, sondern im nächsten Jahr in Tokio“, lobte Moster.

Im Keirin der Frauen siegte überlegen Alessa-Catriona Pröpster aus dem Bahn-Team Rheinland-Pfalz. Nach zuvor Gold im Sprint und jeweils Silber im Zeitfahren und Teamsprint war die 18-Jährige aus Jungingen die dominierende Fahrerin im Kurzzeitbereich. Knapp zwei Runden vor dem Ziel eröffnete sie den Spurt, dem keiner der Konkurrentinnen folgen konnte. Katharina Albers (Bahn-Team Rheinland-Pfalz) leistete noch Helferdienste und belegte schließlich Platz fünf.

Selbst ein Bänderriss im Knöchel und sechs Wochen Trainingsrückstand in der EM- und WM-Vorbereitung konnten Pröpster nicht stoppen. „Nach dem Teamsprint hatte ich ein bisschen Druck gespürt. Aber ich habe es ganz gut hier gelöst“, sagte die zweimalige Weltmeisterin von Frankfurt, die Anfang 2020 an der Sportschule in Kaiserslautern ihr Abitur ablegen will. Heimtrainer Frank Ziegler, für den es der 20. WM-Titel seiner langen und erfolgreichen Laufbahn ist, lobte seinen Schützling und traut ihr zu, sich schnell in der Elite zu etablieren. Ziegler: „Sie ist mit der Druck-Situation hervorragend umgegangen. Sie ist eine super-strukturierte Sportlerin, hat eine sehr gute Athletik und sicher auch gute Chancen in der Elite-Klasse.“

Die erhoffte Medaille in den Massenwettbewerben steuerten Tim Torn Teutenberg und Hannes Wilksch (FC Lexxi Speedbike / RC Luckau) bei. In einem super-spannenden Rennen, das nach einem Sturz 75 Runden vor Schluss unterbrochen werden musste, lieferten sich die beiden Youngster einen harten Kampf mit Neuseeland. Am Ende hatten die „Kiwis“ mit 49 Punkten die Nase vor, Teutenberg/Wilksch kamen als Zweite auf 35 Punkte. „Ich war im Punktefahren am Freitag etwas müde. Heute habe ich mich viel besser gefühlt und hatte mit Tim einen starken Partner an meiner Seite“, sagte Wilksch, der schon Gold in der Mannschaft gewonnen hatte. Im Madison der Juniorinnen belegten Hanna Dopjans / Finja Smekal (RSV Irschenberg / Pulheimer SC) beim Sieg der USA de zehnten Platz.

„Wir sind sehr zufrieden. Es ist alles super gelaufen. Die WM hat unseren Standort gestärkt“, zog Dan Radtke, Geschäftsführer vom ausrichtenden Frankfurter RC 90, als Fazit. 4000 Zuschauer besuchten an den fünf Wettkampftagen die Oderlandhalle. „Es waren wunderbare Tage hier in Frankfurt (Oder)“, ergänzte Delegationsleiter Günter Schabel. „Alle Nationen haben die deutsche Gründlichkeit gelobt und freuen sich schon auf die Elite-Weltmeisterschaft Ende Februar 2020 im Berliner Velodrom“, ergänzte der BDR-Vizepräsident. Auch sportlich konnte die 20-köpfige Mannschaft überzeugen: „Unser Nachwuchs hat gezeigt, dass er gut in Schuss ist. Wir wollten hier Bestleistungen abrufen – das ist fast durch die Bank gelungen“, ergänzte Schabel.

Im Medaillenspiegel belegte der deutsche Nachwuchs mit fünf Gold- und vier Silbermedaillen unangefochten den ersten Platz.

 

Die Medaillengewinner:

Gold: Mannschaftsverfolgung Junioren (Buck-Gramcko, Wilksch, Heinrich, Keup, Kretschy), Tobias Buck-Gramcko (Einerverfolgung, Zeitfahren), Alessa-Catriona Pröpster (Sprint, Keirin)

Silber: Nicolas Heinrich (Einerverfolgung), Alessa-Catriona Pröpster (Zeitfahren), Teamsprint Juniorinnen (Pröpster, Albers, Sperlich), Madison Junioren (Teutenberg, Wilksch)

 

zum Bild: Starkes Duo: Alessa Pröpster (links) und Tobias Buck-Gramcko holten fünf Goldmedaillen für den BDR.   Foto: BDR

 

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