Hallenradsport rückt in den Fokus

Pressemitteilung vom 26.03.2019

Hallenradsport rückt in den Fokus

Theoretisch könnte der Himmel über den Hallenradsportlern nicht heiterer sein. Im nächsten Jahr wird die (dritte) Heim-WM in der Stuttgarter Porsche-Arena Kunstradsportler und Radballer wieder massiv in den Fokus rücken. Für die European Games 2022 bewirbt sich München – vielleicht eine Chance, dort noch zentraler in der Öffentlichkeit zu stehen. Absolut fix ist die große Rad-WM 2023 in Glasgow: mit allen Disziplinen auf zwei Rädern, eine Premiere der besonders attraktiven Art. „Wir bekommen so Chancen, den Hallensport in der Welt zu positionieren und für eine starke Wahrnehmung zu sorgen“, sagt Bundestrainer Dieter Maute.

Der Randsport in Etappen auf dem Weg nach oben? Maute nickt, denn nicht nur diese globalen Events machen ihm Mut. Seit 3 Jahren aus der Förderung des DOSB gefallen, stehen jetzt wieder Mittel – im niedrigen sechsstelligen Bereich - in Aussicht. Zuwendungen, um explizit nichtolympische Sportarten in olympischen Verbänden über Wasser zu halten. Im letzten Oktober wurde der BDR aufgefordert, Strukturpläne zur Prüfung einzureichen. Der Bundestrainer hat an den Inhalten maßgeblich mitgewirkt und darf zuversichtlich sein, dass die Ampel noch für dieses Jahr auf Grün springt. „Im Moment müssen unsere Sportler die Teilnahme an den Weltcups selbst finanzieren. 

Dass seine Athleten bei der letzten WM in Lüttich dennoch alle fünf Titel abräumten, weltweit unverändert dominieren, muss ja nicht für Ewigkeiten eine Selbstverständlichkeit sein. „Denn einige Länder rücken näher an uns heran“, so der Coach, der seit Jahrzehnten Sportler aus Asien einlädt, um Anschubhilfe zu leisten. „Aber das dauert auch seine Zeit“, weiß er. Aktuell bereiten sich seine Schützlinge auf die neue Saison mit dem Höhepunkt WM (in Basel) vor, beim letzten Lehrgang des A/B-Kaders meldeten sich zum Beispiel die dreimaligen Weltmeister André und Benedikt Bugner (Offene Klasse) nach langer Verletzungspause zurück. Eine gute Nachricht, bei den Qualifikationen im Spätsommer und Herbst könnten die Ausnahme-Athleten wieder voll mitmischen. Und das Jahr begann furios mit einem Weltrekord von Milena Slupina im 1er der Frauen mit 194,31 Punkten. Beim ersten Weltcup in Prag erklang vor allem die deutsche Nationalhymne.

Auch sonst stimmt die Personaldecke, selbst die (üblichen) Rücktritte musste Maute diesmal nicht kommentieren. Ist die vielleicht rosarote Zukunft der Sportart mit ein Grund, dass alle bei der Stange bleiben? Doch gar so himmlisch stellt sich die Situation auf der Fläche nicht dar. Für die Europameisterschaften (Kunstrad und Radball), erst im vergangenen Jahr in Wiesbaden aus der Taufe gehoben, fand sich kein Ausrichter.  Auch nationale Events stehen oft lange auf der Kippe.

Aber das sind vielleicht bald nur noch Randnotizen… Maute und die übrige Trainerschaft pochen darauf, ihren Sport auf höherer Ebene zu forcieren. Schließlich sind die Bike-Akrobaten mindestens so erfolgreich wie deutsche Bobfahrer oder Rodler in der Eisrinne. Doch das praktisch zum Nulltarif. Wer kann denn sowas?

 
 
 

Impressum:

Bund Deutscher Radfahrer e.V.

Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt

Telefon: (0 69)96 78 00-0
E-Mail: info@bdr-online.org