Happy Day für Simon

Pressemitteilung vom 17.10.2015

Happy Day für Simon

Eberstadt holt bei Hallen-DM den Radball-Titel

Bis in den frühen Morgen floss in der Lübbecker Merkur Arena das regionale Bier in Strömen – doch das hatten sich die meisten Beteiligten der Hallenrad-DM redlich verdient. Zuschauerandrang, tolle Stimmung, beste Bewirtung in der Halle. Da kommentierte Bundestrainer Dieter Maute gerne für den WDR („jede Fernsehminute tut uns gut“) – drinnen steppte der Bär. Als der bayerische Weltmeister Michael Niedermeier (24) überraschend seinem Konkurrenten Simon Puls den Vortritt lassen musste. Erst am Morgen hatte der 28-jährige Student bei seinen zehnten nationalen Titelkämpfen die WM-Qualifikation unter Dach und Fach gemacht. Und dann stark nachgelegt. „Aus eigener Kraft, nicht weil jemand abstürzte.“ Happy Day für Simon, der jetzt in Malaysia auf seine erste 200-Punkte-Wertung hofft. Nur das war ihm in Ostwestfalen noch verwehrt geblieben.
Im 2er Kunstradsport setzten Nadja und Julia Thürmer („besser konnte es nicht laufen“) ihre beeindruckende Siegesserie fort: ungeschlagen in sämtlichen Wettkämpfen 2015. Vom heimischen Mainz-Finthen über Lübbecke nach Malaysia geht ihre Reise, ihr zweiter WM-Einsatz überhaupt erst. Neu beim Konzert der Großen: Lena und Lisa Bringsken, 20 resp. 18 Jahre, die zu den „zahlreichen ganz Jungen in unserem Team gehören“ (so Maute). Bei der DM mussten sie den Silberrang allerdings an Tabea und Lousia Saamen abtreten.


Wenn keiner aufgrund von Ratschen, Applaussalven und Tröten ein Wort versteht, sind Radballer am Werk. Den Grund für solche Phon-Ekstasen erlebten die Fans auch bei der „Deutschen“. Häufig entscheidet ein einziger Treffer: Heimaturlaub oder WM-Reise. Aufs Arme-Sünder-Bänkchen oder zum Siegerpodest? Eine Sekunde vor dem Abpfiff sicherte sich das Duo vom RMC Stein (gegen den 2010-Weltmeister Gärtringen) den Einzug ins Endspiel. Im letzten Gruppenmatch hatten abwechselnd Eberstadt und Bundesliga-Champion Obernfeld das Finale griffbereit. „Wir wollten es einfach“ sagte der „geniale“ (Bundestrainer Jürgen King) Eberstädter Stürmer Jens Krichbaum. Pech für die Konkurrenten. André Kopp hatte sich vorher beim Crash mit der Torstange eine blutige Schramme geholt. Ab ins Krankenhaus, zwei Stiche: dann griff die „Krake“ mit Turban-Kopfschmuck im Obernfeld-Gehäuse schon wieder zu... Beim Showdown, in der Merkur Arena, triumphierte einmal mehr Erfahrung über Jugend. Krichbaum und seiner neuer (!) Partner Roman Müller trainierten mehr als alle, holten DM-Gold und den WM-Platz.  Jürgen King: „Sie vermeiden Fehler und haben den Überblick.“ Die Rosshaarkugel, gepowert à la Eberstadt, könnte auch in Asien ins richtige Netz fliegen.     
 

 
 
 

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