Keine Medaille für BDR-Quartett

Pressemitteilung vom 07.08.2016

Keine Medaille für BDR-Quartett

Reaktionen auf das deutsche Abschneiden im Straßenrennen der Frauen

Anna van der Breggen folgte ihrer niederländischen Teamkollegin Marianne Vos und wird Olympiasiegerin auf der Straße. Van der Breggen, die Schwedin Emma Johansson und Elisa Longo Borghini sprinteten im Finale noch an Ausreißern Mara Abbott vorbei, und holten sich Gold, Silber und Bronze.

Die Medaillenträume der deutschen Fahrerinnen erfüllten sich nicht. Über weite Teile des Rennens gestalteten sie den Rennverlauf, aber als 20 Kilometer vor dem Ziel die Vorentscheidung fiel, waren sie nicht mehr dabei.

„Sie haben sich sehr gut verkauft, haben das Rennen offensiv gestaltet, aber zum Schluss hat es einfach nicht gereicht“, meinte der Sportliche Leiter Ronny Lauke. „Unsere größte Hoffnung, Claudia Lichtenberg, hatte einen extrem schlechten Tag, fiel schon am vorletzten Berg zurück,“ so Lauke.

Beste Deutsche war Lisa Brennauer (Durach) auf Platz 19. Sie meinte nach dem Rennen: „Das war nicht das Ergebnis was wir erhofft hatten. Unterwegs lief es sehr nach Plan, wir waren überall dabei, in jeder Gruppe fuhr eine von uns, wir haben das Rennen geprägt. . Super, dass Trixi es auch in die letzte Gruppe bis zum Schlussanstieg geschafft hat. Romy und ich haben dann noch versucht, Claudia (Lichtenberg) zu positionieren, aber es ging ihr heute nicht gut. Ich hoffe jetzt, mich gut zu erholen, um neue Kräfte für das Zeitfahren am Mittwoch zu sammeln“.

Claudia Lichtenberg (München)  belegte Platz 31, mit sechseinhalb Minuten Rückstand auf die Siegerin. Die deutsche Medaillenhoffnung fühlte sich während des gesamten Rennens nicht wohl und meinte nach der  Entscheidung: „Mein Körper war leer, ich hatte vor zwei Nächten Durchfall und habe mich nicht gut gefühlt, da hat man auf so einem schweren Kurs keine Chance.  Das ganze Rennen war für mich eine einzige Quälerei. Ich bin maximal frustriert. Das ganze Jahr hofft man, dass es gut läuft, bereitet sich optimal vor und dann so etwas. Vor drei Tagen bin ich den Berg noch doppelt so schnell hochgefahren. Aber das Leben geht weiter.“

Trixi Worrack (Dissen) fuhr bis 20 Kilometer vor dem Ziel in einer Spitzengruppe und hat auch unter Berücksichtigung ihrer schweren Verletzung im Frühjahr eine grandiose Leistung gezeigt: „Das war ein sehr schweres Rennen und es war warm. Unser Plan, immer wieder Gruppen zu kreiieren oder bei Ausreißern mitzugehen, ging auf. Leider hat es nicht bis zum Schluss gereicht. Auf der Flachen merke ich das Defizit nicht, aber am Berg merke ich schon, dass ich wegen meines Unfalls weniger Rennkilometer in den Beinen habe als die anderen. Morgen werde ich ein wenig ruhiger machen. Am Dienstag schauen wir uns noch mal die Schlüsselstellen beim Zeitfahren an.“

Auch Romy Kasper (Forst/Lausitz) setzte sich voll in den Dienst der Mannschaft, attackierte früh, um den Rhythmus im Peloton zu stören, aber am Ende konnte auch sie den niederländischen Triumph nicht verhindern. Völlig erschöpft erreichte sie das Ziel: „Es war ein unglaublich hartes Rennen. Meine Beine sind nicht mehr da. Ich weiß nicht, wie ich ins Ziel gekommen bin. Auf dieses Rennen hat man sich vier Jahre vorbereitet, wenn dann zum Schluss die Kraft nachlässt, geht es nur noch über den Willen. Wir haben das Rennen offensiv gestaltet und uns absolut nichts vorzuwerfen. Zum Schluss waren einfach andere besser.“

 

 
 
 

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