Liane Lippert holt Gold auf der Straße

Pressemitteilung vom 16.09.2016

Liane Lippert holt Gold auf der Straße

Zweiter EM-Titel und drittes Edelmetall bei Straßen-EM in Frankreich

Liane Lippert aus Friedrichshafen am Bodensee holte am dritten Tag der Straßen-Europameisterschaften in Plumelec in der Bretagne die dritte Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer. Die 18-Jährige sprintete im EM-Rennen der Juniorinnen zum Titel und verwies die Italienerin Elisa Balsamo und Sophie Wright aus Großbritannien mit vier Sekunden Vorsprung auf die Plätze.

„Ich bin von Beginn an immer vorn gefahren, um nicht eine Gruppe zu verpassen“, erzählte eine glückliche Europameisterin nach der Siegerehrung. „Als sich in der letzten Runde vier Fahrerinnen absetzten, habe ich das Loch zugefahren und bin dann einfach weitergefahren,“ beschreibt sie die entscheidende Rennsituation. „Als ich mich umdrehte, war keiner mehr da, da bin ich allein über den Zielstrich gerauscht.“

Im Ziel konnte sie es nicht fassen, dass sie gewonnen hatte. „Ich habe mich noch gewundert, wo sie denn bleiben, aber es kam keine mehr. Ich kann noch gar nicht glauben, was mir da gelungen ist“, jubelte sie im Ziel. Der letzte, fast zwei Kilometer lange Schlussanstieg war so ganz nach dem Geschmack der neuen Europameisterin. Sie liebt die Berge. Je steiler es wird, umso mehr ist Lippert in ihrem Element. Das spürte man auch in Plumelec deutlich, wenn es in jeder Runde in den Schlussanstieg ging. Sie fuhr ein überaus souveränes Rennen, ließ der Konkurrenz keine Chance. Von ihren Teamkolleginnen konnte nur Christa Riffel bis ins Finale mithalten. Die übrigen mussten vorher der schweren Strecke ihren Tribut zollen und fielen zurück.

Mit dem Gewinn der Deutschen Bergmeisterschaft und den Gesamtsieg in der Rad-Bundesliga am letzten Wochenende hatte Lippert bereits ihre Ansprüche auf eine gute WM-Platzierung unterstrichen. „Ich fand das Rennen auch nicht so schwer,“ meinte sie nach den fünf Runden auf dem 13,7 km langen Parcours im Herzen der Bretagne. Dabei erreichten viele Fahrerinnen nur mit erheblichem Zeitrückstand das Ziel. „Das mag auch daran liegen, dass ich zuletzt einige Frauenrennen bestritten habe, da ist das Niveau höher“, sagt sie selbstbewusst. Zuletzt ist sie in der Belgien-Rundfahrt gestartet, wo sie gegen die Frauenkonkurrenz gut mithalten konnte. Die Thüringen-Rundfahrt, einer der bestbesetzten Etappenrennen im Frauenradsport, beendete sie auf einem respektablen 22. Rang.

Mit der höheren Rennklasse wird sich die Süddeutsche im kommenden Jahr nur noch auseinandersetzen, denn Liane Lippert hatte bereits vor den Europameisterschaften einen Vertrag beim niederländischen Team Liv-Plantur unterzeichnet, ein Frauenteam, das von der deutschen Kosmetikfirma Dr. Wolff mitfinanziert wird, die auch das Produkt Alpecin herstellt.

Obwohl erst 18 Jahre jung, fühlt sich Liane Lippert reif genug, künftig in der Frauenklasse zu starten. „Ich habe in diesem Jahr gemerkt, dass ich mich weiterentwickelt habe. Ich bin bereit dazu,“ ist sie überzeugt, dass ihr Weg weiter nach oben geht. Mit dem Sieg bei den Europameisterschaften hat sie ein klares Zeichen in diese Richtung gesetzt.  Den Namen Liane Lippert wird sich die internationale Konkurrenz für die Zukunft merken müssen.

 

 
 
 

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