Niedermeier folgt auf Schnabels Thron

Pressemitteilung vom 18.10.2014

Niedermeier folgt auf Schnabels Thron

- Erste Entscheidungen bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Denkendorf -

Michael Niedermeier ist Nachfolger des achtfachen Weltmeisters David Schnabel. Der Bruckmühler gewann am ersten Wettkampftag der deutschen Hallenradsport-Meisterschaftern in Denkendorf den Titel im Einer-Kunstfahren der Männer.


Maute: Typische Meisterschaft
Bundestrainer Dieter Maute hatte sich einen unscheinbaren Tribünenplatz, mitten im Publikum als Beobachtungsposition ausgewählt – und ließ äußerlich kaum Gefühlsregungen erkennen, als sich bei der DM in Denkendorf Ups & Downs aneinander reihten. Im 2er Frauen holten Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier den Titel, qualifizierten sich zusammen mit Katharina Wurster und Jasmin Soika für die WM. Aber im Finale notierte Maute viele Fehler. Wie auch beim 1er-Männer, den Schnabel-Nachfolger Michael Niedermeier souverän gewann. Zusammen mit Simon Puls wird er die Farben des BDR in Brünn vertreten.
„Bei der ‚Deutschen‘ herrschen eigene Gesetze, da machen manchen die Nerven einen Strich durch die Rechnung“, weiß Maute. Wie wahr. Wochenlang hatten sich drei Paare im 2er Frauen der Ziellinie genährt, nach Punkten stets fast auf Augenhöhe. In Denkendorf, schon am ersten Tag vor bestens gefüllten Tribünen spitzte sich der Dreikampf zu. Nadja und Julia Thürmer gelang keine optimale Kur, die schwäbischen Weltmeister Soika/Wurster mussten während ihrer Übung den Bruch der Rad-Achse verkraften – und ihre Performance ganz am Ende ausfahren. Keine der Damen war ansprechbar – und auch die fünfmaligen Champions aus Mainz (Schultheis/Sprinkmeier) kamen ins Zittern. Das Punkte-Klassement nach insgesamt sieben Wertungen bei den German Masters und der DM sahen die Mädels aus Mainz-Ebersheim und Mergelstetten auf der Pole Position. Sie reisen nach Tschechien.
„Scheinbar hat unser Saison-Aufbau dann doch gestimmt, aber ich hätte es auch lieber weniger eng gehabt“, fiel Markus Klein ein Stein vom Herzen. Am Abend sicherten sich seine ‚Mädels‘ den Titel Deutsche Meister 2014, Sandra Sprinkmeier blickte auf „mental brutale Tage“ zurück. „Und selbst wenn unsere WM-Titel die Highlights waren, ist dies mit der Quali und der Meisterschaft ein unglaublicher Tag.“ Klein kündigte für die nächste Woche eine Trainingseinheit weniger an, „um dann im Hinblick auf Brünn nochmals neue Energie zu schöpfen“. Sandra nickte: „Ja, ein bisschen Erholung wird gut tun.“ Denkendorf ging ihnen unter die Haut.
Mit einer 200-er-Übung beendete Michael Niedermeier seinen Champions-Tag und rang um Fassung. „Weder bei den Schülern noch den Junioren stand ich bei einer DM ganz oben. Ich bin sprachlos.“ Braucht er nicht, der so gereifte Bayer, der laut Bundestrainer eine starke Entwicklung hinter sich hat. „Er hat wirklich Riesenschritte nach vorne gemacht. Und diese tolle Serie gibt zusätzliches Selbstvertrauen“, so Maute zum starken Auftritt. Simon Puls vom Liemer RC holte sich erstmals das WM-Ticket, musste beim Kampf um die Medaillen aber Andreas Pfliegl den Silber-Rang abtreten. Es seien Kleinigkeiten, so Maute, die nach erfolgreicher Qualifikation manchmal fehlen. „Weil die Luft ein bisschen raus ist, um nochmals die Kurve zu kriegen. Aber diese Probleme der Konzentrations-Fähigkeit sind erkannt und man kann jetzt daran arbeiten.“ Richtung WM klang das Verdikt des Chefs dann doch wieder beruhigend: „Ich mache mir keinen Kopf, denn sie haben oft bewiesen, dass sie es besser können“, sprach er manchem Nervenflatterer Mut zu.
Und dann erlebte die Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule ihre Phon-Taufe. 1500 Fans trommelten im Radball den heimischen RKV Denkendorf im Vier-Meter-Schießen zurück in die Bundesliga. Gemeinsam mit Iserlohn und Schiefbahn können die Schwaben 2015 wieder bei der Elite mitmischen.

Die Meister des ersten Wettkampftages:

2er Kunstfahren Frauen         Schultheis/ Sprinkmeier (Mainz-Ebersheim)
1er Kunstfahren Männer        Michael Niedermeier (RKB Soli Bruckmühl)
4er Kunstfahren Frauen         RSV Steinhöring
4er Kunstfahren Elite offen    EV Erkelenz
6er Kunstfahren Elite offen    RSV Steinhöring
 
 

 
 
 

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