Nils Politt mit offensiver Fahrweise 16.

Pressemitteilung vom 26.09.2021

Nils Politt mit offensiver Fahrweise 16.

Straßen-WM der Profis: John Degenkolb gestürzt aber wieder wohlauf

Der Franzose Julian Alaphilippe hat seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt und gewann das Regenbogentrikot vor dem Niederländer Dylan van Baarle und Michael Valgren aus Dänemark. Die deutschen Fahrer konnten nicht in die Medaillenvergabe eingreifen. Nils Politt  (Hürth/BORA-hansgrohe) belegte als bester Nationalfahrer Rang 16 (5:25 Min. zur.).

Die hoch-favorisierten Belgier gingen leer aus. Lokalmatador Jasper Stuyven, der im WM-Ort Löwen beheimatet ist, wurde undankbarer Vierter.

Als Julian Alaphilippe ca 25 km vor dem Ziel seine Soloattacke startete, waren John Degenkolb (Oberursel/Lotto-Soudal), Pascal Ackermann (Minfeld) und Maximilian Schachmann (Berlin/beide BORA-hansgrohe) schon ausgeschieden.

Alle Drei waren in Stürze verwickelt, wobei es Degenkolb am schlimmsten erwischte. Der Klassiker-Spezialist fiel so schwer auf den Kopf, dass sein Helm brach und er in die Krankenstation des Weltradsportverbandes UCI gebracht werden musste. Dort wurden zum Glück keine schweren Verletzungen festgestellt, allerdings schmerzhafte Hautabschürfungen und Prellungen. Degenkolb konnte aber noch vor Ende des Rennens wieder zum Teambus zurückkehren.

Schachmann erlitt bei seinem Sturz auch noch einen Kettenschaden, bis der behoben war, verging so viel Zeit, dass der 27-Jährige nicht mehr zum Feld zurückkam und ausstieg. Auch Ackermann verlor den Kontakt zum Feld, gab vorzeitig auf. Nikias Arndt (Köln/DSM) und Georg Zimmermann (Augsburg/Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) belegten die Plätze 67 und 68 (17:18 Min. zurück).

Reaktionen im Ziel:
 

Nils Politt: „Ich bin offensiv gefahren, aber an den Anstiegen haben meine Beine nicht den Druck auf die Pedale bekommen, den ich wollte. An den entscheidenden Punkten lief es nicht. Die Pflasterstücke waren heute nicht meine Freunde. Hinten raus waren die Beine wieder besser, aber da war Alaphilippe schon weg. Die Strecke heute war nicht schlecht, aber auch nicht optimal. Vor so einer Kulisse zu fahren, ist etwas ganz besonders. Und ich werde es immer wieder probieren.“

Maximilian Schachmann: „Der Sturz war nicht so schlimm, aber ich erlitt dadurch auch einen Kettenschaden. Der neutrale Materialwagen hat mich stehen lassen, und bis der eigene kam, verging viel Zeit. Zeit, die ich nicht mehr aufholen konnte und dann aufgegeben habe.“

John Degenkolb: „Es hat mich bei sehr hoher Geschwindigkeit sehr hart runtergehauen. Es war ein sehr unangenehmer Sturz, bei dem ich auch auf den Kopf gefallen bin und mein Helm gebrochen ist. Mir war auch für einen Moment schwindelig. Das muss man in den nächsten Tagen noch beobachten. Ich bin mega enttäuscht, dass mein WM-Rennen so zu Ende gegangen ist. Am Kurs herrschte eine atemberaubende Atmosphäre. Das war Gänsehautfeeling pur.“

Pascal Ackermann: „In der Verpflegung sind vor mir welche gestürzt, da konnte ich einmal das Loch zufahren, aber dann hat es mich aufgestellt.“

Georg Zimmermann: „Das war heute das coolste, was ich als Rennfahrer erleben durfte. Sportlich ist es leider nicht so aufgegangen, aber damit muss man als Rennfahrer auch leben.“

Nikias Arndt: „Als es rauf ging auf die große Runde habe ich auch Probleme bekommen, aber ich habe mich eigentlich gut gefühlt. Ich hätte mir aber gewünscht, dass ich Nils besser im Finale hätte unterstützen können.“

Teamchef Jens Zemke: „Schade, dass er am Berg nicht mitfahren konnte, aber auf der Flachen saustark war. Nils Politt hat letztlich mit seiner Attacke eine Vorentscheidung eingeleitet. Wir wussten, dass wir nicht mitgehen können, wenn Van Aert oder Alaphilippe gehen, darum mussten wir einen Schritt voraussein, früher in die Offensive gehen.“

 

Bild: Nils Politt (links) und Max Schachmann vor dem Start. (Foto im Rahmen dieser WM-Berichterstattung kostenfrei).

 
 
 

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