Rio: Keine Medaille im Einzelzeitfahren
In den Zeitfahr-Wettbewerben auf der Straße, eigentlich eine Paradedisziplin deutscher Radsportler, blieben die vier deutschen Starter ohne Medaille. Ihre Reaktionen nach den Wettkämpfen:

Lisa Brennauer (8./ 56 Sek. Rückstand):  „Die Bedingungen waren gut, und eigentlich dachte ich, dass ich ein gutes Rennen gefahren bin. Auch die Wattzahlen unterwegs waren gut. Aber ich habe unterwegs auch die Zeitabstände gehört und wusste, dass es nicht zu einer Medaille reicht. Die Zeitabstände sind schon groß, das hat mich enttäuscht. Klar war die Strecke rutschig durch den einsetzenden Regen, vor allem in den Kurven. Aber ich glaube nicht, dass mich das viel Zeit gekostet hat. Woran es lag, das werden wir  später in Ruhe analysieren müssen.

Trixi Worrack (16./ 2:26 Min.Rückstand): „Es waren heute komplett andere Bedingungen. Ich hatte mir für dieses Zeitfahren nichts vorgenommen. Mein Ergebnis kann ich noch nicht beurteilen. Diejenigen, die eine Medaille gewinnen wollten, sind Risiko gegangen. Ich wollte kein Risiko.“

Tony Martin (12./3:18 Min. Rückstand): „Ich bin nicht in meinen Rhythmus gekommen. Das war heute nicht die Leistung, die man von mir gewohnt ist. Der Kurs war für alle gemacht, wie man am Sieg Cancellaras sieht. Ich werde das Rennen sehr genau analysieren müssen, um die Ursachen  für das schwache Abschneiden zu finden und dann dort ansetzen. Im Moment bin ich wahnsinnig enttäuscht, aber das war es noch nicht.“

Simon Geschke /13./3:34 Min. Rückstand): „ Es lief für mich sehr gut, ich bin kontrolliert und sicher durch die Abfahrten gefahren; den Wind hat man gemerkt, aber er war nicht zu böig. Bergauf habe ich darauf geachtet, dass mir das Hinterrad nicht wegrutschte, wenn ich aus dem Sattel ging. Dass ich dann zunächst Bestzeit fuhr und auf dem „heißen Stuhl“ Platz nehmen durfte, war am Anfang etwas unangenehm, weil meine Betreuer das zunächst nicht mitbekommen hatten. Mir fehlte daher eine Jacke und ich habe sehr gefroren. Nachher aber habe ich jede Minute genossen. Es war das erste Mal, dass ich auf dem „heißen Stuhl“ saß, und das bei Olympia!  Mir wurde  dann noch eine Kokosnuss gereicht. Ab da habe ich mich ein Tourist gefühlt. Meine Wettkämpfe sind ja nun vorbei, jetzt kann ich noch ein wenig Rio genießen, an den Strand gehen und hinauf zur Christusstatue. Und dann will ich mir unbedingt den Bahnvierer angucken. Ich war mit Henning Bommel zusammen in der U23-Mannschaft. Die Jungs will ich anfeuern!“

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