Straßen-EM: BDR heute ohne Medaillen

Pressemitteilung vom 05.08.2017

Straßen-EM: BDR heute ohne Medaillen

Am vorletzten Tag der Straßen-Europameisterschaften fielen die Entscheidungen im Eliterennen der Frauen und bei den Männern U23.

Vier Kilometer vor dem Ziel waren die Medaillenträume von Charlotte Becker geplatzt: Die Berlinerin lag bis dahin im Elitestraßenrennen der Europameisterschaften von Herning aussichtsreich in einer Spitzengruppe, deren Vorsprung groß genug war, dass sie den Sieg unter sich ausmachen würden.

Als jedoch die Polin Katarzyna Pawlowska vor Becker stürzte, riss eine kleine Lücke zu den übrigen Spitzenfahrerinnen, die Becker bei dem heftigen Wind nicht mehr schließen konnte. „Ich habe es versucht, aber ich hatte nicht mehr die Kraft, das Loch zuzufahren,“ war Becker im Ziel sehr enttäuscht über die verpasste Medaillenchance.

30 Kilometer vor dem Ziel fiel die Entscheidung, als sich eine zunächst sieben Fahrerinnen starke Spitzengruppe mit den beiden Ex-Straßenweltmeisterin Giorgia Bronzini (Italien/2011) und Marianne Vos (Niederlande/2012), sowie Charlotte Becker absetzen konnte. Die Aufholjagd der Franzosen und Belgier scheiterte an den Italienerinnen, die immer wieder das Tempo an der Spitze des Feldes drosselten.

Die Ausreißergruppe war schnell unterwegs und dem heftigen Wind fielen Vier von ihnen zum Opfer, so dass schließlich nur noch drei Fahrerinnen vorn übrig blieben, die den Sieg unter sich ausmachten. Die Niederländerin Marianne Vos hatte die besten Beine, siegte vor Bronzini und der Russin Olga Zabelinskaia.

Beste Deutsche war Beate Zanner (maxx Solar Lindig) auf Rang 28. "Wir waren nicht in der Position, das Rennen mit zu bestimmen, aber wir waren in allen Ausreißergruppen vertreten. Was Charlotte passiert ist, ist großes Prech. Aber so ist Radsport nun mal," sagt Bundestrainer André Korff.

U23-Rennen:  Dänischer Sieg


Eine vierköpfige Ausreißergruppe, die sich in der vorletzten Runde absetzte, machte am späten Vormittag den Sieg im Straßenrennen der Männer U23 unter sich aus. Dabei hatte der Däne Casper Pedersen die schnellsten Beine und siegte vor dem Franzosen Benoit Cosnefroy und dem Schweizer Marc Hirschli. Drei Sekunden später rauschte das  Verfolgerfeld über den Zielstrich mit den deutschen Fahrern Manuel Großer (20./Team Sauerland) , Manuel Porzner (42./Team Heizomat), Florian Stork  (82./Sunweb Development) und Tobias Nolde (84./rad-net ROSE Team).

Möglicherweise hätte das Ergebnis anders ausgesehen, wenn sich nicht eineinhalb Kilometer vor dem Ziel ein Sturz ereignet hätte, von dem auch der deutsche Anfahrer Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) betroffen war. Er erlitt einen Schlüsselbeinbruch und eine tiefe Kopfwunde. Durch den Sturz wurde die Aufholjagd auf die vier Ausreißer abrupt beendet, die drei Sekunden ins Ziel retteten. Aaron Großer musste deshalb das Finale ohne Helfer bestreiten, kam nicht über einen 20. Platz hinaus.  

„Großer war in einer guten Position, aber ohne Helfer war es dann aussichtslos“, bedauerte Bundestrainer Ralf Grabsch das Pech seiner Fahrer, die außerdem unterwegs viele Defekte beheben mussten. Der heftige Wind blies viel Sand und kleine Steinchen auf die Strecke, was  immer wieder für Reifenschäden sorgte. Betroffen davon auch  Robert Kessler (LKT Team Brandenburg), den zehn Kilometer vor dem Ziel einen Defekt ausbremste, so dass er nicht mehr ins Finale eingreifen konnte.

 
 
 

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