Zeitfahrt-WM: Tony Martin wird Neunter

Beim Einzelzeitfahren der Männer konnte Tony Martin seinen Titel nicht verteidigen. Der bergige Kurs entsprach nicht seinen Fähigkeiten, so dass Martin sich mit dem neunten Platz zufrieden geben musste. Neuer Weltmeister wurde der Niederländer Tom Dumoulin, der den Slowenen Primoz Rogic und Tour-Sieger Chris Froome auf die Plätze verwies.

Deutsche Stimmen zum Rennen:

 

Tony Martin (9./1:39 Minuten zurück): „Ich bin schon enttäuscht. Damit kann ich nicht zufrieden sein. Die Quittung habe ich mit dem neunten Platz bekommen. Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten.  Wahrscheinlich hat mich der Schlussanstieg mental vom Start weg verfolgt. Ich hatte mir vorgenommen, auf den eineinhalb Runden zu Beginn Bestzeit zu fahren. Aber je näher der Berg kam, umso mehr verlor ich Spannung. Am Berg lief es eigentlich nicht schlecht, aber ich hatte auch nicht den Mut, Risiko zu gehen. Auch wenn es nicht meine Strecke war, so war es doch eines der schönsten Finals die ich je gefahren bin.“

 

Nikias Arndt (19./2:16 Minuten zurück):  „Ich bin sehr zufrieden, vor allem bis zum Berg lief es super. Dort habe ich dann doch mehr verloren als gedacht. Es hat mich überrascht, so viele Zuschauer am Berg anzutreffen. Für uns war es eine geile Stimmung. Ich habe es genossen, für mich war es ein guter Tag.“
 

Jasha Sütterlin (35./3:28 Minuten zurück): Tony tat gut daran, nicht zu wechseln. Man verliert viel zu viel Zeit, kommt völlig aus dem Rhythmus und die Zeit holt man nicht mehr auf. Der Wechsel war also bei mir eigentlich sinnlos. Ich bin wegen des Regens zu langsam in die Kurven gegangen und habe viel Zeit gelassen. Ich habe meine Leistung zwar gebracht, die Wattzahlen haben gestimmt, aber das Ergebnis nicht.

BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger: „Das war heute kein Kurs für die deutschen Zeitfahrer. Aber das muss man akzeptieren. Die Stimmung war dennoch großartig, und unsere Fahrer haben eine gute Vorstellung geboten. Dumoulin war überragend. Er hat eine tolle Vorstellung geboten.“

 

Jan Schaffrath, Sportlicher Leiter BDR: „In der ersten Runde war Tony etwas zu zaghaft. Dann hat er eine starke Aufholjagd hingelegt, war vor dem Berg sogar Zweiter. Vermutlich hat ihn das aber dann doch zu viel Kraft gekostet.“

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