Zweiter WM-Titel für Grabosch
Am zweiten Tag der Junioren-Weltmeisterschaften in Astana in Kasastan gab es drei Medaillen für den BDR. Pauline Grabosch gewann Gold im 500-m-Zeitfahren vor Emma Hinze, Moritz Meißner Bronze im Keirin.

Pauline Sophie Grabosch stammt aus Magdeburg und war wie ihre Mutter eine passionierte Leichtathletin, bevor sie wegen Knieproblemen das Laufen aufgeben musste. Da war sie zwölf Jahre alt und probierte es mit dem Radfahren. Denn ein Leben ohne Sport, das kann sich in der Familie Grabosch niemand vorstellen. Paulines Vater war früher ein erfolgreicher Kanute und unterstützte die sportlichen Aktivitäten seiner Tochter, die sich dem Radsportverein Osterweddingen anschloss, wo  Andreas Kindler als Trainer arbeitete. Er erkannte das große Talent in Pauline, förderte sie und unterstützte sie auch, als sie sich entschloss, ans Sportgymnasium nach Kaiserslautern zu wechseln, wo sie seither von Frank Ziegler trainiert wird. Der Stiefvater von Miriam Welte, der Olympiasiegerin und Weltmeisterin, kümmert sich intensiv um die junge Athletin, nahm ihr das Heimweh, indem er sie oft mit nach Hause brachte, wo sie sich geborgen fühlt. Denn Ziegler weiß, wie wichtig psychische Stabilität für den sportlichen Erfolg ist. Mit Miriam Welte versteht sich Grabosch gut, beide trainieren viel gemeinsam und so manchen Trick, den ihr Welte verriet, konnte die 17-Jährige schon anwenden.

2013 wurde die erstmals deutsche Jugendmeisterin im 500-m-Zeitfahren, verteidigte diesen im Folgejahr und wurde außerdem Meisterin im Sprint. Bei einem Sichtungsrennen des BDR im Oktober 2014 in der Oderlandhalle in Frankfurt/Oder stellte sie bei der Sprintqualifikation mit 11,76 Sekunden eine neue deutsche Rekordzeit in der Altersklasse U17 auf, ein Rekord, der bis zu diesem Zeitpunkt acht  Jahre lang von Olympiasiegerin Kristina Vogel gehalten wurde.

In diesem Jahr feierte sie ihre ersten internationalen Erfolge, gewann bei den Bahn-Europameisterschaften in Athen gemeinsam mit Emma Hinze die Goldmedaille im Teamsprint der Juniorinnen und wurde im Sprint und Zeitfahren jeweils Zweite.  Gestern jubelte sie in Astana bei den Junioren-Weltmeisterschaften über Gold im Teamsprint, das sie gemeinsam mit Hinze gewann. Und heute holte sie ihren ersten Einzeltitel bei einer Weltmeisterschaft: Gold im 500-m-Zeitfahren in 34,657 Sekunden. Sie war sieben Hundertstel schneller als ihre Teamkollegin Emma Hinze aus Cottbus, die bei den Europameisterschaften vier Titel abräumte und sich in Astana über Silber freuen durfte. „Sie haben einen phantastischen Wettbewerb geboten; Pauline hat den Weltrekord unterboten. Sagenhaft,“ war BDR-Vize-Präsident Günter Schabel begeistert. 

Neben ihrem sportlichen Können ist Pauline Grabosch ein großes Sprachtalent und lernt neben Englisch und Französisch auch Chinesisch. Das wird ihr weitere Türen öffnen, die sie mit ihrem sportlichen Erfolgen bereits aufgestoßen hat.

Für die dritte Medaille am zweiten Wettkampftag sorgte Moritz Meißner aus Cottbus. Der vierfache deutsche Meister wurde Dritter im Keirin. Eine weitere Bronzemedaille verpasste der Junioren-Vierer in der Besetzung Max Kanter, Leo Appelt, Bastian Flicke und Moritz Malcharek im kleinen Finale, wo er Russland unterlag. Das Quartett legte die 4000 Meter in 4:08,477 Minuten zurück, was gegenüber den Vorläufen wieder eine Steigungerung war. „Trotzdem sind die Jungs natürlich enttäuscht, denn sie haben nur knapp das große Finale verpasst und  haben im kleinen gegen Russland verloren,“ sagte BDR Vize-Präsident Günter Schabel. Der Titel ging an Australien vor der Schweiz und Russland.

In der Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen belegten Ebert/Breitenfellner/Ostler/Süßemilch einen guten fünften Platz; im Sratch der Junioren wurde Moritz Augenstein aus Ellmendingen Siebter.

 

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