Während Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch schon bei der EM im Februar starteten und Bronze gewannen, war es für Alessa Pröpster der erste Einsatz im Teamsprint seit der WM 2024, wo sie mit einer ganz jungen Mannschaft Platz vier belegte. Pröpster war im Winter bei der Champions League im Dezember ´24 in London im Keirinrennen aber schwer gestürzt und fiel sehr lange aus. Sie hat aber – wie sie sagt – den Sturz physisch und psychisch überwunden. „Ich denke nicht mehr dran.“
Durch die Schwangerschaft von Emma Hinze rückte sie im Spätsommer ins WM-Aufgebot und startete mit den Olympia-Dritten Lea Friedrich und Pauline Grabosch am ersten Wettkampftag im Teamsprint. Mit einer Medaille rechnete man aber nicht.
In der Qualifikation kamen Lea Sophie Friedrich, Pauline Grabosch und Alessa Pröpster auf Rang sechs, das Männer-Trio Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Nik Schröter belegte Platz sieben.
In der nächsten Runde unterlagen Friedrich, Grabosch und Pröpster im direkten Duell gegen Australien und schieden aus, auch wenn die gefahrene Zeit von 47,177 Sekunden schneller war als die der Polinnen, die ins Kleine Finale um Bronze einzogen, weil sie ihren Lauf gegen die USA gewannen. Das deutsche Trio belegte schließlich Rang fünf. Pauline Grabosch, die in die dritte Position gewechselt war, fuhr ein starkes Finale.
Bei den Männern fuhr Henric Hackmann anstelle von Nik Schröder in der nächsten Runde. Die Uhren stoppten bei 43,004 Sekunden, was Platz acht in der Endabrechnung bedeutete.
In der Mannschaftsverfolgung fuhren die deutschen Frauen, 2024 in Ballerup Vize-Weltmeister, auf Rang drei. Franziska Brauße, Messane Bräutigam, Lisa Klein und Mieke Kröger legten die 4000 Meter in 4:11,462 Minuten zurück. Schneller waren nur Italien (4:09,609 M.) und Großbritannien (4:09,865).
Bei den Männern war Dänemark mit einer Fahrzeit von 3:43,784 Minuten in der Qualifikation am schnellsten. Moritz Binder, Benjamin Boos, Felix Groß und Ben Felix Jochum fuhren 3:51,321 Minuten, was Rang sieben bedeutete. Und sie mussten noch am Abend in die nächste Runde.
In der Zwischenrunde konnte sich der deutsche Vierer gegen Italien noch einmal deutlich steigern. Bis zur 3000-Meter-Marke lagen sie noch über eine Sekunde zurück, doch mit einem starken Finale konnten sie Italien in der Schlussrunde noch bezwingen. Mit einer Fahrzeit von 3:49,002 Minuten lagen sie nur knapp über dem deutschen Rekord.
Lena Charlotte Reißner fuhr im Scratch der Frauen auf den zehnten Platz. Es siegte die Niederländerin Lorena Wiebes.
Reaktionen:
Franziska Brauße, Mannschaftsverfolgung: „Wir hatten eine gute erste Hälfte. Mieke (Kröger) war letzte Woche krank, das merkt man leider noch ein bisschen im Wettkampf. Wir waren dann in der zweiten Hälfte nicht mehr auf dem Tempo, das wir uns vorgenommen hatten, aber letztendlich sind alle Karten offen,“ sagte Franziska Brauße nach der Qualifikation. „Für uns ist es gut, dass es morgen erst weitergeht. Wir können dann die Taktik noch mal besprechen und eventuell noch etwas umstellen.“
Benjamin Boos, Mannschaftsverfolgung: „Wir können zufrieden sein, wie wir uns entwickelt haben. Wir werden immer schneller, schade, dass es nicht zum kleinen Finale gereicht hat und wir den deutschen Rekord knapp verfehlt haben. Das war eins unserer größten Ziele.“
Lucas Schädlich, Bundestrainer Ausdauer Männer: „Die Jungs haben extrem viel investiert in den letzten Wochen und Monaten. Die Zeiten machen deutlich, dass wir auf einem sehr hohen Niveau sind. In der ersten Runde war das die zweitbeste Zeit, die je ein deutscher Vierer gefahren ist. Daran sieht man, wie wir uns entwickelt haben und da machen wir auch weiter. Wir sind eine starke Mannschaft, sehr breit aufgestellt und sehr motiviert für die Zukunft.“
Jan van Eijden, Bundestrainer Kurzzeit: „Bei den Voraussetzungen, mit den Ausfällen von Emma Hinze (Schwangerschaft) und Clara Schneider (Virusinfektion) müssen wir zufrieden sein. Wir hatten gehofft, dass Alessa in der Quali die zwei Runden mitfahren kann, was aber nicht klappte. In der nächsten Runde haben wir dann gewechselt und Pauline hat die letzte Position übernommen. Klar haben wir andere Ansprüche, aber aktuell war nicht mehr möglich.“
