Nach Silber mit dem Vierer wollte Brauße in der Einerverfolgung erneut nach Edelmetall greifen. Aber die Neuseeländerin, die bereits in der Qualifikation zweieinhalb Sekunden schneller war als Brauße, schnappte ihr die Bronzemedaille weg.
Direkt nach ihrem Finallauf sagte Brauße: „Man merkte doch, dass einige Konkurrentinnen erholter in den Wettkampf gingen. Chloe (Dygert) hat sich spezifisch auf die Einerverfolgung und den Weltrekord vorbereitet. Ich hatte auch nicht die Traumsaison, irgendwie haben wir keinen richtigen Aufbau hinbekommen. Vielleicht muss ich in Zukunft etwas mehr auf mich, auf meinen Körper hören, als auf das, was im Trainingsplan steht. Die Saison war auch etxrem lang von Januar bis jetzt. Nächste Woche geht es noch nach London zum Drei-Tage-Rennen und dann in die Off-Season.“
Weltmeisterin wurde die Britin Anna Morris vor der US-Amerikanerin Chloe Dygert, die in der Qualifikation neuen Weltrekord fuhr.
Brauße war im Olympiajahr nicht nur auf der Bahn unterwegs, auch auf der Straße fuhr sie viele Einsätze, war wertvolle Helferin im Team Ceratizit WNT Pro Cycling und gewann nach den Olympischen Spielen, als andere erst einmal eine Wettkampfpause einlegten, den Chrono Gatineau in Kanada.
Die zweite deutsche Starterin, Mieke Kröger, belegte mit einer Fahrzeit von 3:26,274 Minuten einen guten achten Platz.
„Ich bin nicht sonderlich zufrieden, aber ich denke, ich habe den falschen Gang gewählt, denn meine Form kann ja nicht weg sein nach zwei Tagen. In Runde drei war die Übersetzung zu klein, danach habe mein Motor wohl überdreht,“ fand Mieke Kröger und ergänzte: „Wir haben auch die Einerverfolgung zu wenig geübt. Schade, denn es ist ja das letzte Mal, dass 3000 Meter gefahren werden. Aber es ist ok, jetzt freue ich mich auf die Off-Season.“
Im Madison der Frauen konnten sich Lena Charlotte Reißner und Lea Lin Teutenberg auf dem zehnten Platz behaupten. Weltmeisterinnen wurden die Dänen mit 46 Punkten vor Frankreich (43) und Großbritannien (42).
„Wir haben einen Wechsel verpasst, ab da war es schwierig, wir sind aus dem Rennrhythmus gekommen. In diese Disziplin wird ja nicht viel Arbeit investiert, da darf man eigentlich auch nicht mehr erwarten,“ sagte Lin Teutenberg nach dem Finale.
Der Kölner Tim-Torn Teutenberg belegte im Omnium der Männer mit 106 Punken einen guten achten Platz. Im abschließenden Punktefahren konnte er zwei Rundengewinne herausfahren und sich vom zwölften auf den achten Rang verbessern. Morgen wird er zusammen mit Roger Kluge noch einmal im Madison starten.
Im 500-m-Zeitfahren der Frauen konnten sich Clara Schneider (12.) und Alessa-Catriona Pröpster (16.) nichts fürs Finale qualifizieren.
Henric Hackmann verpasste im Turnier der Sprinter nur um 9/100. Sekunden den Einzug in die nächste Runde. Dafür qualifizierte sich Teamkollege Luca Spiegel als Zwölfter locker, schied aber im 1/16-Finale gegen den Surinamesen Jair Thon en Fa aus.