Gegen den alten und neuen Weltmeister Mathieu van der Poel (Niederlande); der seinem Erzrivalen Wout van Aert (Belgien) 45 Sekunden abjagte, hatte der 36-Jährige Meisen keine Chance, konnte sich aber auf einem soliden 27. Platz behaupten.
„Ich hatte nicht so Beine wie erhofft, aber das Rennen war ganz ok. Ärgerlich war, dass man uns in der letzten Runde rausnahm, obwohl van der Poel noch mehr als drei Minuten hinter uns war. Es wäre schöner gewesen, ich hätte das Rennen ganz zu Ende fahren können, denn ich hatte mir für die letzte Runde noch ein bisschen aufgespart. Aber ob 27., oder vielleicht noch zwei, drei Plätze weiter vorn zu laden, ist dann auch egal,“ sagte der Stolberger im Ziel.
Luca Harter wurde 34., während Jonas Köpsel in der dritten Runde aufgeben musste.
Bei den Frauen holte Elisabeth Brandau vom RSC Schönaich die einzige Top-20-Platzierung für German Cycling. Die Deutsche Meisterin hatte wie alle deutschen Fahrer den Nachteil aus den hinteren Startreihen losfahren zu müssen. Zwar gelang es ihr, sich von Runde zu Runde weiter nach vorn zu arbeiten, aber gegen die große Konkurrenz aus den Niederlanden war auch sie machtlos, belegte Platz 18.
Fem van Empel verteidigte ihren WM-Titel souverän, siegte vor ihrer niederländischen Landsfrau Lucinda Brand und Puck Pieterse. Damit war das Podium dieser WM exakt das gleiche wie vor einem Jahr.
Die größte Medaillenhoffnung aus deutscher Sicht war Benedikt Benz aus Offenburg-Fessenbach. Doch der Deutsche Meister hatte Pech, stürzte schon früh im Rennen und kämpfte danach mit Problemen, so dass er sich eine Woche nach seinem Weltcup-Sieg in Hoogerheide mit dem 31. Platz bei dieser WM begnügen musste, 3:28 Minuten hinter dem neuen italienischen Weltmeister Mattia Agostinacchio.
In der Klasse der männlichen U23 war Silas Kuschla als 26. bester Deutscher. Hannes Degenkolb, Max Heiner Oertzen und Eike Behrens belegten die Plätze 30, 31 und 32.
In der Frauenklasse U23 belegte die einzige deutsche Starterin Kaija Budde Platz 28. Ein Hinterradschaden gleich nach dem Start verhinderte eine bessere Platzierung.
Bei den Juniorinnen war Klara Dowratzek ebenfalls die einzige Deutsche im Feld und wurde 40.
Der WM-Parcours von Lievin war sehr anspruchsvoll, weil er durch den gefrorenen Boden auch sehr rutschig war und Stürze begünstigte.