Die größten Chancen aus deutscher Sicht hat der Deutsche Juniorenmeister Benedikt Benz, dem letztes Wochenende ein großer Coup gelungen war. Der 17-Jährige gewann das Weltcuprennen in Hoogerheide. Das hatte bis heute noch kein deutscher Junior geschafft.
Und das Beste: Die Strecke von Hoogerheide soll der in Lievin ähneln. „Das habe ich zumindest gehört, ich kenne den Kurs der WM noch nicht,“ sagte Benz kurz vor der Abreise nach Frankreich. Ein Trainingslager in der Woche vor dem Weltcuprennen habe ihm gut getan und seine Form noch einmal gesteigert. „Das war das I-Tüpfelchen,“ glaubt Benz. „Je länger die Saison geht, umso besser werde ich,“ freut er sich über die ansteigende Formkurve und ist gespannt auf das Wochenende. „Ich gehe optimistisch ins Rennen, auch wenn ich aus der vierten Startreihe losfahren muss.“
Bundestrainer Wolfgang Ruser ist deshalb mit Prognosen zurückhaltend. „Die Startposition im Cross ist immer entscheidend. Aber ich traue ihm schon eine Top-Platzierung zu,“ sagt Ruser, spricht von einem Top-Ten-Platz.
Den dürfte Marcel Meisen nicht schaffen. „Unter die ersten 20 wäre aber schön,“ sagt der Aachener, für den es das letzte WM-Rennen seiner Karriere ist. Nach neun deutschen Meistertiteln in der Eliteklasse zieht sich der 36-Jährige aus dem Cross-Sport zurück. Fünfter war Meisen 2008 bei der U23-EM an gleicher Stelle. Das Rennen gewann damals der zwei Jahre ältere Philip Walsleben. Meisen war gerade einmal 19 Jahre alt. Er hat also gute Erinnerungen an den diesjährigen WM-Ort.
„In Lievin gab es noch einmal einen Weltcup, aber danach viele Jahre nichts mehr. Der Kurs ist schwer, wenn er noch so ist wie früher. Aber es wird auch vieles vom Wetter abhängen,“ so Meisen. Daran, dass es sein letztes Crossrennen sein wird, mag der Aachener gar nicht denken. „In der letzten Runde werde ich das vielleicht im Kopf haben, vorher versuche ich das gar nicht so an mich ranzulassen,“ so Meisen, der auf ein gutes Finale seiner Laufbahn hofft.
Die Titelkämpfe beginnen am Freitag mit der Mixed-Staffel, am Samstag fallen die Entscheidungen bei den Elite Frauen, den Juniorinnen und der männlichen U23, am Sonntag werden die Medaillen in der Eliteklasse der Männer, der Junioren und der Frauen U23 vergeben.
Die deutschen Starterinnen und Starter werden mit Ausnahme von Benedikt Benz kaum eine Rolle spielen. Bundestrainer Wolfgang Ruser hofft aber am Samstag in der Klasse männlichen U23 auf „gute Resultate im Mittelfeld.“
Das endgültige Aufgebot:
Elite Männer: Marcel Meisen (1989/RSC Zugvogel Aachen, Jonas Köpsel (2002/Peter Pane Nagel CX Team), Luca Harter (2002/Harvestehuder RSV)
Elite Frauen: Elisabeth Brandau (1985/RSC Schönaich)
U 23 männlich: 1. Hannes Degenkolb (2004/RSV Team Auto-Riedel Schwarzenberg), Silas Kuschla (2004/Harvestehuder RSV), Max Heiner Oertzen (2006/Peter Pane Nagel CX Team), Eike Behrens (2005/Harvestehuder RSV
U 23 weiblich: 1. Kaija Budde (2006/Peter Pane Nagel CX Team)
Junioren U19: Benedikt Benz (2007/JEGG-DJR Academy), Tobias Schreiber (2007/White Rock), Anton Kochanowski (2007/Harvestehuder RSV), Niclas Look (2008/RSV Moosburg), Luan Elsässer (2008/KJC Ravensburg)
Juniorinnen U19: Klara Dworatzek (2008/SSV Gera 1990)