Meisen und Brandau verteidigen Titel
Die ersten deutschen Meistertitel des neuen Jahres sind vergeben. Bei den Cyclocross-Meisterschaften in Chemnitz gewann Marcel Meisen (RC Zugvogel Aachen) seinen neunten Titel in der Eliteklasse. Bei den Frauen verteidigte Elisabeth Brandau (RSC Schönaich) ihr Meistertrikot ebenfalls erfolgreich.
Das Podium der Männer Elite.Foto: Richter

Marcel Meisen wurde in Chemnitz seiner Favoritenrolle gerecht. Der Aachener, der am Mittwoch seinen 36. Geburtstag feierte, ließ keinen Zweifel daran, dass er zum neunten Mal Champion werden wollte. Auf dem winterlichen Parcours zog er der Konkurrenz davon, baute seinen Vorsprung von Runde zu Runde aus und siegte schließlich mit einer knappen Minute Vorsprung.

„Der Start verlief nicht gut, ich musste etwas aufholen. Aber dann konnte ich allen wegfahren. Die Strecke war teilweise eisig, da ist ein Puffer gut, wenn man wegrutscht,“ sagte der alte und neue Champion nach dem Rennen.

Es war sein insgesamt zehnter DM-Titel im Cross. Neunmal gewann er bei der Elite, einmal in der Klasse U23. Ein weiterer wird nicht dazukommen, denn am Ende der Cross-Saison will Meisen seine Karriere beenden.

Hinter Meisen lieferten sich Jonas Köpsel und Luca Harter (beide Peter Pane Nagel Team) ein packendes Vereinsduell im Kampf um Silber, das schließlich Köpsel für sich entschied.

Bei den Frauen setzte sich Elisabeth Brandau ebenfalls gleich an die Spitze des Rennens, zusammen mit Judith Krahl (Heizomat Radteam p/b Herrmann), die ihr die erfolgreiche Titelverteidigung nicht leicht machte. Zu Beginn der letzten Runde setzte sich Krahl sogar an die Spitze, nachdem Brandau einen Defekt beheben musste. Doch die dreifache Mutter schoss von hinten wieder heran, überholte Krahl und siegte nach insgesamt fünf Runden mit 19 Sekunden Vorsprung.

Die drittplatzierte Lisa Heckmann (Velociped-Club 1899 Darmstadt) hatte schon fast drei Minuten Rückstand auf die Siegerin.

Die U23 und Juniorinnen waren gemeinsam mit den Frauen Elite gestartet. Hier gingen die Medaillen an Titelverteidigerin Sina van Thiel (Lexware MTB), die die U23-Wertung vor Kaija Budde (Peter Pane Nagel CX Team) und Natalie Kaufmann (Team Auto-Riedel Schwarzenberg) gewann.

Neue U19-Meisterin wurde Klara Dworatzek (SSV Gera), die mehr als dreieinhalb Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Emma Gasthauer (RSC St. Ingbert), herausfahren konnte. Bronze ging an Clara Haueis-Robinson vom Radteam Cöpenick.

In der Kategorie der männlichen U23 eroberte sich Fabian Eder (Stop&Go Marderabwehr) endlich das Meistertrikot, nachdem er in den vergangenen Jahren stets mit dem zweiten Platz zufrieden sein musste. Nach einer starken letzten Runde setzte er sich von seinen Kontrahenten ab, siegte mit 13 Sekunden Vorsprung vor Eike Behrens (Harvestehuder RV) und Titelträger Hannes Degenkolb (RSV Team Auto-Riedel Schwarzenberg).

Bereits in der ersten von insgesamt sechs Runden fiel die Vorentscheidung, als sich die späteren Medaillengewinner, angeführt von Degenkolb, von der Konkurrenz absetzten. Aber in Runde zwei verlor Degenkolb den Anschluss, dafür schaffte Max Heiner Oertzen (Peter Pane-Nagel) in der dritten Runde den Anschluss an das Spitzenduo. Doch Degenkolb gab nicht auf, konterte und konnte wieder nach vorn fahren, während Oertzen an Boden verlor und schließlich mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen musste.

Bei den Junioren gab es einen klaren Favoritensieg von Benedikt Benz (JEGG-DJR Academy), der eindrucksvoll zum Titel fuhr. Der Titelverteidiger hatte im Ziel 1:30 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Tobias Schreiber (White Rock). Die Bronzemedaille ging an Anton Kochanowski (Harvestehuder RSV)

Der 17-Jährige setzte sich bereits in der ersten von fünf Runden zusammen mit Tobias Schreiber ab. Und schon im nächsten Umlauf konnte Schreiber das hohe Tempo, das Benz vorlegte, nicht halten und fiel zurück.

Mit seiner erfolgreichen Titelverteidigung unterstrich Benz noch einmal seine starke Form in diesem Crosswinter. Er glänzte bisher in vielen internationalen Rennen mit Top-Ergebnissen und stand beim Weltcup in Dendermolde ganz oben auf dem Podest. Bei der WM Anfang Februar gilt er als deutsche Medaillenhoffnung.

Eine starke Vorstellung bot Josh Tietjen (RRG Bremen) in der Klasse der männlichen Jugend U17. Er setzte sich schon in Runde 1 ab und feierte einen Solosieg vor Carl Dommermuth (FBA) und Louis Joos (MRSC Ottenbach), die 23 bzw. 36 Sekunden später ins Ziel fuhren. In der weiblichen U17 Klasse siegte Amandine Jakob (RSC Waltershausen-Gotha) vor Edda Bieberle (RSV Osterweddingen) und Josefine Wendel (RSV Unna).

 

Starker Bahnnachwuchs

Mit guten Erfolgen ist der deutsche Bahnrennsport-Nachwuchs in die neue Saison gestartet. Beim Bahnrennen „Next Generation“ in Apeldoorn war Sprinter Benjamin Bock (SSV Gera) einer der Besten: Der Thüringer gewann sowohl im Sprint und Keirin. Auch Lara Colberg (RSC Strausberg) ließ im Keirin die gesamte Konkurrenz hinter sich, belegte im Turnier der Sprinterinnen Rang drei. Im Teamsprint feierten Lara Colberg und Amy Weber in einer Mixed-Staffel mit einer tschechischen Nachwuchsfahrerin einen klaren Sieg, die männlichen Junioren belegten in wechselnden Formationen die Plätze zwei und drei.

Victor Wedekind (BW Meiningen) wurde in der Einerverfolgung Zweiter und erreichte auch mit dem Vierer (Wedekind, Raul Esch, Hugo Esch, Attila Höfig) Platz zwei, genau wie die Nachwuchsverfolgerinnen.

„Das war ein guter Auftakt und ein Mutmacher in die neue Saison und ein wichtiger Test auf der Bahn von Apeldoorn, wo im August die Weltmeisterschaften ausgetragen werden,“ sagte Kurzzeit-Bundestrainer Maximilian Levy.

 

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