Emma Hinze gewinnt Champions League

Emma Hinze, fünffache Bahn-Weltmeisterin, hat die Gesamtwertung der erstmals ausgetragenen Champions League im Bereich Sprint gewonnen. Die Cottbuserin verteidigte am Samstagabend beim vierten und letzten Renntag der neuen Serie im ausverkauften Olympia-Velodrom von London ihre Spitzenposition und sicherte sich 25 000 Euro Preisgeld.

Hinze kam nach einem weiteren Sieg im Sprint auf 128 Punkte und verwies damit ihre Trainings- und Teamkollegin Lea Sophie Friedrich (118) auf den zweiten Rang. Platz drei belegte Sprint-Olympiasiegerin Kelsey Mitchell aus Kanada (102). Im entscheidenden letzten Wettbewerb, dem Keirin, ging Hinze kein Risiko mehr ein, nachdem sie am Vortag in dieser Disziplin stürzte und keine Punkte einfuhr. Dadurch konnte Trainingspartnerin Lea Friedrich kurzzeitig die Führung übernehmen. Mit dem Sieg im Sprint setzte sich Hinze aber wieder an die Spitze der Gesamtwertung.

„Ich bin sehr stolz, das Leadertrikot erfolgreich verteidigt zu haben. Es war zum Schluss noch einmal sehr knapp und sehr anstrengend. Mein Körper war müde, die zwei Wettkampftage hintereinander waren noch härter als die Olympischen Spiele. Ich habe in den Rennen gar nicht an die Gesamtwertung gedacht, sondern einfach nur versucht, mein Bestes zu geben. Jetzt bin ich sehr glücklich und zufrieden, dass ich es geschafft habe“, sagte Hinze in London.

Bei den Männern belegte der Chemnitzer Stefan Bötticher den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Sprint-Disziplinen und durfte sich über 15 000 Euro Prämie freuen. Der 29-Jährige siegte in London erneut im Keirin und belegte im Sprint hinter dem Niederländer Harrie Lavreysen Platz zwei, so dass er auf insgesamt 133 Punkte kam. Lavreysen, zweifacher Olympiasieger und neunfacher Weltmeister, hatte 147 Punkte. Der Cottbuser Maximilian Levy belegte im letzten internationalen Wettbewerb seiner Karriere Platz 13 (44) und wurde anschließend von seinem langjährigen Konkurrenten Sir Chris Hoy würdig verabschiedet. Levy wird ab 1. Januar Bundestrainer im BDR und für den Kurzzeit-Bereich der Altersklasse U19 verantwortlich sein.

Die Champions League ist eine neu geschaffene Rennserie, die im ersten Jahr sechs Wettkampftage vorsah. Wegen der Corona-Pandemie fielen aber die Rennen in Paris und das Finale in Israel, das kommendes Wochenende stattfinden sollte, aus. Es gab acht Wettbewerbe pro Veranstaltung: Sprint und Keirin im Kurzzeitbereich, Ausscheidungsfahren und Scratch im Ausdauerbereich, jeweils für Männer und Frauen. Insgesamt nahmen 72 Sportlerinnen und Sportler auf Einladung der UCI an der Champions League teil. Der BDR war mit Emma Hinze, Lea Friedrich, Stefan Bötticher und Maximilian Levy vertreten. In den Ausdauerdisziplinen war kein deutscher Teilnehmer dabei.

 

Welte wird Vize-Präsidentin im DOSB

Miriam Welte (Kaiserslautern), Olympiasiegerin und sechsfache Weltmeisterin, wurde am Wochenende zur Vize-Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt und will sich künftig für den Leistungssport aber auch für Kinder, Jugend- und Schulsport einsetzen. „Es ist mir eine große Ehre, und ich freue mich, mein Wissen als ehemalige Athletin weitergeben zu können. Ich hoffe, dass ich im deutschen Sport etwas bewegen kann,“ sagte Welte nach ihrer Wahl.

Weitere Vize-Präsidenten im DOSB-Präsidium sind: die zwölfmalige Paralympics-Siegerin Verena Bentele, Kerstin Holze (Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderturn-Stiftung), Oliver Stegemann (Präsident des Sportakrobatik-Bundes) und der CSU-Politiker Stephan. Die 34-jährige Welte war im Herbst 2919 vom aktiven Sport zurückgetreten und ist seit November 2020 Vizepräsidentin (Leistungssport) im Landessportbund Rheinland-Pfalz.

Thomas Weikert (60), früherer Präsident des Welt-Tischtennis-Verbandes, ist neuer Präsident des DOSB und tritt die Nachfolge von Alfons Hörmann an.

 

zum Bild: Emma Hinze (Zweite von links) ist die erste Gesamtsiegerin im Sprint in der neugeschaffenen Champions League.    Foto: UCI
 

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