Am kommenden Wochenende starten die deutschen Hallenradsportler bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Malaysia, wo sie in allen Disziplinen als die großen Favoriten gelten.
Hallenradsport
Bis in den frühen Morgen floss in der Lübbecker Merkur Arena das regionale Bier in Strömen – doch das hatten sich die meisten Beteiligten der Hallenrad-DM redlich verdient. Zuschauerandrang, tolle Stimmung, beste Bewirtung in der Halle. Da kommentierte Bundestrainer Dieter Maute gerne für den WDR („jede Fernsehminute tut uns gut“) – drinnen steppte der Bär. Als der bayerische Weltmeister Michael Niedermeier (24) überraschend seinem Konkurrenten Simon Puls den Vortritt lassen musste.
Einen Abend der Emotionen erlebten die zahlreichen Zuschauer am ersten Meisterschaftstag in der Lübbecker Merkur Arena. Im Mittelpunkt: die fünfmalige Weltmeisterin Dr. Corinna Biethan, die Grande Dame der deutschen Kunstradszene. Das Ticket zur WM nach Malaysia verpasste die 32-Jährige, lange Zeit durch Verletzungen gehandicapt. Doch dann hielt sie sich mit ihrem siebten Einzeltitel schadlos. „Dürfen wir: Das Imperium schlägt zurück? schreiben“, so die Frage an die Frau im Meistertrikot. „Ja, wenn ihr wollt.
Obernfeld, Eberstadt, Stein oder Gärtringen? Selbst Bundestrainer Jürgen King mag nicht vorhersehen, wer am Wochenende in Lübbecke deutscher Radballmeister werden könnte. Ein Interview.
Die deutzschen Hallenradsportler kämpfen am kommenden Wochenende nicht nur um die deutschen Meistertrikots, sondern auch um die letzten WM-Fahrkarten.
Ein frischer Wind weht durch die deutsche Hallenradszene. Der „Förderverein“, seit Jahren um die globale Verbreitung bemüht und die visionäre Aktion „Hallenrad goes Olympia“ (HgO) bündeln ihre Kräfte. Unmittelbar vor den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Lübbecke einigten sich die Initiatoren, im Sinne von Kunstrad und Radball kompakt zu agieren.
Die deutsche Kunstradszene erlebte ihren ersten Höhepunkt. Lisa Hattemer (Gau-Algesheim) stellte bei den German Masters in Mörfelden einen neuen Weltrekord auf. 186,18 Punkte im 1er der Frauen. Selbst für Bundestrainer Dieter Maute nichts Alltägliches. „Ein echte Hausnummer“, staunte der Coach am Rande des Parketts. Damit sicherte sich die 23-Jährige aus Rheinhessen, die in Mannheim BWL studiert, gleichzeitig das WM-Ticket für die Titelkämpfe in Malaysia. Vor Jahresfrist war sie noch denkbar knapp gescheitert. Für den zweiten Platz im WM-Aufgebot hat nun Viola Brand die besten Aussichten.
Am Ende tanzten die Teilnehmer aus elf Nationen Polonaise, die Fans auf den Tribünen verblieben auf ihren Plätzen. Keiner wollte heim – alle nur feiern. Die Hallenrad-Europameisterschaften in Nufringen gaben „eine Visitenkarte für die ‚große WM‘ 2016 ab“, wie BDR-Vizepräsident André Müller befand. Eine zweitägige Gala in Sachen Kunstradfahren und Radball. Als ob keiner merkte, dass ja „nur“ die Junioren zum Einsatz kamen. Lebendiger Sport, der verwöhnte. Begeisterte. Beispielhaft.
Die deutschen Hallenradsportler sind auch in den Nachwuchsklassen Weltspitze. Bei den Europameisterschaften in Nufringen gewannen sie am Wochenende alle Titel: Sechs Mal Gold und zwei Mal Silber, mehr geht nicht. „Unser Nachwuchs hat großartige Leistungen gezeigt und seine Favoritenrolle klar erfüllt. Es war großartig, wie routiniert die Juniorinnen und Junioren ihre Wettkämpfe bestritten“, sagte der für den Hallenradsport zuständig BDR-Vize-Präsident Harry Bodmer.
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