Am Ende tanzten die Teilnehmer aus elf Nationen Polonaise, die Fans auf den Tribünen verblieben auf ihren Plätzen. Keiner wollte heim – alle nur feiern. Die Hallenrad-Europameisterschaften in Nufringen gaben „eine Visitenkarte für die ‚große WM‘ 2016 ab“, wie BDR-Vizepräsident André Müller befand. Eine zweitägige Gala in Sachen Kunstradfahren und Radball. Als ob keiner merkte, dass ja „nur“ die Junioren zum Einsatz kamen. Lebendiger Sport, der verwöhnte. Begeisterte. Beispielhaft.
Hallenradsport
Die deutschen Hallenradsportler sind auch in den Nachwuchsklassen Weltspitze. Bei den Europameisterschaften in Nufringen gewannen sie am Wochenende alle Titel: Sechs Mal Gold und zwei Mal Silber, mehr geht nicht. „Unser Nachwuchs hat großartige Leistungen gezeigt und seine Favoritenrolle klar erfüllt. Es war großartig, wie routiniert die Juniorinnen und Junioren ihre Wettkämpfe bestritten“, sagte der für den Hallenradsport zuständig BDR-Vize-Präsident Harry Bodmer.
Rund 100 Sportler aus elf Nationen kämpfen am Wochenende um die Medaillen bei den Hallenradsport-Europameisterschaften der Juniorinnen und Junioren in Nufringen in Baden-Württemberg. Der Bund Deutscher Radfahrer, im letzten Jahr mit fünf Gold- und drei Silbermedaillen dekoriert, gilt auch diesmal als Favorit.
Mit vier Gold- und drei Silbermedaillen sowie einmal Bronze haben die BDR-Kunstfahrer in Brünn unter der Regie von Bundestrainer Dieter Maute einmal mehr ihre Überlegenheit im Kunstradsport demonstriert.
Der Applaus galt bei der letzten Siegerehrung zum erfolgreichen Abschluss des zweiten Tages vor allem einer: Corinna Biethan, die ihren Titel im 1er Kunstfahren der Frauen verteidigte. Mit 178,02 Punkten holte die 31-Jährige vom SKV Mörfelden ihre fünfte Goldmedaille bei einer WM. Silber ging an die Österreicherin Adriana Mathis (170,93), Bronze an die Slowakin Nicole Frybortova (164,97).
Team Germany hat sich auf dem Parkplatz vor der tschechischen Grenze verabredet: von dort geht es am Mittwoch gemeinsam in Kleinbussen zur WM nach Brünn (21.-23.11.). Im Gepäck natürlich das gesamte, sperrige Material – und vor allem bis in die Zehenspitzen motivierte Kunstradfahrer und Radballer. Bis auf Zehntelpunkte musste nach der DM gerechnet werden, wer die Tickets zum Saison-Höhepunkt löst. Unter diesem Druck konstatierte Bundestrainer Dieter Maute auch Verkrampfungen, die sich jetzt lösen sollen. „Die Tests der letzten Tage dienten dazu, alles noch ein bisschen zu perfektionieren.“
Die Generalprobe ist geglückt. Beim 3-Nationen-Cup in Klein-Winternheim siegten die deutschen Hallenradsportler deutlich vor der Schweiz und Österreich – jetzt kann die WM kommen.
18 Sportlerinnen und Sportler werden den Bund Deutscher Radfahrer bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften vom 21. bis 23. November in Brünn/Tschechien vertreten:
Kunstradsport:
Gestern gingen in Denkendorf die deutschen Hallenmeisterschaften zu Ende: Spannende Entscheidungen, Favoritensiege aber auch neue Gesichter spiegeln das Bild dieser Titelkämpfe.
Michael Niedermeier ist Nachfolger des achtfachen Weltmeisters David Schnabel. Der Bruckmühler gewann am ersten Wettkampftag der deutschen Hallenradsport-Meisterschaftern in Denkendorf den Titel im Einer-Kunstfahren der Männer.