Jens Schuermans (Giant Offroad Factory Team) konnte sich gegen Ende des Rennens von seinem Landsmann Arne Janssens absetzen und letztlich nach 1:24:31 Stunden einen souveränen Sieg einfahren: „Ich bin sehr glücklich, das Rennen hier gewonnen zu haben“, sagte der 32-Jährige freudestrahlend im Ziel. 1:39 Minuten später erreichte mit Jonas King (Singer KTM) als Dritter der beste Deutsche das Ziel am Poppenberg. „Von 26 auf 3 vorgefahren – das ist natürlich optimal“, fasste der 20-jährige Schwarzwälder sein Rennen zusammen, das fast mit einem Sturz beim Start des über 100 Mann starken Feldes geendet hätte. „Ich habe beim Start ausgeklickt – und viele sind an mir vorbei gezogen“, sagte er.
Gesamtsieger der Männer wurde der Allgäuer Tobias König (23) vom MSC Wiesenbach, dem Veranstalter des Auftaktrennens in Obergessertshausen. Der junge Sportler war ambitioniert gestartet und hatte das Rennen über die Hügel des Rothaargebirges zunächst angeführt. „Doch in der vierten der sieben Runden musste ich dafür büßen“, sagt er etwas enttäuscht im Ziel. Trotzdem zeigte er sich zufrieden mit seinem vierten Platz, sieben Sekunden hinter King, der ihn in der letzten Runde noch überholte. Platz zwei in der Gesamtwertung ging an Niklas Franz (Stop&Go Marderabwehr), den dritten Platz teilten sich punktgleich Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV) und der Niederländer Tom Schellekens (KMC Ridley), die mit ihren Siegen in der Elite und U23 (Schellekens) beim HC-Rennen in Heubach so viele Punkte gesammelt hatten, dass es für einen Platz auf dem Gesamtwertungspodium reichte. Der Sieg in der U23-Klasse ging an Niklas Franz.
Das Rennen der Frauen war geprägt vom Soloritt von Lia Schrievers (KMC Ridley), die bereits nach der ersten halben Runde einen deutlichen Vorsprung hatte. Selbst erfahrene Weltcup-Fahrerinnen wie ihre niederländische Teamkollegin Lotte Koopmans konnten ihr nicht folgen. Nach 1:14:18 Stunden überquerte Schrievers die Ziellinie am Fuße des Trailparks – souveräne 2:13 Minuten vor der Niederländerin Femke Mossinkoff (Visker) und der erst 19-jährigen Elite- und U23-Gesamtsiegerin Lina Huber (Stop&Go Marderabwehr), die zwei Tage zuvor in Passau noch Deutsche Vizemeisterin im Eliminator geworden war.
„Ich habe heute mein Bestes gegeben“, so Schrievers: „Es war wichtig, nach der längeren Sommerpause wieder in den Rennmodus zu kommen.“ Für eine wirklich Standortbestimmung habe das Rennen in Winterberg aber nicht gereicht, dazu seien zu wenig Fahrerinnen aus dem Weltcup-Zirkus am Start gewesen. Allerdings zeigte Schrievers auch Verständnis für ihre Kolleginnen: „Wir haben dieses Jahr zehn Weltcups, davon vier in Übersee, dazu Europa- und Weltmeisterschaften – da bleibt eigentlich keine Zeit für die anderen Rennen.“ So musste sie auf Obergessertshausen und Gedern wegen der Weltcups verzichten, beim Rennen in Heubach war sie krank: „Deswegen war Winterberg mein einziges Bundesliga-Rennen in diesem Jahr. Dabei ist es schon cool, Bundesliga-Rennen zu fahren.“
Lina Huber zeigte sich derweil in ihrem ersten U23-Jahr höchst zufrieden mit ihrem Sieg in der Gesamtwertung: „Am Anfang vom Jahr hätte ich niemals gedacht, das erreichen zu können“, strahlte sie im Ziel. Mit einem richtig guten Gefühl reise sie nun zum Weltcup nach Les Gets (Frankreich) am nächsten Wochenende an.
Klar wie der heutige Tagessieg ging auch der Gesamtsieg bei den Juniorinnen an Adina Daubner vom Singer KTM Racing Team. Nach vier Runden und 1:02:43 Stunden siegte sie mit einem Vorsprung 1:15 Minuten vor Patricia Hafer (Stevens MTB Racing) und deren Teamkollegin Leni Burger (+1:45 min).
Bei den Junioren stand der Gesamtsieger Max Ebrecht (Bulls Junior Team) schon vor dem Rennen fast fest, doch mit seinem Tagessieg bewies der 18-jährige Deutsche Meister wenige Wochen vor der Weltmeisterschaft in Crans Montana (Schweiz) seine ausgezeichnete Form.
Sowohl Veranstalter als auch German Cycling zeigten sich hochzufrieden mit dem Finallauf der German Cycling Mountainbike Bundesliga: „Wir haben von den Fahrern nur positives Feedback zur Strecke bekommen“, freute sich vom Ralf Müller vom veranstaltenden Mountainbikeclub Cross Country Cycling Club Winterberg: „Der Zuspruch aus den Belgien und Niederlanden freut uns natürlich besonders. Auch wenn die ganze großen Namen fehlten: die Sportler lieferten den Zuschauern großartige Wettkämpfe und hatten so die Chance, sich zu präsentieren.“
Auch Dieter Pfänder, Cross-Country-Beauftragter von German Cycling und damit Chef der Bundesliga, konnte auf eine erfolgreiche Rennserie zurückblicken, auch wenn mit Saalhausen ein Rennen der Schweinepest zum Opfer viel: „Wir hatten in 2025 vier spannende Veranstaltungen, jede mit ihrem eigenen unverwechselbaren Charakter. Ich danke allen Veranstaltern und Sponsoren, die das möglich gemacht haben, und gratuliere allen Sportlerinnen und Sportlern zu den Erfolgen.“
Tages- und Gesamtergebnisse:
https://time-and-voice.com/de/mtb/winterberg-2025/ergebnisse
Homepage des Veranstalters:
https://winterberg-xco.de/
