Dritte Medaille für Clara Schneider

Gut, dass Clara Schneider (RSV Finsterwalde) irgendwann die Liebe zum Bahnradsport entdeckt hat. Denn ihre Karriere hat sie eigentlich auf der Straße begonnen. „Aber irgendwann kam ein Trainer auf mich zu und meinte, ob ich es nicht mal auf der Bahn versuchen will", erinnert sie sich an die Anfänge vor drei Jahren. Schon im Sommer 2019 feierte sie ihren ersten nationalen Meistertitel wurde Deutsche Sprintmeisterin in der Jugendklasse.

Zwei Jahre später holte sie bei den Juniorinnen drei Titel: im Sprint, im Keirin und im 500-m-Zeitfahren. Diese Titel verteidigte sie im Juni in Büttgen bei der Bahn-DM mühelos und gewann außerdem die Meisterschaft im Teamsprint.

International fiel sie 2021 schon bei den Europameisterschaften in Apeldoorn auf, als sie im Teamsprint Silber gewann und im Sprint und 500-m-Zeitfahren als jeweils Vierte das Podium nur knapp verpasste. Eine Woche später bei den Weltmeisterschaften in Kairo gewann sie drei Silbermedaillen: im Keirin, im 500-m-Zeitfahren und im Teamsprint.

Und in diesem Jahr räumt sie fast alles ab: Bei den Kontinental-Meisterschaften vor vier Wochen in Portugal gewann die 18-Jährige aus Finsterwalde drei Titel: Im Teamsprint, Sprint und 500-m-Zeitfahren und holte im Keirin noch Silber. Vier deutsche Meistertitel hat sie ebenfalls gewonnen, in allen klassischen Sprint-Disziplinen, und bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Tel Aviv gewann sie heute ihre dritte Medaille.

Nachdem sie gestern souverän im Sprint die Konkurrenz hinter sich ließ und vorgestern im Teamsprint mit Stella Müller, Lara-Sophie Jäger und Bente Lürmann zum Titel jagte, gewann sie heute im 500-m-Zeitfahren die Silbermedaille, war mit 35,048 Sekunden nur 0,17 Sekunden langsamer als die Koreanerin Kim Cheayeon, die gestern im Sprintfinale gegen Schneider verlor. Platz sieben belegte Lara-Sophie Jäger (36,516 Sek.)

Im Sprint der Junioren machte es Luca Spiegel (RV Vorwärts Offenbach) im kleinen Finale gegen den Kolumbianer Franzisco Jaramillo sehr spannend. Für die Entscheidung war ein dritter Lauf nötig, und den gewann Spiegel, sicherte sich damit verdient die Bronzemedaille. In der Qualifikation hatte Spiegel schon eine gute Zeit vorgelegt, fuhr sich sehr souverän bis ins Halbfinale. Dort benötigte der Australier Ryan Elliott drei Läufe gegen den Deutschen, um ins große Finale einzuziehen und verlor es in zwei Läufen gegen den Italiener Mattia Predomo.

„Das war ein Sprint-Turnier mit allen Höhen und Tiefen. Kämpferisch war es für mich die großartigste Leistung dieser WM gewesen. Wie er sich nach dem Verlust des zweiten Laufs wieder motiviert hat. Das gesamte BDR-Team hat großartige Unterstützung geleistet. Alle, auch die Ausdauer-Leute, haben hinter uns gestanden," sagte Bundestrainer Maximilian Levy nach dem spannenden Kampf um die Bronzemedaille.

Danny-Luca Werner (RSC Cottbus), der Qualifikationsschellste, schied im Viertelfinale aus.

Neben den beiden Sprint-Entscheidungen wurden drei Medaillensätze in den Ausdauer-Disziplinen vergeben.

In der 2000-m-Einerverfolgung der Juniorinnen verlor Deana Littbarski-Gray (RSC Turbine Erfurt) das kleine Finale um 1,5 Sekunden gegen die Französin Lara Lallemant und wurde Vierte. Hannah Kunz (RSC Linden) belegte in 2:26,615 Minuten Rang acht.

Im Punktefahren kam Magdalena Fuchs (RSV Irschenberg) auf Platz zehn.

Zum Abschluss des vierten Wettkampftages erkämpfte sich Tobias Müller (Team rad-net) nach einer starken Leistung im finalen Punktefahren, wo er in vier von acht Wertungen punkten konnte, die Bronzemedaille. Zuvor hatte Müller im Ausscheidungsfahren schon Rang zwei belegt. Der 18-Jährige kam nach einem taktisch klugen Rennen auf insgesamt 99 Punkte. Sieger wurde der Kanadier Carson Matter (120 Punkte) vor dem Polen Dominik Ratajczak.

Für die männlichen Ausdauerfahrer unter Bundestrainer Marcel Franz war es bereits die vierte Medaille bei diesen Weltmeisterschaften, für Müller die zweite. Er gehörte schon zum erfolgreichen Vierer, der Silber holte. Gestern gab es außerdem den Sieg von Bruno Kessler im Punktefahren zu feiern und die Bronzemedaille von Ben Felix Jochum in der 3000-m-Einerverfolgung.

Morgen stehen im Ausdauerbereich noch die Madison-Wettbewerbe und das Ausscheidungsfahren an.

Max Brandl wird Zehnter

Bei den MTB-Weltmeisterschaften in Les Gets in Frankreich fielen heute die Entscheidungen im Short-Track. Bester Deutscher war Maximilian Brandl auf Rang zehn, gefolgt von Julian Schelb (15.), David List (23.) und Georg Egger /36.). Bei den Frauen belegte Lia Schrievers Rang 30.
Morgen fallen die Entscheidungen im Downhill.