Emma Hinze ist die Sprint-Königin

Pressemitteilung vom 15.08.2022

Emma Hinze ist die Sprint-Königin

Dritter Sieg bei Championships in München

Emma Hinze ist die Königin der Sprinterinnen. Die 24-Jährige gewann nach den Siegen im Teamsprint und 500-m-Zeitfahren am Abend ihren dritten EM-Titel bei diesen Meisterschaften.

Die Cottbuserin fuhr sich ohne Probleme ins Sprint-Finale, wo sie die Französin Mathilde Gros im ersten Lauf souverän distanzierte. Im zweiten Lauf startete die Weltmeisterin von zweiter Position und hatte keine Chance, an der Französin vorbeizuziehen, obwohl sie eigentlich die schnellere ist. Die 200 Meter-Bahn lässt keinen echten Zweikampf zu. Wer vorn liegt, gewinnt. Meistens. Und so musste Hinze zum entscheidenden dritten Lauf antreten.

Noch eingangs der letzten Runde lag Gros vorn, aber auf den letzten Metern mobilisierte die 24-Jährige ihre letzten Kräfte, zog vorbei und siegte mit zwei Reifenstärken. Es war Hinzes dritter EM-Titel bei diesen Championships und ihr erster im Einzelsprint überhaupt.

Morgen wird die Cottbuserin auf einen Start im Keirin verzichten, weil die Belastung einfach zu groß wäre. Sie hat drei Wettbewerbe Vollgas gegeben.

Teamkollegin Lea Sophie Friedrich scheiterte im Halbfinale an der Französin Mathilde Gros und verlor auch das Finale gegen die Niederländerin Laurine van Riessen. Enttäuscht über die Niederlage verließ sie die Bahn, kehrte aber später zurück, um Emma Hinze anzufeuern. Sie wird mogen im Keirin erneut ihre Medaillenchance suchen."

Im 1000m-Zeitfahren der Männer fuhr der Cottbuser Maximilian Dörnbach in 1:00,225 Minuten auf den Bronzerang. Sieger wurde der Franzose Melvin Landerneau (59,975 Sek.) vor dem Italiener Matteo Bianchi (1:00,089 Min.). Der zweite deutsche Starter, Marc Jurczyk, fuhr auf einen sehr guten sechsten Platz (1:00,879 Min.).

Im Omnium der Frauen fuhr Lea Lin Teutenberg ein starkes Turnier und konnte sich im abschließenden Punktefahren noch einmal steigern, kam auf insgesamt 126 Punkte, was Platz sechs bedeutete.

Im Omnium der Männer belegte Moritz Malcharek mit 91 Punkten Rang neun.


Reaktionen:

Emma Hinze: „Heute früh habe mich so schlecht gefühlt, dass ich dachte ich werde nur Vierte. Ich hatte keine Energie. Dass ich jetzt gewonnen habe, macht mich sehr stolz. Diese EM hat einen ehr großen Stellenwert für mich. Es ist krass, hier zu Hause zu gewinnen.“

Bundestrainer Jan van Eijden: „Emma hat eine unglaubliche Willensstärke. Sie hat alles, was eine Sprinterin braucht: Schnelligkeit, Ausdauer, Biss. Die längere Pause vor dem dritten Lauf hat ihr definitiv gut getan."

Lea Sophie Friedrich: „Ich habe es nicht geschafft, an ihr vorbeizuziehen. Ich wollte zwei Runden von oben Vollgas fahren, den längeren Weg gehen, aber das geht auf dieser Bahn nicht. An den Beinen hat es nicht gelegen. Es ist ganz schwer, auf dieser Bahn den Korridor zu halten, die Bahn drückt einen nach oben. Nach der Niederlage musste ich mich erst einmal sortieren, gute Dinge aus dem Schlechten ziehen. Bei diesem Turnier kam es nur auf Schnelligkeit an, die Taktik wie sonst im Sprint, kommt auf dieser Bahn zu kurz. Jetzt freue ich mich morgen auf das Keirin. Ich gehe mit einer Mischung aus Spannung und Respekt in dieses Rennen.“

Max Dörnbach: „Ich habe schon mit einer Medaille geliebäugelt und trotzdem versucht, entspannt ranzugehen, was im Hochleistungssport nicht einfach ist. Es ist meine erste Medaille im Elitebereich, darauf bin ich stolz. Ich trainiere seit zwei Jahren an einem neuen Standort, in Cottbus bei Bill Huck. Und meine Leistungen werden seit dem, step by step, immer besser. Mit unserem neuen Bundestrainer gehen wir auch große Schritte in die richtige Richtung. Wir sind ein Team geworden. Die Zuschauer waren phantastisch, das hat sich richtig „goldig“ angefühlt. Ich habe die Glocke zur Schlussrunde nicht gehört, so laut war es.“

Marc Jurczyk: „Leider war meine Zeit nicht gut genug für eine Medaille, aber ich bin trotzdem zufrieden, weil im gesamten Verlauf der Saison bei mir die Tendenz nach oben geht. Wir sind als Mannschaft auch sehr zusammengewachsen, die Zusammenarbeit auch mit unserem neuen jungen Trainer ist super. Beim Zeitfahren kommt es darauf an, schnell auf Geschwindigkeit zu kommen, was bei der kurzen Bahn schwieriger ist. Das Feeling hier in der Halle ist großartiger. Für unsere Familien ist es leichter zu einer Heim-WM zu kommen. Sie feuern uns an und das treibt uns wiederum an.“

 
 
 

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