Keine Medaillen am Schlusstag

Pressemitteilung vom 08.08.2021

Keine Medaillen am Schlusstag

Hinze und Friedrich im Sprint auf den Plätzen vier und fünf

Am letzten Tag der Bahn-Wettbewerbe der Olympischen Spiele von Tokio gingen die deutschen Bahnfahrer leer aus.

Emma Hinze (Cottbus) hat die zweite Medaille bei diesen Olympischen Spielen verpasst. Nach Silber im Teamsprint, das sie gemeinsam mit Lea Friedrich gewann, wollte sie heute im Einzelsprint nach Gold greifen. Aber sie verpasste nach drei Durchgängen den Einzug ins große Finale. Im Halbfinale musste die 23-Jährige hart kämpfen, verlor gegen die spätere Olympiasiegerin Kelsey Mitchell aus Kanada das erste Duell, bevor sie den zweiten Durchgang deutlich gewann. Im entscheidenden dritten Duell setzte sich aber die Kanadierin durch. Im kleinen Finale unterlag Hinze der Hongkong-Chinesin Wai Sze Lee im Kampf um Bronze in zwei Läufen. Die enttäuschte Hinze wirkte müde und erschöpft. Fünf Läufe in nicht einmal zwei Stunden brachten die Weltmeisterin an ihre Grenzen.

Dafür freute sich Lea Sophie Friedrich (Dassow) über ihren souveränen Sieg im Rennen um Platz fünf.

Im Keirin-Finale belegte Maximilian Levy bei seinen letzten Olympischen Spielen den sechsten Platz. Stefan Bötticher schied im Viertelfinale aus.


Stimmen:

Lea Friedrich: „Einerseits bin ich froh, dass ich diesen Lauf gewonnen habe, andererseits sitzt der Schmerz noch sehr sehr tief, dass ich gestern so knapp verloren habe. Ich hätte so gern eine zweite Medaille geholt.“

Emma Hinze: „Es war richtig hart. Mir haben noch nie die Beine so weh getan. Ich kam nach dem Lauf nicht mal die Treppe runter. Zwischen dem zweiten und dritten Lauf hatte ich nur sieben Minuten Zeit. Mir war noch richtig schwindelig, als ich auf die Bahn bin. Es war heute richtig hart. Ich wollte sehr gern eine Medaille, egal welche. Jetzt ist es Platz vier geworden und ich bin traurig. Aber im Teamsprint haben wir zu Beginn der Bahn-Wettbewerbe Silber geholt, und darauf bin ich richtig stolz, wie auch auf meine Leistungen insgesamt.“

Maximilian Levy: „Mit dem Einzug ins Finale hatte ich nach gestern nicht gerechnet, denn ich bin schon an meine Reserven gegangen. Darum war es ganz geil, dass ich heute so weit gekommen bin. Ich habe mich wacker geschlagen. Mir war wichtig, im Einzelsprint noch mal ein gutes Ergebnis einzufahren, was mir in Berlin bei der Heim-WM nicht gelungen ist. Was ich von diesen Spielen mitnehme ist, dass man immer an sich glauben und nie aufhören soll zu kämpfen.“

Bundestrainer Detlef Uibel: „Max hat im gesamten Keirin-Turnier einen souveränen Eindruck gemacht. Bötticher war leider nicht in der körperlichen Verfassung. Er hat im Vorfeld der Spiele sehr viel investiert. Schade, dass sich das nicht ausgezahlt hat. Platz vier und fünf im Sprint der Frauen war nicht das, was wir uns erhofft hatten. Aber Emma und Lea sind noch jung und gehören nach wie vor zur Weltspitze. Emma hatte Pech mit den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Läufen. Sie war körperlich down. Tokio war aber auch eine Lehrstunde. Es hat sich gezeigt, wie wichtig Wettkämpfe im Vorfeld sind, die haben uns gefehlt. Ich hoffe, dass sich Kalender in den nächsten Monaten stabilisiert und dass wir wieder Wettkämpfe haben. Das ist sehr wichtig für die weitere Entwicklung. Wir wollten in Tokio mehr Medaillen, das hat nicht geklappt. Aber wir waren in allen Disziplinen unter den besten Acht. Insgesamt sind wir aber nicht da, wo wir hin wollten. Besonders im Männerbereich gilt es jetzt noch mehr, den Nachwuchs zu fördern und die Lücke zu schließen, die beispielsweise ein Max Levy reißt, wenn er seine Radsport-Karriere beendet.“

 

 
 
 

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