Deutscher Doppelsieg für Lea Friedrich und Pauline Grabosch

Pressemitteilung vom 10.02.2023

Deutscher Doppelsieg für Lea Friedrich und Pauline Grabosch

Bahn-EM: Deutsches Duell im Kampf um Sprint-Titel – Bronze für Tobias Buck-Gramcko

Gold und Silber für die deutschen Sprinterinnen! Bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen kam es am Abend im Sprintfinale zum deutsch-deutschen Duell zwischen Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch (beide RSC Cottbus), das Friedrich zu ihren Gunsten entschied. Eine dritte Medaille eroberte der Göttinger Tobias Buck-Gramcko in der Einerverfolgung der Männer, wo er im kleinen Finale gegen den Franzosen Corentin Ermenault Bronze gewann.

Einen Tag nach ihrem Sieg im Teamsprint (zusammen mit Emma Hinze und Alessa Pröpster) starteten Friedrich und Grabosch im Einzelsprint, fuhren sich locker von Runde zu Runde. Im Halbfinale hatte Friedrich keine Mühe, die Britin Sophie Capewell glatt in zwei Läufen zu bezwingen. Und auch Pauline Grabosch schaffte den Triumph über ihre Gegnerin, schaltete nach dem drittten und entscheidenden Lauf keine geringere als die amtierende Weltmeisterin Mathilde Gros aus und zog ins Finale ein!

Lea Sophie Friedrich konnte sich dabei souverän durchsetzen, gewann beide Läufe von vorn und sicherte sich die Goldmedaille vor Grabosch, die über Silber jubeln konnte.

Für die 23-jährige Friedrich war es die insgesamt 36 internationale Medaille und die 22. Goldene seit ihrer ersten Junioren-WM 2017.

Emma Hinze (RSC Cottbus) hatte auf einen Start im Einzelsprint verzichtet. Sie war im Dezember länger krank und fühlt sich noch nicht zu 100 Prozent fit. „Ich möchte meinen Körper nicht kaputt machen, muss mit meinen Kräften haushalten.“ 

Im Sprint der Männer musste sich Maximilian Dörnach (RSC Cottbus) im Viertelfinale dem Israeli Mikhail Yakovlev geschlagen geben, Marc Jurczyk (RSC Turbine Erfurt) schied im Achtelfinale aus.

In der 4000-m-Einerverfolgung der Männer holte Tobias Buck-Gramcko (rad-net Oßwald) die zweite Medaille für den BDR. Der 22-jährige Göttinger, letztes Jahr Silbermedaillengewinner bei der U23-EM, fuhr in der Qualifikation die drittschnellste Zeit hinter dem späteren Europameister Jonathan Milan (ITA) und Daniel Bigham (GBR) und traf im kleinen Finale um Bronze auf den fünf Jahre älteren Franzosen Corentin Ermenault. Der Franzose lag im Kampf um Bronze lange in Führung, aber Buck-Gramcko konnte mit einem explosiven Finale doch noch vorbeiziehen und Bronze gewinnen.

„Der Plan war genauso anzufahren wie in der Quali und hinten raus zu beschleunigen. Ich bin dann aber doch langsamer gefahren, 15,2 statt 15,0 und konnte dann in der letzten Runde noch zulegen. Das ist das erste Mal, dass ich bei einer großen EM auf dem Podium stehe, das ist der nächste Schritt,“ freute sich Buck-Gramcko über den dritten Platz. Jetzt warten die Nations-Cups in Jakarta und Kairo auf den Göttinger, wo er in der Mannschaftsverfolgung antreten wird, da die Einzel-Wettbewerbe aus den Nation-Cups gestrichen wurden.

Titelverteidiger Nicolas Heinrich (rad-net Oßwald) belegte den sechsten Platz, was ein sehr gutes Ergebnis war. Der Chemnitzer war im Januar an Corona erkrankt und konnte erst vor kurzem wieder voll trainieren.

Im Scratchrennen der Männer belegte Tim Torn Teutenberg (Leopard TOGT Pro Cycling) nach einem sehr offensiven Rennen den sechsten Platz. Seine Schwester Lea Lin (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team) fuhr im Omnium der Frauen auf Rang zehn.

 

Reaktionen:

Lea Friedrich: „Das wollte ich unbedingt schaffen, und das nimmt mir viel Last von den Schultern. Ich habe noch nie einen Sprinttitel in der Elite gewonnen. Das ist so ein schönes Gefühl. freue mich echt sehr. Ich bin mit einem Riesenwillen an den Start gegangen und den konnte ich auf die Bahn bringen. Pauline und ich wussten gar nicht, ob wir überhaupt schon mal gegeneinander gefahren sind. Für die Trainer war es ein Higlight, zwei Deutsche im Finale zu haben. Besser geht es nicht.“

Pauline Grabosch: „Ich bin mit so wenig Erwartungen in dieses Sprintturnier gegangen, auch wenn ich mir schon Druck gemacht habe. Ich bin hier im Halbfinale gegen die Weltmeisterin schon mein großes Finale gefahren. Und da musste ich etwas umsetzen, was ich lange nicht gemacht habe, denn mein letztes Sprint-Finale, das ich gefahren bin war 2018. Es ging in dem Augenblick nicht um den Gegner, sondern ich musste mich auf mich fokussieren, was sind meine Stärken und meine Schwächen. Das war eine große Herausforderung.“

Bundestrainer Jan van Eijden: „Ich habe beide fahren lassen. Wir haben sie nur reingeschoben und taktisch haben sie es selbst gestaltet. Das war am fairsten.“

 
 
 

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