Lisa Brennauers letztes Zeitfahren

Pressemitteilung vom 17.08.2022

Lisa Brennauers letztes Zeitfahren

Deutsche Meisterin auf Rang 12 - Max Walscheid im Sturzpech

Lisa Brennauer hat im letzten Einzelzeitfahren ihrer Karriere in Fürstenfeldbruck den zwölften Platz belegt. Lisa Klein fuhr nach 24 Kilometern auf Rang 23. Die Schweizerin Marlen Reusser verteidigte ihren Europameistertitel im Einzelzeitfahren erfolgreich, gewann in 30:59 Minuten vor den beiden Niederländerinnen Ellen van Dijk und Riejanne Markus. Bei den Männern fuhr Miguel Heidemann beim Schweizer Doppelsieg auf Rang 16; Max Walscheid stürzte und kam nur auf Rang 25.

Brennauer wusste schon nach dem Start, dass es heute nicht ihr Tag würde. Etwa nach der Hälfte des Rennens sauste die spätere Siegerin, die eineinhalb Minuten später gestartet war, an ihr vorbei. Die 24 km lange Strecke begann hügelig, wurde aber im weiteren Verlauf zu einem Rollerkurs. Auf den letzten 14, 15 Kilometern hieß es nur noch Tempobolzen.

Lisa Brennauer: „Die Leute haben mich über den Kurs getragen. Überall hörte ich Lisa, Lisa-Rufe. Ich bin so dankbar, dass sie mich heute so gewürdigt haben, in meinem letzten Zeitfahren. Sie haben mich und mein Karriereende gefeiert. Die Stimmung war Wahnsinn. Aber ich wusste schon gleich nach dem Start, dass ich heute nicht die Beine habe, um hier in die Medaillenränge zu fahren. Ich muss das jetzt so akzeptieren, will und muss das auch gar nicht mehr analysieren. Jetzt will ich mich erst einmal erholen, um für Sonntag noch einmal neue Kräfte zu tanken. Auf das Straßenrennen werde ich mich noch mal fokussieren. Wir haben noch Großes vor.“

Lisa Klein:  „Ich habe von Anfang an gemerkt, dass ich mich nicht erholen kann. Ich habe keine Luft mehr bekommen, habe mich gequält. Das war sehr enttäuschend für mich. Meine Beine wollten, die Muskulatur war gut, aber mein Körper hat nicht mitgemacht. Auf den letzten Kilometern hatte ich noch Seitenstechen. Ich habe mir diesen Startplatz erkämpft und gehofft, gut durchzukommen. Jetzt hoffe ich mich bis Sonntag gut erholen zu können.“

Am späten Nachmittag wurde das Einzelzeitfahren der Männer auf gleicher Strecke entschieden. Dabei feierten die Schweizer mit Stefan Bissegger und Stefan Küng einen Doppelsieg. Bissegger fuhr 27:05 Minuten und war damit um eine halbe Sekunde schneller als sein Landsmann. Platz drei ging an Weltmeister Filippo Ganna, der acht Sekunden zurücklag. Bester Deutscher war Miguel Heidemann auf Rang 16 (28:t51 Min.).

„Das war ein Hammerzeitfahren. Das Publikum war grandios. Ich habe die ganze Zeit meinen Namen gehört. Das Rennen lief nicht optimal, weil mein Funk ausgefallen war. Darum bin ich am Anfang auch nicht Vollgas gefahren. Das Risiko am Berg war zu groß, zu überziehen.“

Der Pechsträhne des Neuwieders Maximilian Walscheid in dieser Saison setzte sich auch bei dieser EM fort. Der 29-Jährige war im Frühjahr bei einer Trainingsfahrt von einem Auto erfasst worden und schwer verletzt worden, fiel einige Wochen aus. In guter Form startete er im Juli in die Tour de France, wo er aber wegen einer Corona-Infektion vorzeitig aufgeben musste.

Beim Einzelzeitfahren in Fürstenfeldbruck stürzte Walscheid in einer Kurve, ging zu Boden, schlitterte über den Asphalt und zog sich schwer Schürfwunden und Prellungen zu. Trotzdem stieg er wieder aufs Rad und fuhr das Rennen unter großen Schmerzen zu Ende. Mit einer Fahrzeit von 29:47 Minuten belegte er Platz 25 von 35 gestarteten Fahrern.

„Ich war in einer Kurve einfach zu schnell unterwegs. Ich war wohl übermotiviert und bin jetzt sehr enttäuscht. Aus Respekt vor dieser Kulisse und dem Publikum bin ich trotzdem zu Ende gefahren, auch wenn ich mental und körperlich am Ende war. Ich hatte heute eigentlich einen guten Tag erwischt, war in guter Form und hatte mir viel vorgenommen. Die Enttäuschung ist jetzt riesengroß.“

 
 
 

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