Plan B in der Schublade

Pressemitteilung vom 03.06.2020

Plan B in der Schublade

Nach erstem Rennen am Sachsenring hofft der BDR auf weitere Lockerungen

Die Fußball-Bundesliga rollt wieder, in Düsseldorf spielte Timo Boll gegen den Schweden Kristian Karlsson Tischtennis und in Paris überlegt man, die French Open wieder vor Publikum auszurichten. Der Sport nimmt in der Corona-Krise langsam wieder Fahrt auf. Auch die Räder sollen sich wieder drehen, jedenfalls wünscht sich das der Bund Deutscher Radfahrer, und war froh, dass seine Kader-Athleten bereits am Pfingstsonntag auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal einen ersten Wettkampf bestreiten konnten.

52 Starter – ursprünglich hatten mehr als 130 gemeldet – erfüllten die Auflagen der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung und durften auf den 3,5 km langen Rundkurs gehen. Die Startaufstellung erfolgte versetzt, wie bei einem Motorradrennen. Nach 35 Runden und 122 Kilometern gab es einen Thüringer Doppelsieg durch Tobias Nolde und Immanuel Stark, die beide für das Team P&S Metalltechnik an den Start gingen.

Das erste Radrennen in Deutschland, ein kleiner Hoffnungsschimmer. Ob schon bald weitere Veranstaltungen folgen werden, steht aber noch längst nicht fest. „Wir sind in regem Austausch mit verschiedenen Gremien und unseren Fachwarten“, erläutert BDR-Vize-Präsident Günter Schabel, im Verband verantwortlich für den Rennsport, die derzeitige Situation. „Jede Initiative, jede Bemühung, etwas auf die Beine zu stellen, wird von uns hoch geschätzt, ist wie ein Strohhalm, aber aufgrund der Verordnungen der einzelnen Bundesländer sind es derzeit nur einzelne Vorstöße,“ so Schabel.

Bundesweit lassen sich keine Regelungen treffen, weil sich fast täglich die Verordnungen in den einzelnen Bundesländern ändern. In der Pfalz wollte ein Verein ein Einzelzeitfahren ausrichten, was von den Behörden nicht genehmigt wurde.  „Das ist bedauerlich, aber man muss die Bestimmungen akzeptieren und einhalten, schließlich geht es um die Gesundheit aller,“ macht Schabel noch einmal deutlich, dass beim BDR keine vorschnellen Entscheidungen getroffen werden, sondern man alles sehr genau prüft. „Wir haben bereits einen Plan B und sogar einen Plan C in der Schublade, aber derzeit gilt es einfach noch abzuwarten.“

Es wird also noch eine Weile dauert, bis der Rennbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Trotzdem sind die Lizenz-Fahrer des BDR aktiv: Nach der erfolgreich durchgeführten GCA-Liga veranstaltet der BDR gemeinsam mit seinem Partner Müller – Die lila Logistik eine weitere Rennserie auf der Online-Plattform Zwift: Die GCA Klassiker, die an drei Renntagen, dem 6., 13. und 20. Juni stattfinden.

Neben den Elite Männern und Frauen (GCA Klassiker Pros) gibt es diesmal auch Rennen für den Nachwuchs der Klassen U19 bis U13 (GCA Klassiker Kids), die in unterschiedlichen Startblöcken losfahren. Auch Rennfahrer ohne Lizenz haben in der sogenannten „Community“ die Chance, teilzunehmen. Auf welchen Strecken gefahren wird, wird jeweils mittwochs vor den Rennen bekanntgegeben.

Auch diese Rennen werden wie normale Rennen bei www.rad-net.de ausgeschrieben. Gemeldet werden muss parallel zur Zwift-Anmeldung auch über das Meldetool von rad-net.

 

Mountainbiker erfinderisch
 

Nach der Absage der 20. Auflage des Mountainbike-Festivals BiketheRock in Heubach veranstalten die Organisatoren als Alternative zur Deutschen Marathon-Meisterschaft auf der Original-Strecke eine Corona-Challenge. Im Zeitraum von 02. Juni bis 26. Juni können alle Lizenzinhaber um die Bestzeit konkurrieren.

Weil sie nicht gemeinsam auf die Strecke können, werden sie in eine Art Einzelfahren auf den Kurs gehen und mit Hilfe der GPS-Daten ihre Leistung dokumentieren und dem Veranstalter vorlegen. Die Sportler müssen ihre Startzeit anmelden und es kann nur jeweils im Halbstunden-Takt losgefahren werden. Seit gestern rollt der Wettbewerb, am 26. Juni sollen die beiden inoffiziellen deutschen Meister (Männer und Frauenklasse) feststehen.

Diese Form des Wettkampfs ist ein Novum und natürlich weiß man in Heubach, dass damit erst Erfahrungen gesammelt werden müssen. „Wir sind uns dessen bewusst, aber wir denken, dass wir in diesen schwierigen Zeiten einfach andere Wege gehen müssen“, sagt Organisationschef Eckhard Häffner. Weitere Infos unter: www.biketherock.de

 
 
 

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