Beim Start der diesjährigen Tour de France in der Bretagne war der deutsche Straßenradnachwuchs bei den deutschen Meisterschaften im Einer-Straßenfahren in der Nordpfalz unter sich. Bei den diesjährigen Titelkämpfen, die der Radfahrerverein (RV) Bolanden unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen vorbildlich ausgerichtet hatte, wurden gleich sechs Titel in den jeweiligen Altersklassen der weiblichen und männlichen Klassen vergeben.
Straße
In Deutschland sind einige Radsport-Teams lizensiert, die international zu den besten Mannschaften der Welt gehören. Wir wollen diese Teams in loser Folge vorstellen und beginnen mit dem Frauenteam Ceratizit – WNT Pro Cycling, das seinen Hauptsitz in Kempten hat.
Am kommenden Wochenende (26./27. Juni) finden in Bolanden in der Pfalz die Deutschen Straßenmeisterschaften in den Nachwuchsklassen statt. In den Klassen U19 haben 146 (männlich) und 37 (weiblich) Fahrer/innen gemeldet. Insgesamt stehen sechs Entscheidungen an. In Chemnitz findet der erste Lauf zur Deutschen Kriteriums-Meisterschaft statt.
Maximilian Schachmann ist neuer Deutscher Straßenmeister der Elite. Der Berliner vom deutschen Rennstall BORA-hansgrohe konnte Ende der vorletzten von insgesamt 25 Runden im Stuttgarter Süden seinen letzten Wegbegleiter, den Rottweiler Jonas Koch abschütteln und nach 185,3 Kilometern einen souveränen Solosieg feiern. Es war der zweite Meisterschafts-Triumph des 27-Jährigen nach seinem Erfolg vor zwei Jahren auf dem Sachsenring. Das Rennen der Männer war der krönende Abschluss eines großen Radsport-Wochenendes, das trotz Corona-Pandemie hervorragend organisiert war und Maßstäbe setzte.
Nur einen Tag nach ihrem Triumph im Einzelzeifahren gewinnt Lisa Brennauer ihren zweiten Titel und wird damit zur Königin des Meisterschaftswochenendes in Stuttgart.
Bei der Vergabe des dritten deutschen Meistertitels in Öschelbronn gab es einen Doppelsieg für Michel Heßmann und Maurice Ballerstedt vom niederländischen Jumbo-Visma Development Team. Die Deutsche Zeitfahr-Meisterschaft war auch Wertungsrennen zur Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga.
Tony Martin hat seinen Zeitfahr-Titel bei den Deutschen Meisterschaften in Öschelbronn erfolgreich verteidigt und holte seinen insgesamt zehnten Meistertitel, den neunten in Folge seit 2012. Im letzten Jahr fielen die Zeitfahr-Titelkämpfe wegen der Corona-Pandemie aus.
Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT Pro Cycling Team) ist neue Deutsche Meisterin im Einzelzeitfahren. Die 33-Jährige fuhr auf der 30,5 km langen Runde um das Radstadion von Öschelbronn in 40:33 Minuten die Bestzeit. Sie war 30 Sekunden schneller als Titelverteidigerin Lisa Klein (Canyon//SRAM Racing) und verwies Hannah Ludwig (Canyon//SRAM Racing), amtierende Europameisterin im Zeitfahren der U23, auf Platz drei (1:01 Minuten Rückstand). Insgesamt gingen 71 Starterinnen ins Rennen.
Deutsche Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetze: Nicht immer sind es die Top-Favoriten, die am Ende das Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring überstreifen dürfen. Im letzten Jahr überraschte Marcel Meisen (Alpecin-Fenix), als er auf dem Sachsenring die hochgehandelten Fahrer des deutschen Rennstalls BORA-hansgrohe düpierte und Meister wurde, vor Pascal Ackermann und seinem Teamkollegen Alexander Krieger. Das erinnerte an die Titelkämpfe im Jahr 2005. In Mannheim durchbrach der junge Gerald Ciolek die Erfolgskette des Teams Telekom, das zehn Jahre in Folge den Meister stellte. Auch Martin Reimers Triumph in seiner Heimatstadt Cottbus vier Jahre später war eine Überraschung. Wer also wird es diesmal sein, der am 20. Juni als Erster über den Zielstrich fährt?
Am 23. Juli werden die Olympischen Spiele von Tokio eröffnet. Der Bund Deutscher Radfahrer wird in vier Disziplinen, Bahn, BMX, Mountainbike und Straße um Olympisches Edelmetall kämpfen. In den kommenden Wochen stellen wir alle Olympia-Kandidaten des BDR vor. In der heutigen Folge präsentieren wir Liane Lippert, die auf einen Einsatz im Straßenrennen hofft.