Kein Elitefahrer im Ziel
Die deutschen Fahrer spielten wie schon in Ruanda beim Eliterennen der Straßen-Europameisterschaften in Frankreich keine Rolle. Johannes Adamietz, einer von vier Kontinental-Fahrern, hielt die Fahnen am längsten hoch und wäre um Platz 20 ins Ziel gefahren, hätte man seine Gruppe nicht wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Für ihn und seine Kollegen Miguel Heidemann, Oliver Mattheis und Anton Schiffer war es ein Kampf gegen Windmühlen. Die Kontifahrer hatten keine Chance gegen die starken Profis, die bei dieser Europameisterschaft am Start standen. Von Pogacar über Evenepoel bis Vingegaard, es fehlten nur wenige Top-Fahrer, dafür aber die breite Masse. Nur 101 Fahrer standen in der Startliste, darunter auch Lennard Kämna, den nach Zweidrittel des Rennens die Kräfte verließen, und der immer noch nicht vollständig genesene Georg Zimmermann.

„Man kann niemandem der hier am Start war einen Vorwurf machen, sondern eher jenen, die nicht fahren wollten,“ ärgerte sich der Sportliche Leiter Jens Zemke über das geringe Interesse manches deutschen Profis. Aber es war nicht so, dass nicht mehr hätten fahren wollen. Einige erhielten keine Freigabe von ihrem Team, weil sie in den letzten Rennen des Herbstes noch wertvolle Punkte für die Rangliste einfahren sollen. Andere, wie etwa Georg Steinhauser, sind schon länger krank.

Und so kam wie schon bei der WM in Ruanda kein deutscher Fahrer ins Ziel, was allerdings im Falle von Adamietz auch der Willkür der Kommissäre geschuldet war. Man hätte die Gruppe durchfahren lassen können. Für junge Athleten wie Adamietz wäre es eine Auszeichnung gewesen, bei diesem schweren EM-Rennen ins Ziel zu kommen.

So blieb es für German Cycling bei zwei Medaillen: Gold für Karl Herzog im Straßenrennen der Junioren und Silber für Magdalena Leis im Zeitfahren der Juniorinnen.

Sponsoren
Förderer