Drei deutsche Weltmeister nach London
Dreimal Gold gab es es vor einem Jahr für den BDR bei der Bahn-WM: Kristina Vogel siegte im Sprint der Frauen, Stephanie Pohl holte Gold im Punktefahren und Lucas Liß krönte sich zum Scratch-König. In London kann und will das Trio seine Titel verteidigen.

Gleich drei Medaillen-Chancen hat wieder Kristina Vogel: Teamsprint, Keirin, Sprint. Viel wird vom Auftakt am Mittwoch abhängen, wenn die Erfurterin zusammen mit Miriam Welte aus Kaiserslautern im Teamsprint antritt. „Wir wollen die nicht so gute Weltcup-Saison abhaken und einen guten Einstieg in die WM finden. Mit einem Erfolgsgeheimnis geht sicher vieles leichter“, sagte Vogel, die 2014 nach dem Sieg im Teamsprint den „Flow“ hatte und noch zweimal Gold nachlegte. Im Vorjahr holte die 25-Jährige aus Erfurter als Sprint-Siegerin ihren sechsten Weltmeister-Titel – und die „Königsdisziplin“ steht auch diesmal besonders im Fokus.

Bei den Olympischen Spielen als Sprint-Weltmeisterin zu fahren, wäre nicht so schlecht“, hofft Vogel auf den Titel-Hattrick, schränkt aber ein: „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Konkurrenz hat sich brutal entwickelt“, so Vogel, die vor allem mit Anna Meares (Australien), Elis Ligtlee (Niederlande), Anastasia Voinova (Russland) und Tianshi Zhong (China) rechnet. „Auf eine treffe ich auf jeden Fall“, so Vogel. Im Training machte Vogel auf jeden Fall Fortschritte, verbesserte ihre Bestleistung in der Kniebeuge auf 165 Kilogramm. Bis London arbeitet das Energiebündel an der Beschleunigung und der Explosivität. Bei der WM soll es dann wieder heißen: „Bam, bam, bam“ – gerne auch dreimal.

Stephanie Pohl sieht der WM in London ganz entspannt entgegen: In der Mannschaftsverfolgung der Frauen ist das Rio-Ticket so gut wie sicher. „Wir dürfen nur nicht stürzen. Schön wäre, wenn wir um Platz fünf fahren können“, sagte die 28-Jährige. Nach den Team-Rennen wartet auf die Cottbuserin wieder das Sahnehäubchen: der Start im Punktefahren. WM-Silber 2014, WM-Gold 2015, EM-Bronze 2015 lautet die beeindruckende Bilanz der letzten Meisterschaften: „Ich mache mir keinen Druck. Im Punktefahren habe ich alles erreicht, was möglich ist und kann ganz entspannt an den Start gehen“, sagte Pohl.

Aber natürlich will ich eine Medaille. Das will aber jede Starterin. Die Vorbereitung mit meinem neuen Team Bigla und mit der Nationalmannschaft war gut“, sagt Pohl.

Momentan habe ich ein Ziel vor Augen, dafür stehe ich jeden Tag auf“, sagt Lucas Liß und meint damit, seinen Scratch-Titel verteidigen – mehr aber nicht. Der angestrebte WM- und Olympiastart ist nach einer schwächeren Weltcup-Saison im Mehrkampf derzeit eher unwahrscheinlich. Abgeschrieben hat Liß Rio aber noch nicht. „Es hängt davon ab, wem Bundestrainer und Sportdirektor mehr zutrauen“, so Liß. „Wenn es nicht klappen sollte mit Olympia, wäre ich sehr enttäuscht.“ Aber erstmal steht die WM an – als einer von drei deutschen Weltmeistern und Titelverteidigern.

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