Felix Groß schafft den Hattrick

Der Bund Deutscher Radfahrer ist am Donnerstag im Velodrom Attilio Pavesi in Fiorenzuola d’Arda (Italien) erfolgreich in die Bahn-Europameisterschaften der U23 und Junior*innen gestartet. In den ersten neun von 44 Entscheidungen an den sechs Wettkampftagen (bis 13. Oktober) gab es zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.

In der Einerverfolgung der U23 hat Felix Groß den Hattrick geschafft. Der Leipziger aus dem rad-net ROSE Team siegte zum dritten Mal in Folge im Finale über die 4000 Meter – und wie 2018 und 2019 zum dritten Mal gegen den Russen Ivan Smirnov. Nach bester Qualifikationszeit steigerte sich Groß bei 21 Grad, aber wechselnden Winden im Finale auf 4:19,716 Minuten und nahm seinem Gegner (4:24,748) mehr als fünf Sekunden ab. „Ich bin nach Tabelle gefahren, hatte mir eine 20 vorgenommen, was dann gut geklappt hat. Hinten raus konnte ich nochmal aufziehen. Ich wollte mich gerne in meinem letzten U23-Jahr nochmals gut präsentieren, das ist trotz nicht spezieller Vorbereitung sehr gut gelungen“, resümierte Groß. Den fünften Platz bei seiner Männer-Premiere belegte Tobias Buck-Gramcko (rad-net ROSE Team). Der Junioren-Weltmeister von 2019 kam auf eine Zeit von 4:27,297 Minuten. „Sowohl mit der Zeit als auch mit der Platzierung lag ich ziemlich genau im Plan. Ich freue mich, dass alles gut geklappt hat und ich denke, ich kann zufrieden sein. Natürlich sind die Zeiten deutlich langsamer als auf einer Holzbahn, aber im Vergleich zu den anderen Startern war es für mich auf jeden Fall ein ordentliches Ergebnis“, sagte Buck-Gramcko.

In der Mannschaftsverfolgung der Frauen holten Franziska Brauße, Lin Teutenberg (beide Ceratizit–WNT Pro Cycling), Lena Charlotte Reißner (SSV Gera) und Finja Smekal (Team Drops) die Silbermedaille. Das deutsche Quartett unterlag im Finale in 4:38,400 Minuten gegen Gastgeber Italien (4:36,080). Beide Mannschaften steigerten sich im Finale gegenüber der Qualifikation um mehr als sieben Sekunden. Hier waren nur vier Mannschaften am Start. „Wir haben als Vierer gut harmoniert und das Maximum rausgeholt. Es ist natürlich schön, dass die U23-EM doch noch stattfinden konnte und wir mit einer jungen Mannschaft Vize-Meister werden konnten. Die Zeit ist schwer einzuschätzen, da wir sonst eher selten auf so langen Bahnen fahren“, sagte Franziska Brauße, die Titelverteidigerin in der Einerverfolgung ist. Lena Charlotte Reißner war ebenfalls zufrieden: „Es ist natürlich schön, direkt mit einer Medaille in die Europameisterschaft zu starten. Das motiviert für die folgenden Rennen. Natürlich gab es für uns die Situation auf einer 400-Meter-Bahn noch nie und so musste einiges umgestellt werden. Die Zeit ist aus diesem Grund auch schwer einzuschätzen. Den Platz sollte man nicht überbewerten, da einige starke Nationen nicht an den Titelkämpfen teilnehmen“, sagte Vize-Europameisterin Reißner.

Im Teamsprint der Junioren ging der EM-Titel an Paul Schippert (Berliner TSC), Willi Weinreich (RSV Breitenworbis) und Domenic Kruse (Schweriner SC). Im Vorlauf kam auch Paul Groß (RSC Cottbus) zum Einsatz. Im Endlauf über drei Runden á 394 Meter siegte Deutschland in 1:14,940 Minuten vor Polen (1:15,339). Platz drei ging an Russland.

In der Mannschaftsverfolgung der Junioren gab es für Benjamin Boos (RSV Ellmendingen), Maximilian Eißer (RV Fischeln), Moritz Kretschy (RSV Venusberg) und Luis Lührs (RC München) die Silbermedaille. In 4:19,278 Minuten unterlag das deutsche Quartett im Finale trotz Steigerung gegen Russland (4:17,796). „Wir wollten ein bisschen schneller fahren, aber das Ergebnis geht in Ordnung und lässt uns positiv auch auf die Massenwettbewerbe blicken, in denen wir auch eine gute Rolle spielen wollen“, sagte Bundestrainer Tim Zühlke. Das bestätigte gleich Laurin Drescher vom ESV Lok Zwickau: Im letzten Wettbewerb des Tages holte er die Bronzemedaille im Scratch-Rennen mit einem beherzten Angriff in der letzten Runde. Europameister wurde der Niederländer Leo van Belle mit Rundenvorsprung.

Im Ausscheidungsfahren der U23 belegte Calvin Dik (rad-net ROSE Team) beim Sieg des Belgiers Jules Heesters den guten fünften Platz. In der 2000-m-Einerverfolgung der Juniorinnen erreichte Marla Sigmund (RG Hamburg) in 2:34,802 Minuten den sechsten Platz. Rang zehn ging an Fabienne Jährig (BRC Berlin/2:38,344). Im Scratch-Rennen der Juniorinnen kam Lea Waldhoff (RSG Vorderpfalz) auf Platz neun.

 

zum Bild: Dritter EM-Titel in Folge für Felix Groß. (Foto im Rahmen dieser EM-Berichterstattung kostenfrei) 

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