Kämpfen um die Olympia-Norm
Die BMX-Saison endet am kommenden Sonntag mit dem Finale der Europa-League in Manchester. Dort wird auch der Nationalkader wieder am Start stehen, denn die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele haben längst begonnen. Beim Bundesligafinale vergangenes Wochenende in Strudelbachtal haben sie deswegen gefehlt.

Es sind nur noch zehn Monate bis zu den Olympischen Spielen in Rio. Aber die gerade stattgefundenen Testrennen auf der BMX Bahn verliefen alles andere als reibungslos.  „Wir waren eine Woche in Rio, aber auf der Strecke konnten wir nur an einem einzigen Tag fahren,“ berichtete Bundestrainer Florian Ludewig nach der Rückkehr aus Südamerika. Die Sportlerinnen und Sportler, die aus allen Ländern zum Testevent angereist waren, weigerten sich, auf der überaus gefährlichen Strecke zu fahren. „Es gab Sprünge bis zu 14 Metern Länge und einen Höhenunterschied bis teilweise fünf Meter,“ erzählt Ludewig, der mit Luis Brethauer und Maik Baier nach Rio gereist war, um die dort gesammelten Erfahrungen bei den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele einfließen zu lassen. Nachdem die Strecke entschärft wurde, verhinderte starker Regen eine reguläre Testfahrt. Nun soll die Strecke komplett umgebaut werden und ein neuer Termin angesetzt werden.  Vermutlich wird dies unmittelbar vor oder nach der Weltmeisterschaft in Kolumbien im Mai des kommenden Jahres stattfinden. „Es ist sehr wichtig, die Strecke zu kennen,“ weiß der Bundestrainer aus der Erfahrung von London 2012, wo ähnliche Verhältnisse ein Jahr vorher herrschten.

Ludewig ist trotz der durchwachsenen Saison zuversichtlich, die Olympiaqualifikation  diesmal nicht nur im Männerbereich zu schaffen, sondern auch bei den Frauen. Nadja Pries aus Erlangen zeigte zuletzt deutlich bessere Leistungen als zu Beginn der Saison und untermauerte dies mit einer Halbfinalplatzierung beim letzten Weltcup in Rock Hill. Sie wird, genau wie Luis Brethauer und Julian Schmidt, am kommenden Wochenende beim Finale des Europacups in Manchester starten. Die Rennserie wurde von den deutschen BMX-Spezialisten nicht vollständig gefahren, weil viele Termine mit den Vorbereitungen auf den Weltcup kollidierten, der für die Olympianorm wichtiger war.  „Im Nachwuchsbereich haben wir beim Europacup aber gut abgeschnitten und mit Philipp Schaub und Alex Webster einige Podiumsplätze belegt. Das hatten wir seit Julian Schmidt nicht mehr,“ sagt Ludewig.

Die Zahl der Lizenzen steigt in Deutschland nur mäßig, obwohl der BMX-Sport  so faszinierend ist.  „In Rio war der DOSB- Vize-Präsident  für Leistungssport, Ole Bischof, vor Ort und total begeistert,“ verrät Ludewig, für den nach dem letzten EM-Lauf am kommenden Wochenende bereits die Vorbereitungen auf die neue Saison beginnen. Luis Brethauer ist im Sommer nach Berlin gezogen, um sich besser auf Rio vorzubereiten. „Er hat sein Training umgestellt, was bereits Früchte getragen hat,“ freut es Ludewig, dass Brethauer in den letzten zwei Weltcups konstante Leistungen zeigen konnte und die Olympia-Qualifikation absicherte.

Die Zeichen stehen positiv. Das große Ziel, Rio 2016 rückt immer näher, und darauf sind Fahrer und Trainer voll konzentriert.

 

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