Vogel holt zweites WM-Gold

Kristina Vogel hat bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Hongkong ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Nach Gold im Sprint gewann die Erfurterin auch den Keirin-Wettbewerb und verteidigte ihren Titel von 2016 erfolgreich. Es war ihre insgesamt neunte Goldmedaille bei einer Bahn-WM der Elite.

Die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer fällt positiv aus:  Insgesamt fünf Medaillen, zwei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille  sind eine gute Ausbeute im nacholympischen Jahr.  Im Medaillenspiegel liegt man nach 20 Wettkämpfen gleichauf mit Großbritannien auf Platz fünf.  Erfolgreichste Nation dieser Bahn-WM war Australien mit drei Gold-fünf Silber- und drei Bronzemedaillen.

Am fünften und letzten Wettkampftag konnte Charlotte Becker aus Berlin im Punktefahren der Frauen  einen guten fünften Platz belegen. Im 1000m-Zeitfahren der Männer fuhren Titelverteidiger Joachim Eilers (Chemitzer PSV), der in Hongkong an einer Viruserkrankung litt, auf Platz fünf  und Maximilian Dörnbach (RSV Wingerode) auf den siebten Platz. Im anschließenden Madison (2er-Mannschaftsfahren) belegten Theo Reinhardt (rad-net ROSE Team) und Henning Bommel (RK Cottbus) Rang neun.

 

Reaktionen nach den Wettkämpfen:

Kristina Vogel:  Es gab Reglementänderungen im Keirin, daher hat irgendwie noch niemand eine richtige Taktik entwickelt. Alles war noch ein wenig durcheinander. Das ganze Feld hat gebremst und gewartet und auf mich geschaut.  Das war eine schwierige Situation für mich, denn ich musste noch mehr aufpassen.  Kommt von hinten eine Attacke, hängen sich gleich zwei, drei Fahrerinnen ran und ich bin eingebaut. In Rio habe ich den Fehler gemacht, nur zu reagieren  statt zu agieren. Dafür wurde ich bestraft. Das ist mir heute nicht passiert. Es war wichtig, dass ich immer das Heft in der Hand behielt, das ist mir gelungen. Ach, ich liebe meinen Job einfach. Es macht mir Spaß!

Bundestrainer Detlef Uibel über Kristina Vogel:  Man kann gar nicht genug Superlative finden für ihre Leistung. Sie ist in der schwierigen Situation, die Gejagte zu sein. Umso bemerkenswerter, dass sie es immer wieder  schafft, sich zu motivieren und neu zu mobilisieren. Sie ist im Kopf unglaublich stark.
 

Uibel über das WM-Ergebnis insgesamt:  Drei Medaillen war unser Ziel, wir haben vier geschafft. Das ist eine gute Ausbeute. Auch wenn die Männer ohne Medaille geblieben sind, so haben sie gute Leistungen gezeigt. Mit allen Problemen die wir hatten, die Krankheit von Eilers, die ungerechtfertigte Disqualifikation von Niederlag, der Ausfall von Levy bereits vor dieser WM, war das Abschneiden zufriedenstellend. Der Teamsprint der Männer tat allerdings richtig weh! Das muss man nicht schön reden, das ist unsere größte Baustelle, daran müssen wir arbeiten. Aber ich verfalle deswegen nicht in Panik, denn wir haben viele gute Leute, mit denen wir in Zukunft arbeiten können.

Charlotte Becker:  Das war vermutlich meine letzte WM, darum hätte ich gern noch eine Medaille gewonnen. Ich bin  aber ein gutes Rennen gefahren und konnte meine Taktik umsetzen. Es ist unglaublich warm in der Halle, man kriegt schwer Luft, alle waren am Limit. Das wollte ich im Finale ausnutzen, aber es hat nicht ganz gereicht.

Joachim Eilers: Ich bin ja gerade noch ins Finale gerutscht und habe das Maximalste rausgeholt. Mehr war nicht drin in meinem Körper. Die Viruserkrankung hat mich zurückgeworfen, mir den Zahn gezogen. Deshalb  konnte ich hier nicht das bestätigen, was ich im Vorfeld in Frankfurt/Oder im Training gezeigt habe.  Mit dem fünften Platz muss ich bei der Vorgeschichte zufrieden sein. Aber es ist bitter, jetzt wieder ein Jahr warten zu müssen, um wieder angreifen zu können.

Maximilian Dörnbach:  Mit der Platzierung bin ich zufrieden, die Zeit hätte etwas besser sein können. Im Anfahren bin ich noch zu langsam, da verliere ich die Zehntel. Daran muss ich noch arbeiten.

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