Zweiter WM-Titel für Miriam Welte
Auf die deutschen Frauen ist Verlass: Am zweiten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien) holte Miriam Welte (Kaiserslautern) ihren zweiten WM-Titel. Medaillenfavorit Maximilian Levy stürzte im Keirinfinale und verpasste damit eine weitere Medaille.

Das 500-m-Zeitfahren ist die Paradedisziplin von Miriam Welte. Im 500-m-Zeitfahren fuhr sie in 33,548 Sekunden Bestzeit und verwies ihre Hauptkonkurrentin, die Australierin Anna Meares, auf Platz zwei. Nach Silber 2012 und Bronze 2013 war es der erste Einzeltitel für Welte, die auch die erste deutsche Weltmeisterin im 500-m-Zeitfahren ist.

Im Keirinfinale der Männer, in das der BDR als einziger Verband nach den Halbfinalsiegen von  Maximilian Levy und Joachim Eilers zwei Fahrer schicken konnte, lag Levy bis 300 Meter vor dem Ziel in Führung und steuerte auf WM-Gold zu. Als dann der Brite Jason Kenny aufholte, versuchte Levy ihn innen zu überholen und kam dabei zu Fall. Dabei erlitt er nach der ersten Diagnose einen Schlüsselbeinbruch und schwere Hauptabschürfungen. Joachim Eilers belegte in diesem Finallauf, den der Franzose Francois Pervis gewann, den vierten Rang.

Gute Platzierungen gab es am zweiten Wettkampftag auch in den Ausdauerdisziplinen. Im Scratch der Männer (Weltmeister Ivan Kovalev/Russland) belegte der Berliner Maximilian Beyer den sechsten Platz, in der Einerverfolgung der Männer schaffte es Nils Schomber in 4:26,244 Minuten auf Rang elf (Weltmeister Alexander Edmondson/Australien) und in der Mannschaftsverfolgung der Frauen belegte das deutsche Quartett Stephanie Pohl, Mieke Kröger, Lisa Küllmer und Gudrun Stock den achten Platz. Gold ging an Großbritannien vor Kanada und Australien.

 

Reaktionen:

 

Miriam Welte: Das ist einfach ein Traum! Im Teamsprint lief es schon genial, aber das hier ist mein erster Einzeltitel. Ich wollte unbedingt gewinnen und habe es geschafft. Dabei war mein Lauf gar nicht perfekt. Nach der ersten Kurve machte ich einen Schlenker, habe aber gar nicht darüber nachgedacht, sondern bin einfach gefahren. Jetzt fahre ich auch noch den Sprint, mal sehen, was da so geht…

Joachim Eilers: Ich war froh, im Finale zu stehen, denn dieses Turnier war so stark besetzt, dass schon jeder Vorlauf ein kleines Finale war. Ich war vielleicht etwas zu zögerlich, darum ist der undankbare vierte Platz schon ein wenig bitter.

Bundestrainer Detlef Uibel: Miriams Erfolg ist großartig. Sie hat gezeigt, dass sie in ihrer Paradedisziplin die Beste ist. Maximilian Levy hat seinen Sturz leider selbst verursacht, aber das ist Keirin. Nach dramatischen Vorläufen haben Eilers und Levy mit ihren Halbfinalsiegen gezeigt, dass sie es können. Wir hatten als einzige Nation zwei Mann im Finale. Dass es keine Medaille gab, ist Pech.

Maximilian Beyer: Ich bin in diesem Winter wohl noch nie ein so schnelles Finale gefahren. Vielleicht habe ich ein wenig zu ängstlich agiert, aber ich denke, auf diesem sechsten Platz kann man aufbauen. Ich bin zufrieden.

Bundestrainer André Korff: Wir hatten eine sehr junge Mannschaft am Start, daher bin ich mit ihrem Lauf sehr zufrieden. Sie haben phantastisch harmoniert, darauf können wir aufbauen. Ich hoffe, dass sich mit Blick auf Rio 2016 weitere Fahrerinnen für die Verfolgung empfehlen.

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