Obernfeld, Eberstadt, Stein oder Gärtringen? Selbst Bundestrainer Jürgen King mag nicht vorhersehen, wer am Wochenende in Lübbecke deutscher Radballmeister werden könnte. Ein Interview.
Hallenradsport
Die deutzschen Hallenradsportler kämpfen am kommenden Wochenende nicht nur um die deutschen Meistertrikots, sondern auch um die letzten WM-Fahrkarten.
Ein frischer Wind weht durch die deutsche Hallenradszene. Der „Förderverein“, seit Jahren um die globale Verbreitung bemüht und die visionäre Aktion „Hallenrad goes Olympia“ (HgO) bündeln ihre Kräfte. Unmittelbar vor den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Lübbecke einigten sich die Initiatoren, im Sinne von Kunstrad und Radball kompakt zu agieren.
Die deutsche Kunstradszene erlebte ihren ersten Höhepunkt. Lisa Hattemer (Gau-Algesheim) stellte bei den German Masters in Mörfelden einen neuen Weltrekord auf. 186,18 Punkte im 1er der Frauen. Selbst für Bundestrainer Dieter Maute nichts Alltägliches. „Ein echte Hausnummer“, staunte der Coach am Rande des Parketts. Damit sicherte sich die 23-Jährige aus Rheinhessen, die in Mannheim BWL studiert, gleichzeitig das WM-Ticket für die Titelkämpfe in Malaysia. Vor Jahresfrist war sie noch denkbar knapp gescheitert. Für den zweiten Platz im WM-Aufgebot hat nun Viola Brand die besten Aussichten.
Am Ende tanzten die Teilnehmer aus elf Nationen Polonaise, die Fans auf den Tribünen verblieben auf ihren Plätzen. Keiner wollte heim – alle nur feiern. Die Hallenrad-Europameisterschaften in Nufringen gaben „eine Visitenkarte für die ‚große WM‘ 2016 ab“, wie BDR-Vizepräsident André Müller befand. Eine zweitägige Gala in Sachen Kunstradfahren und Radball. Als ob keiner merkte, dass ja „nur“ die Junioren zum Einsatz kamen. Lebendiger Sport, der verwöhnte. Begeisterte. Beispielhaft.
Die deutschen Hallenradsportler sind auch in den Nachwuchsklassen Weltspitze. Bei den Europameisterschaften in Nufringen gewannen sie am Wochenende alle Titel: Sechs Mal Gold und zwei Mal Silber, mehr geht nicht. „Unser Nachwuchs hat großartige Leistungen gezeigt und seine Favoritenrolle klar erfüllt. Es war großartig, wie routiniert die Juniorinnen und Junioren ihre Wettkämpfe bestritten“, sagte der für den Hallenradsport zuständig BDR-Vize-Präsident Harry Bodmer.
Rund 100 Sportler aus elf Nationen kämpfen am Wochenende um die Medaillen bei den Hallenradsport-Europameisterschaften der Juniorinnen und Junioren in Nufringen in Baden-Württemberg. Der Bund Deutscher Radfahrer, im letzten Jahr mit fünf Gold- und drei Silbermedaillen dekoriert, gilt auch diesmal als Favorit.
Mit vier Gold- und drei Silbermedaillen sowie einmal Bronze haben die BDR-Kunstfahrer in Brünn unter der Regie von Bundestrainer Dieter Maute einmal mehr ihre Überlegenheit im Kunstradsport demonstriert.
Der Applaus galt bei der letzten Siegerehrung zum erfolgreichen Abschluss des zweiten Tages vor allem einer: Corinna Biethan, die ihren Titel im 1er Kunstfahren der Frauen verteidigte. Mit 178,02 Punkten holte die 31-Jährige vom SKV Mörfelden ihre fünfte Goldmedaille bei einer WM. Silber ging an die Österreicherin Adriana Mathis (170,93), Bronze an die Slowakin Nicole Frybortova (164,97).
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