BMX: Die Spiele von Rio fest im Blick
Am kommenden Wochenende finden in Rotterdam die BMX-Weltmeisterschaften statt. Am Start stehen auch die hoffnungsvollen Sportlerinnen und Sportler des Bund Deutscher Radfahrer, die in den Niederlanden weitere Punkte für die Olympia-Qualifikation erkämpfen wollen.

Luis Brethauer (Männer), Nadja Pries (Frauen), Philipp Schaub (Junioren): Bei den deutschen BMX-Meisterschaften in Vechta in Niedersachsen setzten sich wie erwartet die Favoriten durch. BMX ist längst keine Trendsportart mehr, sondern gewinnt auch national mehr und mehr an Bedeutung. „Die Entwicklung, die wir in den letzten Jahren gemacht haben, setzt sich fort, auch wenn die derzeitige Saisonbilanz eher durchwachsen ausfällt,“ zieht Bundestrainer Florian Ludewig nach dem Finale der Europameisterschaften und vor den Welttitelkämpfen Ende Juli in Rotterdam eine Zwischenbilanz.

Der deutsche Meister Luis Brethauer gewann bei den Weltmeisterschaften vor einem Jahr in Neuseeland die Bronzemedaille. Es war das erste international erkämpfte Edelmetall für einen BDR-Sportler in dieser Disziplin und ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des BMX-Sports hierzulande. Ähnliches darf man von dem 22-Jährigen diesmal nicht erwarten. Zu lange war der Württemberger in dieser Saison verletzt. „Seine Schulterverletzung ist ausgeheilt, er ist wieder in guter Form“, gibt sich sein Coach Simon Schirle dennoch vorsichtig optimistisch. Maik Beyer und Daniel Schlang, wie Brethauer 2012 in London Olympia-Debutanten, sind derzeit nicht in Hochform, und auch Nadja Pries kämpft noch mit den Nachwehen einiger Stürze. Trotzdem blicken sie zuversichtlich auf die bevorstehenden Titelkämpfe und reisen hochmotiviert nach Rotterdam.

Trotz des häufigen Sturzpechs in dieser Saison ist Ludewig nicht unzufrieden. „Im Vergleich zu 2010, als die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London begann, stehen wir deutlich besser da“, sagt der Cottbuser und nennt junge Talente wie Liam Webster oder Philipp Schaub als Beispiele für einen gesunden Kaderaufbau. Und in den noch jüngeren Jahrgängen wachsen weitere Talente nach, die in den nächsten Jahren auf europäischer Ebene die Szene mitbestimmen können. Schaub belegte im vorletzten Lauf zur Europameisterschaft in Roskilde in Belgien genau wie Jakob Bernhart im zwölften Wertungsrennen den achten Platz im Finale. Nadja Pries wurde bei den Frauen Siebte.

Die Förderung des BMX-Sports in Deutschland ist dank der Zuwendungen des Verbandes und des DOSB zufriedenstellend. Alle Trainings-und Wettkampfvorbereitungen werden finanziell unterstützt. Eine wichtige Stütze ist auch das BMX-Air-Team, bei dem viele Kader-Fahrer unter Vertrag stehen und das von Francisco Bähr, einem hessischen Unternehmer und großen BMX-Freund, gesponsort wird.

Damit sich der BMX-Sport in Deutschland weiterhin positiv entwickelt, werden auch die Trainingsbedingungen verbessert. Die Bahnen von Kornwestheim und Ingersheim werden dem internationalen Standard angepasst, in Bad Cannstatt soll Anfang 2016 eine Supercross-Strecke in Betrieb genommen werden, so dass man nicht mehr allein auf Berlin angewiesen ist, wo optimales Training ohnehin nur zwischen April und Juni möglich ist. Nach dem Weltcup wird die Bahn wieder zurückgebaut. „70 Prozent unserer Kader-Athleten stammen aus Württemberg, da ist Berlin nicht der beste Standort“, weiß Ludewig.    

Nun hofft der Bundestrainer, dass seine Sportler bei der Weltmeisterschaft in Rotterdam möglichst viele Endläufe erreichen, denn das bedeutet drei Mal mehr Punkte, als bei einem Sieg in einem internationalen Rennen. Ludewig und seine Sportler haben die Olympischen Spiele in Rio voll im Blick.        

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