Pascal Ackermann nach Sturz ausgeschieden

Fabio Jakobsen ist neuer Straßen-Europameister der Elite. Der Niederländer gewann nach 207 Kilometern den Sprint in der Münchner Innenstadt am Odeonsplatz vor Arnaud Demare (Frankreich) und Tim Merlier (Belgien). Bester Deutscher war Phil Bauhaus auf Rang 18.

Der Traum des BDR, mit einer deutschen Doppelspitze im Finale der Straßen-Europameisterschaften der Männer mit der Konkurrenz spielen zu können, platzte 45 Kilometer vor dem Ziel, als Pascal Ackermann die Bande touchierte und stürzte. Er war auch mit dem Kopf gegen die Bande geknallt und saß leicht benommen auf der Straße, ehe er das Rennen ganz aufgab. Ackermann hatte sich eine Schnittwunde an der Hand zugezogen, die genäht werden musste. Seinen Start in der Vuelta beeinträchtigt der Sturz zum Glück nicht.

Das deutsche Team hatte nach der Mannschaftsbesprechung am Vorabend alles auf Ackermann gesetzt, der in blendender Verfassung war. „Jungs, ich will morgen Europameister werden,“ sagte der Pfälzer abends im Teamhotel. Die Stimmung war gut. Ackermann fühlte sich in Top-Form, alle wollten ihn unterstützen, auch weil Phil Bauhaus schon signalisierte, nicht in Bestform zu sein.

Nach Ackermanns vorzeitigem Ausfall war es dann doch an Phil Bauhaus, im Sprint seine Chance zu suchen: Alexander Krieger, Roger Kluge und John Degenkolb machten im Finale Tempo für den Bocholter, aber es reichte nicht. „Sie haben mich 800 Meter vor dem Ziel gut abgeliefert, aber mir hat schlicht die Power gefehlt. Das war sehr enttäuschend für das Team und mich.“

„Wir haben lange versucht, vorn zu fahren. Das hat viel Kraft gekostet. Am Ende war es nicht genug,“, kommentierte John Degenkolb das Finale.

„Das Rennen wurde im Finale von Runde zu Runde härter. 40 Kilometer vor dem Ziel war bei mir die Luft raus, weil ich die Aufgabe hatte, zu Beginn Tempo zu machen,“ sagte Nico Denz.

Roger Kluge hat dafür jede Zieldurchfahrt genossen. „Ich hätte noch fünf Runden weiterfahren können, allerdings nicht so lange Runden. Aber das Publikum und die Stimmung waren phantastisch,“ sagte der Brandenburger. „Unser Plan A ist leider geplatzt, dann haben wir versucht für Phil zu fahren, waren auch ganz gut positioniert, aber es war heute leider nicht sein bester Tag.“

Enttäuscht war auch der Sportliche Leiter Jens Zemke: „Unsere Bilanz fällt frustrierend aus. Wir gehen ins Rennen und haben die Chance, um den Titel zu fahren. Pascal war hoch motiviert, extrem bereit, den Titel zu holen, doch nach dem Sturz konnten wir nur zu Plan B greifen. Und der hat nicht funktioniert.“

 

Die deutsche Mannschaft vor dem Start.     Foto: BDR

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