Hoffen auf den Nachwuchs

Auf der Radrennbahn im niederländischen Apeldoorn beginnen am Dienstag die U23- und Junioren-Europameisterschaften. Bis zum Sonntag fallen an sechs Wettkampftagen 44 Entscheidungen. Bei den vergangenen Titelkämpfen Mitte Oktober 2020 in Fiorenzuola/Italien gewann der Bund Deutscher Radfahrer überlegen die Nationenwertung (12 x Gold/9 x Silber/9 x Bronze). Damals holten Lea Sophie Friedrich (4), Franziska Brauße (1) und Felix Groß (2) zusammen sieben Goldmedaillen. Im Paleis Omnisport fehlen die Olympia-Teilnehmer diesmal, so dass andere Sportlerinnen und Sportler gefordert sind.

„Felix Groß können wir natürlich nicht sofort gleichwertig ersetzen. Trotzdem ist natürlich wieder der Kampf um eine Medaille mit dem Vierer unser Ziel“, sagte Frank Augustin, dessen Verfolger im Vorjahr Platz drei belegten. Der Trainer setzt in Apeldoorn über die 4000 Meter auf Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich und Moritz Kretschy, die zusammen 2019 in Frankfurt (Oder) den WM-Titel bei den Junioren gewinnen konnten. Komplettiert wird das Quartett durch Felix Groß‘ jüngeren Bruder Franz. Erstmals im Männerbereich am Start sind Laurin Drescher und Tim Torn Teutenberg, die bei der EM 2020 beide noch Medaillen im Junioren-Bereich gewinnen konnten.

Im Kurzzeitbereich will die Mannschaft an die Top-Ergebnisse von Fiorenzuola anknüpfen. „Das wird aber sehr, sehr schwer. In Italien waren wir mit Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch top aufgestellt. Ich hoffe, dass Alessa Pröpster in diese Lücke stoßen und um die Einzelmedaillen mitfahren kann“, sagte Bundestrainer Carsten Bergemann. Pröpster, dreifache Junioren-Weltmeisterin, gewann im Vorjahr den Teamsprint und verpasste als Vierte im Keirin knapp eine Einzelmedaille. Die Hoffnungen im Männerbereich liegen auf Anton Höhne. Der Cottbuser, 2019 U23-Europameister über 1000 Meter und 2020 U-23-Sieger im Keirin, kam aber laut Bergemann in der Vorbereitung nur schwer in Schwung.

Olympiasiegerin Franziska Brauße führte den U23-Frauen-Vierer im vergangenen Jahr hinter Italien in der Mannschaftsverfolgung auf Platz zwei. „Sie ist natürlich nicht zu ersetzen. Das ist unmöglich. Dass sie nicht dabei ist, ist eine deutliche Schwächung“, sagte Bundestrainer Lukas Schädlich. Aus dem Silber-Vierer von 2020 fehlt zudem Finja Smekal nach einer Sturzverletzung. Neben Lena Reißner, Lea Lin Teutenberg und Katharina Hechler sollen Dorothea Heitzmann oder wahlweise Hanna Dopjans dazustoßen. „Eine Prognose ist schwierig. Wir müssen uns ein bisschen überraschen lassen“, sagte Schädlich.

Für die Juniorinnen und Junioren ist die Europameisterschaft wichtige Durchgangsstation und Standortbestimmung. Der eigentliche Jahreshöhepunkt mit den Weltmeisterschaften folgt in nicht einmal drei Wochen vom 1. bis 5. September in Kairo/Ägypten.

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