Marathon-EM: 12. Titel für Spitz
Olympiasiegerin Sabine Spitz hat sich nach Bronze 2013 diesmal den Titel geholt! Bei den Mountainbike-Europameisterschaften in Singen im Hegau gewann sie nach 80 Kilometern im Sprint vor Jolanda Neff aus der Schweiz und deren Landsfrau Esther Süß.

 „Ich denke, dass die Form passen müsste für die EM“, zeigt sich Spitz bereits vor dem 80 km langen Rennen zuversichtlich. Geschont hatte sie sich für diese Meisterschaft nicht, im Gegenteil, in mehreren Abendrennen auf der Straße hatte sie sich in der letzten Woche für das MTB-Event in Singen warmgefahren. „Ich brauche dieses Wettkampffeeling. Da ist man mehr gezwungen, die Höchstleistung abzurufen. In solche Spitzenbereiche kommt man im Training nicht hinein“, sagte die 43-Jährige, die in Singen optimale Wettkampfbedingungen vorfand und das Rennen von Beginn an diktierte. Nicht nur die Strecke war optimal präpariert, auch das Wetter stimmte. Als Erste bog  Spitz in die letzte Kurve ein und ließ sich auf den letzten 50 Metern von Neff ihren zweiten EM-Titel in der Marathon-Disziplin und damit ihre zwölfte Medaille bei Europameisterschaften nicht mehr entreißen.

„Singen war für mich der erste Höhepunkt der Saison und dass es mit dem Titel ausgeht, das hätte natürlich besser nicht laufen können“, sagte Sabine Spitz. „Es war irgendwann klar, dass es auf einen Sprint heraus laufen würde. Wir hatten schon einen Abstand, aber Gunn-Rita und Sally sind dann auf der Fläche wieder heran gefahren. Ich war drei Kilometer vor dem Ziel überrascht, wer da wieder da war. Ich dachte, oje. Ich habe in den Kurven dann versucht immer eine gute Linie zu fahren um keine Positionen zu verschenken.“

 Die deutsche Meisterin Silke Schmidt aus München belegte mit 7:16 Minuten Rückstand Rang 13.

Bei den Männern gewann Olympiasieger Jaroslaw Kulhavy (Tschechien) nach 98 Kilometern, mit knappem Vorsprung vor dem Überraschungszweiten Sascha Weber (Orbera smp) aus St. Wendel. Es war der Tscheche, der sich in einer matschigen Singletrail-Passage an die Spitze setzte, sein Landsmann Kristian Hynek (Topeak-Ergon) folgte und auch Sascha Weber (Orbea-smp) vertraute auf seine Rennfahrer-Intuition. „Ich wusste, da muss ich dabei sein. Ich meine, bei einer EM geht es um Medaillen, was sollst du da warten“, erklärte Außenseiter Weber später. Den Saarländer, der im Winter erfolgreicher Querfeldeinfahrer ist, hatte in Singen niemand auf der Rechnung. Doch er konnte das Tempo Kulhavys über die komplette Distanz mitgehen, während Hynek nach Defekt zurückfiel. Das Duo hatte im Ziel über zwei Minuten Vorsprung auf Alban Lakata und den zweiten deutschen Fahrer, Robert Mennen (beide Topeak Ergon). „Es lief super bei mir. Ich freue mich riesig über diese Medaille,“ sagte Weber im Ziel. „Kulhavy ist gefahren wie ein Moped.“ 

 

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