Silber und Bronze für Zeitfahrerinnen

Silber für Hannah Ludwig im Einzelzeitfahren der Frauen U23, Bronze und Platz vier im Zeitfahren der weiblichen Elite für Lisa Brennauer und Lisa Klein: Der zweite Wettkampf-Tag bei den Straßen-Europameisterschaften begann für den BDR sehr erfolgreich.

Lisa Brennauer (Ceratizit-WNT Pro Cycling) und Lisa Klein (Canyon // SRAM Racing) gehören auf Bahn und Straße zu den weltbesten Radsportlerinnen und unterstrichen das heute beim EM-Zeitfahren in Trento. Fünf Wochen nach ihrem Olympiasieg in der Mannschaftsverfolgung gewann Brennauer die Bronzemedaille im Einzelzeitfahren, mit einem Rückstand von 1:02 Minuten auf die starke Schweizerin. Lisa Klein, die ebenfalls zum erfolgreichen Bahn-Vierer gehörte, musste sich nach einer starken Leistung mit dem undankbaren vierten Platz begnügen (1:22 Min. zurück).

Den 22,4 km langen Kampf gegen die Uhr in der Eliteklasse der Frauen gewann die Schweizerin Marlen Reusser, die als vorletzte Starterin ins Rennen ging und auf den letzten Kilometern die vor ihr gestartete Lisa Brennauer auffuhr. Doch die Deutsche Meisterin ließ sich davon nicht irritieren, fuhr ihr Tempo und wurde mit Bronze belohnt. Zwischen Reusser und Brennauer schob sich noch Vorjahressiegerin Ellen van Dijk, die 19 Sekunden auf die Schweizerin verlor.

„Lisa wusste, dass Reusser von hinten kommt, wir hatten sie über Funk informiert. Nachdem sie aufgefahren war, war das für Lisa noch mal ein Ansporn, dran zu bleiben und Vollgas zu fahren“, sagte Bundestrainer André Korff, der sehr zufrieden mit dem Abschneiden seiner Fahrerinnen war. „Sie haben gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehören, sind beide ein sehr starkes Rennen gefahren.“

„Ich freue mich riesig über diese EM-Medaille,“ jubelte Lisa Brennauer nach der Siegerehrung. „Damit hatte ich echt nicht gerechnet,“ sagte sie. „Nach Olympia hatte ich eine kleine Pause, dann wurde ich krank und konnte nicht trainieren, musste die Ladies Tour absagen und bin die Vuelta gefahren, wo ich mich sehr schwertat.“ Sie habe nicht genau gewusst, wo sie steht, als sie nach Italien reiste. „Mir war klar, dass meine Form nicht weg war, aber wie lange es dauern würde, bis ich wieder voll da sein würde, das wusste ich nicht. Es gab viele Fragezeichen, aber ich habe mir keinen Druck gemacht.“

Den EM-Erfolg feiern kann sie nicht, denn schon über morgen sitzt wie wieder im Sattel, fährt das Straßenrennen. Dort sieht sie aber Liane Lippert eher in einer Favoritenrolle. „Liane ist super in Form. Ich würde mich freuen, wenn ich sie unterstützen kann. Sie hat schon so viel für mich getan,“ sagt Brennauer.

Nach zwei Goldmedaillen bei den Europameisterschaften 2019 und 2020 gewann Hannah Ludwig (Canyon // SRAM Racing) im Zeitfahren der weiblichen U23 diesmal die Silbermedaille. Nach 22,4 Kilometer stoppten die Uhren bei 29:40 Minuten. Ludwig war 38 Sekunden langsamer als die neue Europameisterin Vittoria Guazzini. Die Bronzemedaille ging an Elena Pierrone, die ebenfalls aus Italien stammt. Schon an der Zwischenzeit hatte Ludwig zwölf Sekunden Rückstand auf Guazzini und konnte diesen bis ins Ziel nicht mehr aufholen.

Die zweite deutsche Starterin, Friederike Stern (RV Elxleben) wurde 19. (2:36 Minuten zurück).

„Ich bin sehr froh über diese Silbermedaille und habe mich auch für die Italienerin gefreut, dass sie zu Hause gewonnen hat. Ich kenne sie, seit sie 14 ist, bin schon viele Rennen gegen sie gefahren. Der Kurs war super, ich hatte einen guten Lauf,“ sagte Ludwig im Ziel.

„Hannah ist sehr gut gefahren, hat sich das Rennen optimal eingeteilt. Nach zwei Mal Gold hat sie jetzt Silber gewonnen. Das zeigt ihre Klasse“, lobte Bundestrainer André Korff.

Heute Nachmittag finden noch die Einzelzeitfahren in den Rennen der Männer U23 und Elite statt.

 

zum Foto: Hannah Ludwig (links) bei der Siegerehrung.  Foto: BDR

BDR-Sponsoren
BDR-Förderer