Stephanie Pohl jubelt über erstes WM-Gold

Pressemitteilung vom 18.02.2015

Stephanie Pohl jubelt über erstes WM-Gold

- Sieg im Punktefahren – Bronze im Teamsprint der Männer –

Am ersten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in St. Quentin gab es die ersten Medaillen für den Bund Deutscher Radfahrer. Stephanie Pohl, im letzten Jahr WM-Zweite im Punktefahren, trumpfe im Oval von St. Quentin und holte sich souverän mit zehn Punkten Vorsprung den Titel. Im Teamsprint der Männer gab es Bronze.

 

Das war der Abend der Stephanie Pohl: Die zierliche Cottbuserin spielte im Punktefahren der Frauen ihre ganze Erfahrung aus und wurde mit 38 Punkten Weltmeisterin vor der Japanerin Minami Uwano (28 Punkte) und Kimberly Geist (USA/25).  Und dass, obwohl ihre Beine „schwer wie Blei“ waren, denn Pohl hatte sich zuvor in der Mannschaftsverfolgung voll verausgabt und eigentlich gar nicht auf dieses Punktefahren speziell vorbereitet.  Gepuscht hat sie ihre sechsjährige Tochter Nele, die unter den Zuschauern saß und immer wieder „Mama, Mama „ brüllte. „Das hat mir enorm Kraft gegeben,“ sagte die neue Weltmeisterin nach dem Rennen.

Im Teamsprint  der Männer besiegten René Enders (Turbine Erfurt), Joachim Eilers Chemnitzer PSV) und René Förstemann (SSV Gera) Russland im Finale um Platz drei. Gold ging an Frankreich, Silber an Neuseeland.

Im Teamsprint der Frauen blieben die Titelverteidigerinnen Miriam Welte (FC Kaiserslautern) und Kristina Vogel (Erdgas/Team Erdgas 2012) zum ersten Mal seit drei Jahren ohne Medaille. Im Kampf um Bronze unterlagen sie Australien. Gold ging an China, Silber an Russland.

Eine ganz starke Leistung bot der deutsche Bahn-Vierer, der in der Qualifikation in 3:58,861 Platz drei hinter Neuseeland und Großbritannien Platz drei belegte.  Bundestrainer Sven Meyer schickte Theo Reinhardt (Berlin), Henning Bommel (Berlin), Kersten Thiele (Sinsheim) und Domenic Weinstein (Villingen/alle rad-net ROSE Team) ins Rennen, die nun in der nächsten Runde auf  Olympiasieger Großbritannien treffen.

In der Mannschaftsverfolgung der Frauen schafften Charlotte Becker (Berlin/Hitec Products),  Stephanie Pohl (RSC Cottbus), Mieke Kröger (Bielefeld/Velocio Sram) und Gudrun Stock (München/RSC Turbine Erfurt) in der Qualifikation einen soliden siebten Platz in 4:31,078 Minuten.

 

Reaktionen:

Weltmeisterin Stephanie Pohl: Es war ein extrem schweres Rennen. Ich habe die ersten Runden nur mit Mühe überstanden. Aber 20 Runden vor Schluss hatte ich acht Punkte Vorsprung, da wusste ich, dass ich nur noch in der Gruppe bleiben -  und nur noch ein paar Punkte sammeln musste. Dann war ich durch. Ich war so glücklich, auch dass meine Tochter Nele heute hier war und das miterlebt hat. Ich wusste, wo sie saß, habe ihre Anfeuerungsrufe immer gehört.“

Henning Bommel, Mannschaftsverfolgung: Wir waren vor der Qualifikation extrem angespannt, standen unter großem Druck. Wir wussten, um weiterzukommen, mussten wir unter vier Minuten bleiben, das haben wir geschafft, waren die Drittschnellsten und sind super erleichtert.

Domenic Weinstein, Mannschaftsverfolgung: Unser Ziel war es, in der Quali unter die ersten Acht zu kommen. Jetzt sind wir Dritter. Es ist echt gut für uns gelaufen, auch wenn ich persönlich bei einer Ablösung einen kleinen Fehler gemacht habe, der bestimmt Zeit gekostet hat.

Bundestrainer Sven Meyer: Es lief nach Plan. Keiner hat gepokert. Das war die schnellste Zeit, die je ein deutscher Vierer in der Qualifikation gefahren ist.

Bundestrainer Detlef Uibel: Wir brauchen nicht drum herum reden, wir wollten in beiden Wettkämpfen ins Finale, haben Platz drei und vier belegt, das ist schon enttäuschend. Kristina hat im letzten Lauf geschlafen, kam nicht richtig ans Hinterrad von Miriam. Ich kann nur hoffen, dass sie das abhakt, sie hat eine gute Form und wird dies in den nächsten Wettbewerben unter Beweis stellen. Man muss aber auch sagen, dass die Chinesinnen verdammt stark waren.

Robert Förstemann, Teamsprint : Wir hatten uns vorgenommen, Gold zu gewinnen. Das war auch nach den Trainingszeiten realistisch, aber heute hat uns leider das Glück gefelt.

Miriam Welte, Teamsprint: Ich bin nicht zufrieden, sehr enttäuscht. Aber das ist auch Ansporn für mich, weiter an mir zu arbeiten. Ich habe jetzt genug Wut im Bauch, die will ich morgen ins Rennen legen. Da habe ich einen Titel zu verteidigen.

Kristina Vogel, Teamsprint: Wenn du als Titelverteidiger nur die Holzmedaille gewinnst, dann ist das einfach sch... Im Finale haben die die Türen aufgemacht, und eswar sehr zugig, weshalb mein Vorderrad ins Schwanken geriet. Heute haben wir leider verloren, aber diese WM ist noch nicht vorbei für mich.

 

 

 

 
 
 

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