„Das war ein schöner Abschluss des Jahres“, sagte Kluge, der den Wettbewerb zu jeder Zeit kontrollierte. „Ich hatte die vergangenen drei Monate ein gutes Rennprogramm und hier ein gutes Level – es ist alles aufgegangen“, erklärte der 32-Jährige, der unter der Woche bereits mit Top-Ergebnissen bei der Track-Cycling Challenge in Grenchen überzeugt hatte. Für Kluge war es gleichzeitig der letzte Renneinsatz für das australische Team Mitchelton-Scott. Am frühen Sonntagmorgen reiste der Straßen-Profi dann nach Australien. Im Januar hat er dort bei der Tour Down Under seinen ersten Einsatz für sein neues belgisches Team Lotto Soudal.
Bei den Frauen setzte sich ebenso überlegen Lisa Klein durch. Die Weltmeisterin im Mannschafts-Zeitfahren aus dem Team Canyon SRAM siegte mit 143 Punkten vor Lisa Küllmer (RSC Cottbus/123) und Lea Lin Teutenberg (Köln/115/WNT Rotor pro Cycling Team). In Temporunde und Ausscheidungsfahren ging der Disziplinsieg jeweils an sie. Klein hatte während des Vierkampfs sogar noch Zeit, mit Freund Maximilian Dörnbach an einem gemischten Teamsprint-Wettbewerb teilzunehmen. „Der Sieg war aber nicht so leicht, wie es aussah“, sagte die Wahl-Erfurterin nach ihrem ersten Omnium-Titel.
Für einen Höhepunkt sorgte zudem Maximilian Levy. Der Cottbuser Sprinter, seit Wochen in bestechender Form, stellte im Rahmen des 11. Frankfurter Kreisel einen neuen deutschen Rekord über die 500 Meter fliegend auf. Levy legte die Strecke in 25,387 Sekunden zurück. Sein eigener Rekord über die selten gefahrene Strecke stand seit zehn Jahren bei 26,11 Sekunden. Schneller als Levy war bisher nur im Mai 2007 in der Höhe von Bolivien der Brite Chris Hoy in 24,758 Sekunden. „Ich habe das schon auf dem Schirm gehabt, aber wusste, dass es im Flachland schwer wird, diese Zeit zu unterbieten“, sagte Levy nach dem starken Auftritt.