Allerdings lagen Freud und Leid auch nah beieinander. Der deutsche Juniorinnen-Vierer mit Messane Bräutigam, Magdalena Leis, Joelle Messemer und Julia Servay gewann nach einem äußerst spannenden Duell mit Großbritannien den EM-Titel. Zunächst lagen die Britinnen vorne, dann übernahmen zur Hälfte die Führung. Aber auch der britische Vierer kämpfte sich noch einmal zurück. Letztendlich waren die Juniorinnen des Bund Deutscher Radfahrer aber stärker und holten den Sieg. Bronze holte Italien.
„Es war echt hart. Eigentlich sollte ich rausgehen und die anderen zu dritt zu Ende fahren. Aber dann waren wir schon zu dritt. Aber ich habe einfach durchgezogen. Ich habe zwar versucht, rüberzuschauen, aber ich habe nicht mitgekriegt, dass es so eng war“, sagte Messemer nach dem EM-Sieg.
Danach wollten es ihnen ihre männlichen Kollegen gleichtun und hatten im Finale gegen Italien schon die Führung übernommen, als Hugo Esch stürzte. Damit war der Traum vom EM-Titel dahin, als Trostpflaster gab es aber immerhin Silber. Großbritannien belegte den dritten Platz. „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß,“ sagte Bundestrainer Marcel Franz. „Wir lagen gut im Rennen, alles war möglich. Im Moment kann da die Silbermedaille nur wenig trösten.“
Ganz groß jubeln konnten wieder die deutschen U19-Teamsprinterinnen. Nach einem souveränen Turnier sicherten sich Anastasia Kuniß, Emilia Waterstradt und Amy Weber den EM-Titel gegen Polen. Mit zwei Sekunden Vorsprung verwiesen sie ihre Gegnerinnen klar auf Platz zwei. Im Kleinen Finale um Bronze setzte sich Italien gegen Serbien durch. Bei den Frauen U23 konnte sich die deutsche Nationalmannschaft mit Lara-Sophie Jäger, Stella Müller und Clara Schneider über Silber freuen. Sie mussten nur dem britischen Teamsprint-Trio den Vortritt lassen. Bronze ging an Tschechien gegen Polen.
„Es ist einfach Wahnsinn. Mit unserem Bundestrainer Max Levy habe ich seit anderthalb Jahren darauf hingearbeitet. Letztes Jahr haben wir den EM- und WM-Titel trotz guter Zeiten nur knapp verpasst. Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat,“ freute sich Anastasia Kuniß über den EM-Erfolg.
Zweimal Silber holten die Sprinter im 1000-Meter-Zeitfahren. Junior Luca Nissel (1:04,592) musste in nur Etienne Oliviero (1:03,076) aus Frankreich den Vortritt lassen. Dritter wurde David Peterka (1:04,731) Bei den Männern U23 war Hayden Norris aus Großbritannien mit einer Fahrzeit von 1:01,663 Minuten schneller als der deutsche Nationalfahrer Henric Hackmann (1:02,083). Mit Harry Ledingham-Horn (1:02,434) fuhr ein weiterer Brite zu Bronze. Der zweite Deutsche, Jakob Vogt, wurde Sechster.
Einen spanischen Sieger gab es im Ausscheidungsfahren der Junioren. Ruben Sanchez Cordoba setzte sich vor Heimo Fugger (Österreich) und Hansgaard Albert Jensen (Dänemark) durch. Der deutsche Junior Moritz Mauss belegte Rang zwölf. U23-Europameister im Scratch wurde Alfred Hobbs aus Großbritannien vor Tim Wafler (Österreich) und Elmar Abmar (Niederlande). Max-David Briese überquerte als Achter den Zielstrich.