Kluge/Reinhardt jubeln über drittes Gold

Großer Triumph für Roger Kluge und Theo Reinhardt! Das Duo verteidigte am zweiten Tag der Bahn-Europameisterschaften in Apeldoorn zum zweiten Mal seinen Titel im Madison souverän und gewann nach 200 Runden vor den Franzosen Boudat/Grondin und den Dänen Mörkov/Storm die dritte Goldmedaille in Folge nach München 2022 und Grenchen 2023. Außerdem feierte der BDR mit dem Vierer der Frauen eine weitere Bronzemedaille.

Das deutsche Erfolgsduo konnte im Madison seine ganze Routine ausspielen und war von Beginn an neben Frankreich und Dänemark die dominierende Mannschaft dieser EM-Entscheidung. Mit klarem Blick für die Konkurrenz und dem sicheren Gespür, wann die notwendigen Punkte einzufahren sind, dominierten sie diesen Wettbewerb und machten mit den letzten gewonnen Punkten in der Schlusswertung alles klar.

„Wir wissen was wir können. Um zu gewinnen, muss man ein optimales Rennen fahren. Wir sind es etwas defensiver angegangen, haben erst mal geguckt, wie es läuft. Nachdem wir die ersten Punkte einfahren hatten, wussten wir, wo wir stehen. Zum Schluss war es ja noch einmal spannend, weil die Franzosen dicht folgten, aber mit der letzten Wertung haben wir dann den Sieg klar gemacht,“ freute sich Roger Kluge über den dritten Triumph in Folge. „Es war heute sicher nicht so souverän wie in München, da hatten wir mehr Spaß,“ meinte er. „Es war ein Kampf bis zum Schluss, wir sind jetzt fix und fertig, aber es ist unbeschreiblich, dass wir das geschafft haben. Ein historischer Sieg.“

Und Theo Reinhardt ergänzte: „Jeder internationale Titel ist etwas besonders. Man kann nie damit rechnen. Der Druck wird von Rennen zu Rennen höher, man muss sich immer wieder neu sortieren.“ Und mit Blick auf die Olympischen Spiele im Sommer meinte Reinhardt: „Dieser Sieg gibt sicherlich Aufwind für die Olympiasaison. Hoffentlich geht es so weiter. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal über diesen Sieg. Mit dem dritten Triumph in Folge haben wir etwas Großes erreicht.“

Jubeln durfte auch der Frauen-Vierer, der bereits am frühen Abend die Bronzemedaille gewann.

„Wir sind der Olympia-Qualifikation einen Schritt nähergekommen, die Bronzemedaille war das Ziel. Wir kommen voll aus der Trainingsphase und sind noch weit weg von dem, was uns im Sommer abverlangt wird,“ bewertete Bundestrainer André Korff das Abschneiden der deutschen Frauen in der Mannschaftsverfolgung. Der Coach zeigte sich aber sehr zufrieden, mit dem was seine Frauen so früh im Jahr bei den Titelkämpfen in den Niederlanden gezeigt haben.

Franziska Brauße (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team), Lisa Klein (Lidl-Trek), Laura Süßemilch (Hess-Cycling Team) und Lena Charlotte Reißner (SSV Gera), die anstelle von Mieke Kröger das Finale fuhr, haben bei den Europameisterschaften in Apeldoorn mit großen Vorsprung vor Gegner Irland die Bronzemedaille gewonnen. Mit 4:14,768 Minuten lag das deutsche Quartett fast fünf Sekunden vor den Iren. Europameister wurde Italien vor Großbritannien.

„Das war ein guter Auftakt in die Olympische Saison,“ freute sich Franziska Brauße. „Das gibt Selbstvertrauen für das was jetzt noch an Wettkämpfen vor uns liegt. In Paris wollen wir um eine Medaille fahren,“ sagte sie nach dem Finale.

„Ich finde es voll cool, dass ich das Vertrauen bekam, das Finale zu fahren und bin froh, dass ich meine Leistung abrufen konnte“, jubelte auch Reißner über die Bronzemedaille in der Mannschaftsverfolgung der Frauen.

Zum dritten Mal in fünf Jahren stand der deutsche Bahnvierer der Männer im kleinen Finale und kämpfte um Bronze. Gegner war diesmal Italien. Zu Beginn lag das deutsche Quartett in der Besetzung Tobias Buck-Gramcko, Nico Heinrich, Felix Groß (alle rad-net Oßwald) und Tim Torn Teutenberg (Lidl-Trek Development) in Führung, dann übernahmen die Italiener, die Deutschen konnten aber den Rückstand fast egalisieren, ehe Italien noch einmal aufdrehte und sich die Bronzemedaille holte.

„Natürlich ist es schade, dass sie nicht die Medaille gewonnen haben. In den ersten Runden war es deutlich knapper. Die Vier haben gezeigt, dass sie auf einem guten Niveau sind und gehen selbstbewusst aus diesem Turnier. Darauf lässt sich aufbauen,“ urteilte Bundestrainer Sven Meyer nach dem Rennen. Und Felix Groß ergänzte: „Wir wussten, dass die Italiener auch ohne Ganna sehr stark sind. Wir sind noch nicht oft in dieser Konstellation gefahren und haben es deshalb sehr gut gemacht. Vor allem die Anfahrtzeit kann sich sehen lassen. Sven (Anmerkung: Bundestrainer Meyer) hat in der Kürze der Zeit das Beste aus uns herausgeholt.“

Im Viertelfinale der Sprinterinnen zog Titelverteidigerin Lea Sophie Friedrich (RSC Cottbus) souverän mit zwei Siegen über die Niederländerin Hetty van de Wouw ins Halbfinale ein. Teamkollegin Emma Hinze musste gegen die Britin Sophie Capewell einen entscheidenden dritten Lauf bestreiten, den sie deutlich gewann und sich für das Halbfinale am morgigen Freitag qualifizierte.

Im 1000 Meter Zeitfahren der Männer fuhren Maximilian Dörnbach (RSC Cottbus/1:00,675 Min) und Marc Jurczyk (RSC Turbine Erfurt/1:02,235 Minuten) auf die Plätze fünf und acht.

Im Scratchrennen der Frauen belegte Lea Lin Teutenberg (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team) einen guten siebten Rang.

 

Foto: Roger Kluge und Theo Reinhardt jubeln nach dem Sieg im Madison.

 

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