Gelungene WM-Premiere

Die WM-Neulinge Tobias Buck-Gramcko (Göttingen/rad-net ROSE Team) und Nicolaus Heinrich (Chemnitz/rad-net ROSE-Team) haben bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Roubaix einen hervorragenden Einstand gegeben und die Plätze fünf und sechs in der 4000-m-Einerverfolgung belegt. Buck-Gramcko (20 Jahre) verbesserte den deutschen Rekord von Felix Groß (Leipzig/rad-net ROSE Team), aufgestellt bei Heim-WM 2020 in Berlin, um 0,332 Sekunden auf 4:08,596 Minuten. Heinrich (19) belegte in persönlicher Bestzeit von 4:10,253 Minuten den sechsten Platz.

 

Tobias Buck-Gramcko pulverisierte bei seinem WM-Debüt den deutschen Rekord von Felix Groß von der WM 2020. Schon bei der U-23-EM im August in Apeldoorn war Buck-Gramcko in die Fußstapfen von Groß getreten und hatte ihn dort als Europameister beerbt. „In den Finals nochmals zu fahren, wäre sehr anstrengend geworden. Ein fünfter Platz bei der WM und die Zeit – damit bin sehr zufrieden“, sagte Buck-Gramcko. In der Qualifikation steigerte der 20-Jährige seine persönliche Bestzeit um rund sechs Sekunden. „Wir steigern uns relativ regelmäßig in solchen Sprüngen – wie genau, kann ich gar nicht sagen. Ich bin ein bisschen aggressiver angegangen und habe es dann ins Ziel gerettet“, analysierte er sein Rennen, mit dem er um knapp eine Sekunde den Lauf um Bronze verpasste.

Erst mit 13 Jahren kam Buck-Gramcko zum Radsport – über ein Sommercamp in seinem Heimatverein. Die ersten Erfolge stellten sich für den früheren Leichtathleten schnell ein. In der U17 gelang der Sprung in den Landeskader von Niedersachsen – allerdings auf der Bahn, da im Straßenkader kein Platz mehr frei war. Ein glücklicher Zufall: Buck-Gramcko fuhr weiter in der Erfolgsspur, gewann bei der Junioren-WM 2019 in Frankfurt (Oder) neben der Einerverfolgung auch das 1000-Meter-Zeitfahren und in der Teamverfolgung. Sogar die Olympischen Spiele in Tokio („Die Verschiebung um ein Jahr kam mir eigentlich entgegen“) waren nochmals kurzzeitig ein Thema, ehe den Studenten der Betriebswirtschaft in Berlin im Frühjahr ein Sturz mit Ellenbogen-Fraktur aller Chancen beraubte.

Nicolaus Heinrich steigerte sich nach seinem guten EM-Debüt mit Platz fünf in Grenchen in Roubaix nochmals um gut eine Sekunde auf 4:10,253 Minuten und belegte Rang sechs. „Ich bin auf jeden Fall auch zügiger angefahren. Hinten raus ist leider das Tablet ausgefallen – da hatte ich keine Rundenzeiteen mehr. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden“, sagte der 19-Jährige, der schon in Junioren-Zeiten Dauer-Rivale von Buck-Gramcko war. In Roubaix hatte der Chemnitzer noch ein weiteres kleines Erfolgserlebnis. In der Qualifikation musste er gegen Weltrekordler Ashton Lambie aus den USA antreten.  „Grundsätzlich war ich erstmal geschockt, dass ich gegen ihn fahren musste. Ich bin sehr aber froh, dass er mich nicht eingeholt hat“, sagte Heinrich mit einem Lachen.

Nach erfolgreichem Abitur im Sommer am Sportgymnasium Chemnitz hat Heinrich, der 2019 zum Gold-Vierer der Junioren gehörte, am 1. September bei der Bundespolizei in Kienbaum eine Ausbildung begonnen und freut sich nach dem starken Elite-Einstand jetzt auf seinen verdienten Urlaub.

 

Foto: Tobias Buck-Gramcko vor dem Start.   Foto: Mill

 

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