Bötticher startet Comeback

Während sich der Kern der WM-Mannschaft mit Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Kaiserslautern), Maximilian Levy, Eric Engler (beide Cottbus), Joachim Eilers (Chemnitz), Robert Förstemann (Berlin) und Maximilian Dörnbach (Erfurt) zurzeit im angenehmen Klima von Kapstadt auf den Saisonhöhepunkt in Apeldoorn (28. Februar bis 4. März) vorbereiten, steht für die „zweite Reihe“ der fünfte und letzte Weltcup in Minsk (19. bis 21. Januar) auf dem Programm – dabei gibt es mit Ex-Weltmeister Stefan Bötticher und Emma Hinze zwei prominente Rückkehrer und mit Timo Bichler einen Debütanten.

Erstmals seit dem Weltcup im Dezember 2015 in Neuseeland geht Stefan Bötticher aus Chemnitz wieder im Kurzzeitbereich für den BDR an den Start. Lang anhaltende muskuläre Probleme brachten den Doppel-Weltmeister von 2013 (Sprint, Teamsprint in Minsk!) um die Weltmeisterschaften 2015 und 2016 sowie die Olympischen Spiele in Rio. Mit einem Einsatz im Teamsprint auf Position zwei meldet sich der 25-Jährige jetzt zurück. „Wir brauchen uns nichts vormachen: Es wird sicher nicht gleich wieder so laufen wie vor meiner Verletzung. Andererseits bin ich überrascht, wo ich nach dreieinhalb Monaten Training wieder stehe“, sagte Bötticher.

Die vierfache Junioren-Weltmeisterin Emma Hinze aus Cottbus musste nach der WM in Hongkong (Platz 23 im Sprint) ebenfalls kürzertreten und einige Wettbewerbe auslassen. Vor allem mit dem Rücken hatte die 20-Jährige immer wieder Probleme. „Mir und meinem Rücken geht es wieder gut“, sagte die Sportschülerin, die in Minsk im Sprint und zusammen mit Pauline Grabosch (Erfurt) im Teamsprint an den Start gehen wird. Ob sie noch auf den Zug zur WM aufspringen kann, darüber hat sich Hinze noch keine Gedanken gemacht: „Derzeit sieht es eher so aus, dass ich mich dieses Jahr auf mein Abitur konzentriere.“ Wahrscheinlich wird sich Hinze langfristig deshalb auf die U-23-EM in diesem Jahr vorbereiten.

Vor seiner Nationalmannschafts-Premiere im Elite-Bereich steht Timo Bichler aus Dudenhofen. Der 18-Jährige, im vergangenen Jahr Zweiter bei der Junioren-WM im Teamsprint, soll als Anfahrer das Teamsprint-Trio mit Bötticher und Marc Jurczyk (Erfurt) in Schwung bringen. Nach den Rücktritten von Rene Enders (Erfurt), Max Niederlag (Chemnitz) und Erik Balzer (Cottbus)  will der Schützling von Frank Ziegler den Konkurrenzkampf mit Robert Förstemann (Berlin) um die Position eins im Teamsprint aufnehmen. „Normalerweise muss man sich hinten anstellen. Die vielen Rücktritte sind sicher eine Chance – Olympia 2020 in Tokio deshalb ein Ziel“, so Bichler. Bis dahin muss er seine Bestzeit (17,787 Sek.) aber noch deutlich steigern – und dazu vor allem an Masse zulegen. „Ich bringe derzeit bei 1,82 Meter 73 Kilo auf die Waage. 80 Kilo sollten es schon sein“, sagte Bichler vor seinem Debüt.

Im Ausdauerbereich der Männer geht neben Neuling Justin Wolf (Unna) nur noch Lucas Liss an den Start. Der Vize-Weltmeister von Hongkong im Scratch stürzte Mitte Dezember vor der Omnium-Meisterschaft schwer und zog sich einen Riss im rechten Lungenflügel sowie Prellungen und Hautabschürfungen zu. „Natürlich hatte ich Trainingsausfall und fühle mich nicht in Top-Form“, sagte der 25-Jährige aus Unna, der Punktefahren, Madison und Omnium fahren soll und mit guten Ergebnissen und entsprechender Punktausbeute die WM-Startplätze  für den BDR absichern soll. Liß: „Die WM in Apeldoorn ist für mich nach meinen nicht so guten Ergebnissen bei EM und Weltcup wohl kein Thema mehr.“

Bei den Frauen gehen Romy Kasper (Forst) und Lisa Küllmer (Frankfurt) dabei. Vor allem im Zweier-Mannschaftsfahren wollen sich die Beiden nach Platz neun bei der EM und Rang 13 beim Weltcup im Manchester verbessert präsentieren und den WM-Startplatz absichern. Im Nationen-Ranking liegt Deutschland momentan auf Platz 13.

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