Prag, Heerlen, Hongkong, Erlenbach lauteten die vier Stationen des UCI Artistic Cycling World Cup. Aktive aus 14 Ländern nutzten die neugeschaffene Serie, sich in Position zu bringen, die couragierten Ausrichter um Rolf Halter (Präsident der Kampagne Indoor Cycling World Wide) haben die Chance genutzt und geliefert. „Es gibt ein neues Trikot, schlicht gehalten – und mit Platz für Logos. Werber, bitte bei der UCI melden“, so SWR-Kommentator Christian Döring. Promotion für die Serie und vor allem das Kunstradfahren war in Erlenbach offenkundig. Volle Ränge, gute Stimmung und sportliche Höchstleistungen. Bundestrainer Dieter Maute inspizierte seine WM-Kandidaten. „Unsere Starter konnten fast durchweg ausgezeichnete Leistungen zeigen. Alle dürfen aufgrund ihrer Ergebnisse zuversichtlich nach Lüttich fahren. Kleine Fehler habe ich auch gesehen, aber nichts was die Athleten/innen beunruhigen müsste.“
Vieles tönte in Englisch, im Unterland. Das ist gut so – denn der Hallenradsport will und muss internationaler werden. Zahlreiche Aktionen und Aktivitäten helfen, in Osteuropa, Asien und Nordamerika Artistic Cycling heimisch(er) zu machen. In wenigen Tagen wird auch die Moderation der Weltmeisterschaften im wallonischen Liège in Englisch erfolgen. „Das passt dann auch“, so Europameister Patrick Tisch, der mit seiner Partnerin Nina Stapf Rang 2 im Weltcup der Offenen Klasse belegte. Ziemlich beendet sind die Zeiten, da sich die Sportart unter einer Art Käseglocke kasernierte.
Das Schweizer Vierer-Team gehörte zu den Siegern von Erlenbach: soviel Applaus ernten die Damen aus Sirnach sonst nirgendwo außerhalb Helvetiens. Denn das Publikum goutiert durchaus, wenn andere Nationen die dominanten BDR-Asse herausfordern, in Erlenbach zum Beispiel auch Sportler aus Hongkong und Ungarn. Allerdings: auf dem höchsten Level sind sie noch nicht – aber dafür engagiert sich ja Indoor Cycling World Wide. Und der World Cup ist ein Steigbügelhalter auf dem Weg nach oben.
Initiator Rolf Halter: „Der Weltcup ist bei Sportlern und Fans in den Köpfen angekommen, das hat zum einen das große Medieninteresse und zum anderen die voll besetzte Halle bewiesen. Die Sportler wollten diese Serie und unterstützten uns, auch wenn sie noch alles aus Eigenmitteln bestreiten. Gemeinsam werden wir aber daran arbeiten, dass wir auch diese Hürde überwinden. Ich freue mich schon auf die neue Saison 2019. Die ersten beiden Durchgänge stehen fest. Für den dritten Durchgang gibt es Bewerber. Unser Wunsch nach einem außereuropäischen Ausrichter ist noch nicht erfüllt, aber das Interesse zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“
zum Bild: Das Weltcup-Podium im 1er der Männer: Sieger Lukas Kohl (m), Martin Schön (links) und Marcel Jüngling.